
Kreis Höxter. Das bargeldlose Bezahlen per Smartphone kann nun auch im Kreis Höxter verstärkt eingesetzt werden. Nach der Sparkasse Höxter, die das bereits seit Sommer vergangenen Jahres ihren Kunden anbietet, hat nun auch die Vereinigte Volksbank dieses Verfahren für ihre Kunden eingeführt. Die Verbund Volksbank will im nächsten Monat folgen.
Wer ein NFC-fähiges Android-Smartphone besitzt, kann mit der neuen Technik seinen Einkauf überall dort mobil bezahlen, wo bereits jetzt kontaktlose Zahlungen mit Girocard akzeptiert werden. „So lässt sich auch dann etwas einkaufen, wenn man sein Portemonnaie vergessen hat oder auf dem Rückweg vom Joggen einen Durstlöscher braucht", wirbt die Vereinigte Volksbank für diese Form des bargeldlosen Bezahlens.
„Die Nutzung des Smartphones gehört für viele Verbraucher zum Alltag. Wir freuen uns, das Bezahlen auch über das Smartphone zu ermöglichen und erweitern damit das Portfolio an digitalen Leistungen. Kunden, die die Karten seit Ende 2018 bereits im Einsatz haben, sind von der neuen Bezahlmöglichkeit begeistert. Als besonders gut wurden die einfache Installation bewertet und die schnelle, bequeme Handhabung während des Bezahlvorgangs am Kassenterminal", so Birger Kriwet, Vorstand der Vereinigten Volksbank.
Karte über App herunterladen
Kunden der Vereinigten Volksbank können ihre Girocard oder Mastercard und Visa (Kreditkarte) über die App „Digitale Karten" auf dem eigenen Smartphone selbst bestellen und herunterladen. An der Kasse öffnet man die App „Digitale Karten", wählt die passende Karte aus und hält das Smartphone an das Kassenterminal. Das Smartphone zeigt an, dass die Bezahlung läuft. Anschließend wird man über die erfolgreiche Transaktion informiert.
Noch bequemer gehe es mit der „Express-Zahlung". Sei diese Funktion aktiviert, reiche es, an der Kasse das Display des Smartphones zu aktivieren und es nah vor das Kassenterminal zu halten. Bei Beträgen unter 25 Euro geht es wie bei der kontaktlosen Karte sogar ohne Pin oder Unterschrift. Auch die Möglichkeit einer Bargeldauszahlung, Cashback-Funktion genannt, bleibe erhalten.
Manche Menschen haben ein ungutes Gefühl, wenn es um neue Technologien geht. „Zu Unrecht", sagt Martin Derenthal, Abteilungsleiter Zahlungssysteme der Vereinigten Volksbank. „Die Sicherheit der neuen digitalen Karten ist mit der einer physischen Karte vergleichbar. Zwar werden im Moment des Bezahlens einzelne Daten unverschlüsselt übermittelt. Sie umfassen aber keine persönlichen Daten wie Name, Adresse oder Kontonummer. Die Daten reichen auch nicht aus, um damit Transaktionen auszulösen."
Es lasse sich auch nicht im Vorbeigehen Geld von der digitalen Bankkarte abbuchen. Dazu müsste mindestens das Display des Smartphones eingeschaltet oder aktiv sein und in sehr geringer Entfernung an das auszulesende Gerät gehalten werden. Derenthal: „Und selbst in einem derart unwahrscheinlichen Fall, handelt es sich um jeweils maximal 25 Euro, die auch noch dazu nur als Buchgeld auf ein anderes Bankkonto übertragen werden können. Das wäre vergleichbar mit einem Einbruch, bei dem man ein Selfie und seinen Personalausweis liegen lässt."
Bei der Sparkasse schon seit Juli möglich
Kunden der Sparkasse Höxter haben bereits seit Ende Juli diese Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens, teilte Ansgar Potthast, Sprecher der Sparkasse, auf NW-Anfrage mit. Dazu müssen sie die App „Mobiles Bezahlen", die sie bei Google Play finden, herunterladen. Voraussetzung ist, dass die Nutzer mindestens 18 Jahre alt sind und am Online-Banking teilnehmen.
Die App funktioniert auf Smartphones mit Android-Betriebssystem ab Version 4.4 und aktivierter NFC-Funktion (NFC = Near Field Communication, Nahfeldkommunikation). Sobald diese App auf dem Smartphone installiert ist, können die Kunden ihre Sparkassen-Girocard oder ihre Mastercard oder beide in der App hinterlegen. Die hohen Sicherheitsstandards der Deutschen Kreditwirtschaft hinsichtlich Datenschutz, Transaktionssicherheit und Missbrauchsschutz seien dabei in vollem Umfang erfüllt, betont die Sparkasse Höxter.
Verbund-Volksbank will folgen
Auch die Verbund-Volksbank plant nach Aussagen ihrer Sprecherin Sylvia Hackel die Einführung dieses Bezahl-Verfahrens. „Die technischen Voraussetzungen für digitale Karten werden in unserem Haus mit der Migration (eine technische Umstellung, Anm. d. Red.), die bei uns am Wochenende vom 5. bis 8. April stattfindet, geschaffen. Danach werden wir unseren Kunden diese Möglichkeit auch anbieten", sagte sie.