Neue Mitglieder: Was das Ampel-Aus für Parteien im Kreis Höxter bedeutet

Kreis Höxter. 36 Tage nach dem Ampel-Aus freuen sich einige Parteien im Kreis Höxter über Rückenwind - und etliche Neumitglieder. Wer konnte aus dem vorzeitigen Aus der Bundesregierung Profit schlagen? Welche Gründe sehen die Parteichefs dafür - und wie schauen sie auf die vorgezogene Bundestagswahl, die heute in 73 Tagen ansteht? Die &bdquo;Neue Westfälische“ hat bei den Kreisvorsitzenden nachgefragt. Bundesweit ist die FDP in der Öffentlichkeit von allen drei Ampelparteien am schlechtesten nach dem Ampel-Aus weggekommen, auch die Umfragewerte für die Partei haben sich deutlich verschlechtert. Die FDP-Kreisvorsitzende Marion Ewers verteidigt den von der FDP herbeigeführten offenen Bruch der Ampel gegenüber der &bdquo;NW“. &bdquo;Die FDP hat sich in der Ampelregierung für viele Projekte ihrer rot-grünen Koalitionspartner hergegeben - Bürgergeld, Heizungsgesetz oder Atomausstieg. Vielleicht kann man uns vorwerfen, dass wir falsche Prioritäten gesetzt haben, aber wir haben immer mit der guten Absicht gehandelt, Schlimmeres für uns Land zu verhindern“, betont Ewers. Im Kreis Höxter seien die Mitgliederzahlen der Liberalen in all der Zeit, in der die Ampel in der Kritik gestanden habe, &bdquo;immer konstant geblieben“. FDP im Kreis Höxter sieht mediale Hetze &bdquo;Wenn es einen Austritt gab, konnten wir stets recht zeitnah einen Neueintritt verzeichnen“, sagt die Kreisvorsitzende. Im Vergleich zu anderen Kreisverbänden gebe es in Höxter keine großen Schwankungen, &bdquo;im Verhältnis zur Einwohnerzahl im Kreis Höxter sind wir ein relativ starker Kreisverband“. Die aktuell schlechten Umfragewerte für die FDP sind in ihren Augen &bdquo;auch eine Konsequenz aus der medialen Hetze, die einen Schuldigen sucht und glaubt, ihn in uns gefunden zu haben“. Für den zweiten Regierungspartner in der Ampel stellt sich die Situation im Kreis Höxter nach eigenen Angaben deutlich besser dar: &bdquo;Im Kreisverband Höxter haben wir nach mehreren Monaten mit leichtem Wachstum inzwischen wieder einen deutlich verstärkten Mitgliederzuwachs“, sagt Ludger Roters, Geschäftsführer der Grünen im Kreis Höxter. Von Mitte Oktober bis zum Ampel-Aus habe die Partei neue Mitglieder hinzugewonnen, &bdquo;seither haben wir vier weitere Mitglieder aufgenommen und acht zusätzliche Aufnahmen sind in Arbeit“. Auch interessant: &bdquo;Erleichterung spürbar“: So stehen Politiker im Kreis Höxter zum Ampel-Aus Die Grünen im Kreis Höxter glauben an &bdquo;sehr politische Zeiten“ Roters glaubt, &bdquo;der aktuelle Zuwachs könnte daran liegen, dass &bdquo;diese Zeiten gerade sehr politisch sind“. Mehr Menschen als sonst kämen dadurch &bdquo;zu der Überzeugung, dass es sinnvoll ist, sich parteipolitisch zu engagieren“, vermutet der Kreisgeschäftsführer der Partei. &bdquo;Wir Grüne haben klare politische Werte und Ziele und viele profilierte Personen, die das verkörpern.“ Auch beim größten Ampelpartner, der SPD, hat sich das Aus des Dreierbündnisses laut den Angaben des Kreisvorsitzenden Helmut Lensdorf positiv ausgewirkt. Der SPD-Kreisverband Höxter zählt aktuell 700 Mitglieder. &bdquo;Davon sind 7 Mitglieder seit der notwendigen Entlassung von Christian Lindner (FDP) durch Bundeskanzler Olaf Scholz und dem damit verbundenen Ende der Ampel-Koalition neu in die SPD eingetreten“, sagt Lensdorf. CDU im Kreis Höxter begrüßt 75-Neumitglieder seit Ampel-Aus Das sei ein überdurchschnittlicher Anstieg. Jetzt werde &bdquo;wieder deutlicher, wer soziale Politik in Deutschland macht und wie wichtig demokratisches Engagement ist“, meint er. &bdquo;Wir hoffen, dass dieser positive Trend im Jahr 2025 mit der Bundestagswahl im Februar und der Kommunalwahl im September grundsätzlich anhält.“ Einen großen Anstieg seit dem Aus der Koalition in Berlin verzeichnen im Kreis Höxter die Christdemokraten. Laut Kreisgeschäftsführer Fabian Lülff zählt die CDU zwischen Höxter, Warburg, Steinheim und Bad Driburg aktuell 2.500 Mitglieder. Seit 2024 sind demnach 121 Mitglieder neu in die Partei eingetreten. Davon allein seit dem Ampel-Aus 75 Mitglieder. Lesen Sie auch: Bundestagswahl 2025 im Kreis Höxter Der CDU-Kreisvorsitzende Christian Haase sieht die hohe Zahl der Neueintritte als Ausdruck des Willens vieler Menschen zu einem Neuanfang: Die Partei sehe die Neueintritte damit &bdquo;auch als ein Bekenntnis dazu, an diesem Neuanfang mitzuwirken und teilzuhaben“. Verdoppelte Mitgliederzahl bei der AfD im Kreis Höxter Bei der AfD im Kreis Höxter hat sich die Mitgliederzahl laut Angaben von Sprecher Peter Eichenseher &bdquo;in diesem Jahr 2024 mehr als verdoppelt“. Seit dem Bruch der Koalition halte dieser Trend &bdquo;unvermindert an“. Viele Neumitglieder benennen demnach &bdquo;sehr deutlich ihre Unzufriedenheit mit der Politik der Bundesregierung“. Sie werde von vielen Menschen &bdquo;als Bedrohung wahrgenommen“. Robert Habecks Heizungsgesetz sieht Eichenseher als &bdquo;deutlichen Treiber für den Erfolg der AfD“. &bdquo;Auch die verzerrte mediale Darstellung und falsche Berichterstattung über die AfD werden häufig von den Neumitgliedern als Auslöser für ihren Entschluss, die AfD aktiv zu unterstützen, genannt“, sagt er. Bislang nicht im Kreis Höxter vertreten ist das neue &bdquo;Bündnis Sarah Wagenknecht“, das Umfragen zufolge, ebenfalls in den neuen Bundestag einziehen wird. Passend dazu: Parteispenden nehmen seit dem Ampel-Crash stark zu

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