Borgentreich erwirbt im Ortsteil Borgholz ein Haus für Geflüchtete

Borgholz. Um weitere Geflüchtete, die der Stadt Borgentreich zugewiesen werden, unterzubringen, sollte in Borgholz eine neue Unterkunft entstehen. Auf einem Grundstück in der Nähe des Sportplatzes sollte gebaut werden. Doch scheint jetzt eine andere Lösung gefunden. &bdquo;Der Bau von Wohnmobilheimen ist vom Tisch“, sagt Ortsvorsteher Franz-Josef Wegener. Die Städte und Gemeinden bekommen immer wieder kurzfristig Personen mit Schutzstatus von der Bezirksregierung in Arnsberg zugewiesen. Doch ist wie in Borgentreich oftmals der Wohnraum knapp. Aktuell leben in der Börde-Gemeinde in den vier städtischen Unterkünften rund 60 Personen, gut 40 weitere in privat angemieteten Wohnungen. In einem Grundsatzentscheid hatten die im Stadtrat vertretenden Fraktionen beschlossen, bei der Unterbringung die Ortschaften mit ins Boot zu holen. Man verständigte sich in einem ersten Schritt auf Lütgeneder, Borgholz, Großeneder und Bühne. In den Dörfern sollte über einen möglichen Standort selbst bestimmt werden. Mobilheime in Lütgeneder als Vorbild Im Planungsausschuss hatte die Lokalpolitik zunächst für eine neue Geflüchtetenunterkunft in Borgholz in der Nähe des örtlichen Sportplatzes votiert. Mehrheitlich. Konkret sollten dort Wohnmodule in ähnlicher Form wie in Lütgeneder entstehen. Auf dem leer geräumten Gelände der ehemaligen Molkerei waren im Herbst 2023 mitten im Dorf fünf Wohnmobilheime aufgestellt worden. Die fünf rund 4,40 Meter breiten und etwas mehr als elf Meter langen Mobilheime bieten bis zu 30 Personen Platz. &bdquo;Eine Lösung mit Mustercharakter“, wie Bürgermeister Nicolas Aisch das Engagement der Lütgenederer Bürgerschaft hervorhebt. Im Dorf eröffnete sich eine Alternative Entsprechend die Vorstellung in Borgholz. Doch übten Stimmen aus dem Jordanstädtchen lauthals Kritik, zweifelten arg am Verfahren und Ergebnis. Ebenso wie FDP-Ratsherr Jan-Gerrit Möltgen, der sich in den kommunalpolitischen Gremien mit Vehemenz gegen eine &bdquo;Sammelunterkunft“ aussprach. Im Ortschaftsbeirat sei zuvor das rund 1.200 Quadratmeter große Areal südlich des Sportheims als die geeigneteste Lösung unter fünf Alternativen ausgemacht worden, sagt Ortsvorsteher und UWB-Ratsherr Wegener. Sofern sich im Ort keine weitere Möglichkeit des Wohnraums in einem bestehenden Gebäude auftue. Auf Empfehlung des Planungsausschusses war Ende August eine fehlende Bauleitplanung für die Fläche zwischen dem Natinger Weg und dem Jordan-Bach in den Blick genommen worden. Fachwerkhaus steht seit Monaten leer Nun ist der Plan vom Tisch und im Ort ein bestehendes Gebäude, in dem anerkannte Asylbewerber, die der Orgelstadt zugewiesen werden, untergebracht werden sollen, ausgemacht. &bdquo;Seit gut einem Vierteljahr stehe das Fachwerkhaus an der Kirchstraße 11 leer“, sagt Wegener. Zwischen 15 und 20 Personen könnten dort wohnen, schätze die Stadt, berichtet der Ortsvorsteher. Insgesamt haben sich Politik und Verwaltung in der Frage der dezentralen Unterbringung auf eine Marke von 30 Schlafplätzen in einer Ortschaft geeinigt. &bdquo;Eine statische Zahl“, bemerkt Wegener mit Blick auf Familien und Nationalitäten. Die Stadt werde das alte Gebäude erwerben. Der Notartermin stehe in Aussicht. Im nicht öffentlichen Teil der Dezember-Sitzung hatten die Ratsmitglieder kurz vor den Weihnachtstagen abgestimmt. Die Stadt nahm Kontakt mit dem Eigentümer auf, der einem Verkauf nicht abgeneigt war. Der Bauaufwand überschaubar Drei getrennte Wohnungen, zwei im Erdgeschoss, eine im Obergeschoss, stehen dann für die Geflüchteten im Ort zur Verfügung. Bürgermeister Nicolas Aisch berichtet von einem Termin mit dem Kreis Höxter, der einen zweiten Rettungsweg anmerkte, der geschaffen werden müsse. Eine Rettungstreppe, die über einen Balkon angebracht werden könne, sieht Aisch kein Problem. Es gebe keinen Renovierungsstau, der Zustand der Wohnungen sei gut und der Aufwand für den erneuten Bezug &bdquo;überschaubaubar“. Insgesamt ein Kompromiss, der &bdquo;deutlich günstiger als der Neubau einer Flüchtlingsunterkunft ist“, sagt Aisch und nennt eine Summe von mehr als 500.000 Euro, die das Neubauprojekt am Sportplatz gekostet hätte. Zum Kaufpreis für das Fachwerkhaus schweigt der Rathauschef. &bdquo;Unter dem Strich die beste Lösung“, bilanziert Aisch auch mit Blick auf den Leerstand im Ort. Auch in der Stadthalle ist eine Wohnung frei Mit dem Beschluss konnte sich der Ortsvorsteher nicht so recht anfreunden, denn die Nutzung des Hauses bedeute gleichzeitig auch eine erneute Nutzung der Wohnung in der Stadthalle. Und die müsse grundsaniert werden, sollten dort bis zu acht Personen eine Zuflucht finden, sagt Wegener. Seit dem Sommer stehe sie frei. &bdquo;Drei Jahre lang hat dort eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern gelebt“, sagt Wegener. &bdquo;Die Wohnung wurde stark vermüllt.“ Eine Sanierung der Wände und Böden sowie der Elektrik solle in diesen Wochen beginnen, sagt Bürgermeister Aisch. Die Arbeiten werden voraussichtlich zwei Monate dauern.

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