Ärger und Vorwürfe im NABU-Kreisverband Höxter

Kreis Höxter. Beim Naturschutzbund im Kreis Höxter gibt es mächtig Knatsch: Das Tischtuch zwischen der neuen Vereinsführung und dem langjährigen Vorsitzenden Theo Elberich ist offenbar zerschnitten. Bei der heutigen Jahreshauptversammlung in Godelheim könnte es zum Show-down kommen. Die NABU-Geschäftsstelle will anscheinend einen klaren Schlussstrich unter die Zusammenarbeit mit Elberich ziehen und hat ihm schriftlich unter anderem mitgeteilt, dass er als Nicht-Mitglied heute Abend weder Rede- noch Stimmrecht habe. &bdquo;Theo Elberich hatte uns im Herbst 2017 bei einer Vorstandssitzung mitgeteilt, dass er von sich aus aus dem NABU austreten werde – zum Jahresende 2017", so Rudolf Ostermann, gemeinsam mit Harald Gläser seit rund einem Jahr an der Spitze des Kreisverbandes. &bdquo;Wir waren darüber selbst überrascht." Eine Begründung für diesen Schritt habe es nicht gegeben. Und eine Mitgliedschaft im NABU nur auf Kreisebene, wie von Elberich gefordert, sei satzungsgemäß nicht möglich. &bdquo;Wer im NABU-Kreisverband ist, ist automatisch auch Mitglied im Bundesverband." Eines ohne das andere gehe nicht. Vor wenigen Tagen ist er nach eigenen Angaben wieder eingetreten Elberich selbst habe während seiner Zeit stets propagiert, Rede- und Stimmrecht bei den Versammlungen hätten nur Mitglieder. Überhaupt dürfe er sich nicht mehr im Namen des NABU äußern. Bei Zuwiderhandlung drohen die neuen Vorsitzenden mit Unterlassungsklage. Der Kreisverband hat dem Borner auch schriftlich mitgeteilt, dass das bisher noch von ihm geleitete Projekt Pro Planet ab sofort in andere Hände von zwei NABU-Mitgliedern gelegt werde. Das vom Rewe-Konzern geförderte Programm beinhaltet zum Beispiel Hummelkästen in Apfelplantagen und Blühwiesen im Höxteraner Gewerbegebiet. &bdquo;Elberich hat mit seinem überraschenden Austritt die Tür zugemacht, jetzt tun wir das auch", begründet Ostermann das Vorgehen, das vom gesamten Vorstand einstimmig mitgetragen werde. Diese Entscheidung habe man sich angesichts Elberichs großer Verdienste für den NABU nicht leicht gemacht. &bdquo;Wir haben immer wieder vergeblich versucht, Brücken zu bauen", betonte Ostermann im Gespräch mit der NW. Austritt nur aus Wut über den Landesvorsitzenden Theo Elberich hält sich hingegen noch immer für den legitimen Vorsitzenden des NABU-Kreisverbandes Höxter. Vor wenigen Tagen ist er nach eigenen Angaben übrigens per E-Mail wieder in den NABU-Bundesverband eingetreten. Sein Austritt im Herbst sei nur aus Wut über den Landesvorsitzenden Josef Tumbrinck geschehen, der ihm bei seiner Verabschiedung keinen Dank gezollt habe, so Elberich. Der &bdquo;angebliche" neue Kreisvorstand sei wegen eines formalen Fehlers im Wahlgang bis heute noch nicht ins Vereinsregister beim Amtsgericht Paderborn eingetragen worden. Auch die Einladung zur Jahresversammlung heute Abend sei daher &bdquo;illegal", weil nicht Berechtigte eingeladen hätten. »Das sind Stümper« Mit der neuen NABU-Spitze geht der Borner hart ins Gericht: &bdquo;Sie tönen seit neun Monaten herum, haben aber nichts geschafft. Das sind Stümper", so seine Meinung. Elberich war insgesamt 30 Jahre für den NABU im Kreis Höxter tätig. Er spricht von einem &bdquo;Trauerspiel" und wirft Ostermann und Gläser &bdquo;Hinterhältigkeit" vor. Es sei mündlich abgesprochen gewesen, dass er Pro Planet noch bis zum Sommer weiterführen solle. Gestritten wird auch noch um Elberichs finanzielle Forderungen – Auslagen für Pro Planet und die Miete für das Büro bei ihm in Born. Insgesamt geht es um etwa 1.900 Euro. &bdquo;Elberich hat als Vorsitzender ehrenamtlich für den NABU gearbeitet und kann jetzt nicht rückwirkend dafür Geld verlangen", betont Rudolf Ostermann. Alle Kassenprüfungen seien bereits abgeschlossen, die Jahresabschlüsse beim Finanzamt eingereicht, eine Auszahlung daher unmöglich. Hoch hergehen wird es deshalb wohl bei der heutigen Jahreshauptversammlung Godelheim: Denn Theo Elberich hat sein Kommen angekündigt. Vor der Unterlassungsklage fürchtet er sich nicht: &bdquo;Ich sehe das locker."

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