Dieser Ort bei Borgentreich zeigt zwei Seiten der Heimat

Borgentreich-Lütgeneder. Ein Ort – zwei Seiten: Peter Wille weist vom Weißholz hinunter nach Lütgeneder. &bdquo;Mein Heimatort“, sagt er aus Überzeugung. Dreht er sich um 180 Grad und geht ein paar Schritte, kommt er zur anderen Seite des Weißholzes und an die Franziskushütte. Mit Blick auf den Desenberg in der Börde. &bdquo;Meine Heimatregion“, sagt er ebenso überzeugt. Die kleine Erhöhung ist das Weißholz. Mit einem Wanderweg. Rund eine Dreiviertelstunde dauert es einmal rundherum. Aber innehalten, vielleicht eine kurze Rast auf der Bank neben dem Kreuz unter Eichen und Buchen Richtung Ort oder an der Hütte Richtung Desenberg: Für den Ortsvorsteher von Lütgeneder zwei Orte, die ihm viel bedeuten. Warum? &bdquo;Unser Weißholz“ sagten die Lütgenederer. Obwohl es städtischer Wald sei. Eine hohe Identifikation mit dem Areal vor der Haustür. Peter Wille ist in Lütgeneder groß geworden. Kennt das Weißholz von Kindesbeinen an. Mehrere Jahre war er beruflich weg in Köln oder Wuppertal, kehrte nach Lütgeneder zurück. &bdquo;Da habe ich den Unterschied gemerkt zum Leben auf dem Land“, sagt der 58-Jährige, der sich beispielsweise im Sportverein oder bei den Schützen engagiert. Oder in der Zukunftswerkstatt. Mit Erfolg für die Gemeinschaft, ist man doch als Landesgolddorf bei &bdquo;Unser Dorf hat Zukunft“ für Berlin qualifiziert. Eine Teamleistung, wie er betont. Und er ist nach eigenen Angaben seit mehr als 25 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv, seit der letzten Kommunalwahl als Ortsvorsteher seines Heimatortes. &bdquo;Ich bin ein Dorfpolitiker“, sagt er von sich. Und möchte den Menschen heute das ermöglichen, was er in Lütgeneder an guten Dingen im Leben erfahren hat. &bdquo;Fürs Dorf. Gemeinsam mit den anderen. Weil ich hier groß geworden bin. Und viele Vorteile erfahren habe.“ Das Miteinander der Menschen Er hat sich entschieden. &bdquo;In der Stadt geht man arbeiten und organisiert dann seine Freizeit. Das war der Tag. Hier gehe ich arbeiten, komme zurück, treffe drei Leute an der Straße – und schon ist meine Freizeit da.“ Er mag das Miteinander der Menschen im Dorf, genießt es, mitten in der Natur sein zu können. &bdquo;Und wenn ich rauf zum Weißholz und rundherum gehe, direkt am Wald und dennoch auf gut befestigten Wegen, dann ist der Ort für mich ein Ruhepol nach einem Tag mit zu viel Stress. Das Dorf ist gleichbleibend friedlich. Da stört nichts das Bild“, sagt der Mann, der bei der DB Cargo in Kassel als Logistiker arbeitet. Auch nicht die Bundesstraße 241 im Hintergrund – der 400-Einwohner-Ort hat immerhin drei Abfahrten – ist zu hören oder fällt unangenehm auf. Das war &bdquo;Baumpflanzen to Go“ Nicht nur wegen Corona, auch in Zeiten von Krieg in Europa und Energiekrise mit allen Auswirkungen entdeckten die Menschen die Region wieder für sich, sagt der Vater von zwei Kindern (25 und 28) bestimmt. Und selbst die sagen angesichts von Erneuerbaren Energien und Windräder-Bau: &bdquo;Ja, wir brauchen das. Die jüngere Generation denkt mit Blick auf die Energiewende ganz anders in dieser Beziehung.“ Davon habe auch er sich überzeugen lassen können. Entwicklungen, die er vom Weißholz aus auch an seinem Ort sieht: &bdquo;Als Kind gab es die Photovoltaikflächen auf den Dächern noch nicht. Ich bin froh über die Energiewende.“ Aber er kennt auch die schlimmen Dinge: Im Weißholz hatte der Sturm gewütet, vieles zerstört. &bdquo;Das war schlimm für uns.“ In einer gemeinsamen Aktion hätten die Lütgeneder 1.500 Setzlinge angepflanzt. Während der Coronazeit. &bdquo;Baumpflanzen to Go“, kommentiert Wille schmunzelnd und wird wieder ernst: Der Ort, der Wald vor der Haustür sei den Einwohnern wichtig. &bdquo;Das macht man mal nicht eben so. Das war reine Handarbeit“, sagt er mit Stolz auf den Ort. Auch viele Auswärtige nutzten die Weißholzrunde. &bdquo;Zu jeder Tageszeit. Als ich ein Kind war, was das der typische Sonntagnachmittag-Spaziergang.“

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