E-Bike-Tipps: „Denn mit einem normalen Rad fährt man anders“

Bad Driburg/Kreis Höxter. Es geht ab im Kreis Höxter: auf zwei Rädern mit deutlich gesteigerter Geschwindigkeit. Nein, nicht Motorräder, sondern die E-Bikes, auch Pedelec genannt, sollen im Mittelpunkt stehen. Denn die, sagt Polizeihauptkommissar Thomas Kruse, haben in den vergangenen drei bis fünf Jahren deutlich an Zahl zugenommen. Pandemie und Urlaub vor der Haustür sind Schuld, im positiven Sinne. Manchmal und immer öfter aber mit schmerzhaften Folgen: Stürze. Deshalb bietet unter anderem die Kreispolizei im Kreis Höxter mit dem Verkehrssicherheitsberater und Zuständigen für Opferschutz Trainings für den Umgang und die Sicherheit im Straßenverkehr mit den motorisierten Fahrrädern an. Er hat Tipps für E-Bike-Besitzer und solche, die es werden wollen – vom Kauf bis zur Action auf dem Rad. Und das soll Spaß machen. Denn: &bdquo;Mit einem normalen Fahrrad fährt man anders.“ 1. Kaufen Ab etwa 2.500 Euro aufwärts gibt’s die Räder im Fachhandel. Und dort, sagt Kruse, sei die Beratung wichtig. Welche Rahmengröße passt zur Körpergröße? &bdquo;Wer sehr klein ist, sollte nicht mit einem 28er-Rahmen unterwegs sein.“ Auch eine Probefahrt sei wichtig, &bdquo;damit man sich auf dem Rad auch wohlfühlen kann“. Denn E-Bikes seien etwas anderes als ein Fahrrad. &bdquo;Das fängt schon beim höheren Gewicht an.“ Also sind E-Bikes schwerer, unhandlicher beispielsweise beim Schieben über den Bordstein, nicht so leicht zu lenken, in Kurven schwieriger zu bewegen – und auch das Langsamfahren falle damit schwerer als mit dem Fahrrad. 2. Handhabung Ein ganz wichtiger Aspekt: Man solle sich vorab mit dem Rad und der Technik vertraut machen: Welche Möglichkeiten das Rad bietet, welche Leistungsstufen es hat. Und wie die bedient werden. Kruse weiß aus Erfahrung der Kurse, dass das nicht immer der Fall ist. &bdquo;Sonst hat man wenig Freude mit dem Rad.“ Und die Tretunterstützung muss sein, denn es handele sich keinesfalls um ein Moped oder &bdquo;selbstfahrendes Geschoss“: Der Fahrer muss seinen Beitrag beim Treten leisten. Lässt man sich nur die Berge raufziehen, dann gehe das mächtig aufs Material. 3. Geschwindigkeit Die ist neu für den normalen Radfahrer. Und auch gefährlicher. Auch weil Autofahrer die elektrische Unterstützung oftmals unterschätzen und den E-Biker eventuell gar nicht als solchen erkennen würden. Orientierungshilfe kann laut Kruse die Trittfrequenz des Radlers geben: Ist die zu gering für das Tempo, dann sei der Radler auf dem E-Bike unterwegs. 4. Aufsteigen Nicht hoppeln auf einem Bein, sondern gezielt den Fuß auf die obere Pedale (&bdquo;auf ein Uhr“) und dann mit Druck nach vorn aufsteigen: Kruse rät wie bei seinem Verkehrsunterricht mit den Kindern zum Aufsteigen von der rechten Seite, weil man dann immer vom sicheren Bürgersteig aus losfahre – aber das sei eine Sache der Gewohnheit. &bdquo;Wir sind meist anders konditioniert.“ 5. Bremsen &bdquo;Die Hydraulikbremse des E-Bikes zeigt sofort Wirkung“, macht der Polizeihauptkommissar klar. Auch die Scheibenbremse sei &bdquo;deutlich effektiver“ als am normalen Fahrrad. Muss sie auch sein wegen der Geschwindigkeit und dem hohen Gewicht des Rades. Deshalb solle man sich nach dem Kauf langsam ans Bremsen rantasten. Und sowohl Vorder- als auch Hinterradbremse in Kombination nutzen. &bdquo;Vorn sachte, hinten kurz vorm Blockieren.“ Denn oftmals schätze man selbst die Geschwindigkeit ganz falsch den und sei nicht bremsbereit beispielsweise an Einmündungen. 6. Ausrüstung Wer vom E-Bike fällt, fällt meist auf den Kopf. Auch bei Kollisionen mit Autos seien häufig Kopfverletzungen die Folge. Deshalb Kruses Rat zum Helm. Und der sollte nach spätestens fünf Jahren ausgetauscht werden. &bdquo;Das Herstellungsdatum steht drin.“ Er warnt vor gebrauchten Helmen, weil man deren Vorgeschichte nicht kenne. Und er verweist auf das GS- und das CE-Zeichen, auf das man beim Kauf achten solle. 7. Gesundheit Und schließlich die eigene Einschätzung von Kondition, Koordination, Beweglichkeit und Gesundheit: &bdquo;Pedelecfahren ist Sport“, sagt der Polizeibeamte ganz klar. Deshalb sei ein Check beim Arzt ebenso anzuraten wie die Kontrolle der Augen. Deshalb sei es auch wichtig, sich an ruhigen Stellen – &bdquo;und nicht sonntags um 15 Uhr auf dem Weserradweg“ – mit dem Rad vertraut zu machen und Strecken abseits zu suchen.

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