Neuer Ehrenbürger für Bad Driburg

Bad Driburg/Neuenheerse. Generalkonsul Manfred Oswald Schröder (95) ist zum 11. Ehrenbürger der Stadt Bad Driburg ernannt worden. Rat und Verwaltung würdigen damit die besonderen Verdienste Schröders für die Badestadt und ganz besonders deren Ortsteil Neuenheerse. Die Ehrenbürgerschaft ist die höchste Auszeichnung, die eine Kommune verleihen kann. Bürgermeister Burkhard Deppe betonte, dass das Votum im Rat zur Zuerkennung der Ehrenbürgerschaft einstimmig getroffen worden sei. Rund 30 geladene Gäste nahmen unter strengen Hygienemaßnahmen an dem Festakt im Bad Driburger Rathaussaal teil. Darunter auch die ehemalige Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl sowie die ehemaligen Bürgermeister Karl-Heinz Menne und Heinrich Brinkmöller, die das Engagement der Schröders über lange Jahre begleitet hatten. Vertreten waren auch die Kreisdirektoren Klaus Schumacher (Höxter) und Ulrich Conradi (Paderborn). &bdquo;Das jahrzehntelange außergewöhnliche Engagement von Generalkonsul Schröder und seiner Frau Helga spricht für sich. Damit ist das Ehepaar Schröder ein Förderer erster Güte in unserer Stadt, das eine große Lebensleistung uneigennützig und nachhaltig der Allgemeinheit überträgt", sagte Bürgermeister Burkhard Deppe in seiner Laudatio. Die Schröders haben keine direkten Erben und darum bereits vor Jahren ihr beträchtliches Vermögen in Stiftungen umgewandelt. Von diesen Stiftungen profitiert insbesondere die Ortschaft Neuenheerse. So gibt es eine Kulturstiftung, die den Erhalt des interkulturellen Museums und des Wasserschlosses sichert sowie zur Unterstützung des von Missionaren betriebenen Gymnasiums St. Kasper und auch die Gründung der privaten Grundschule St. Walburga haben die Schröders mit großem Engagement unterstützt. Natur- und völkerkundliche Privatsammlung Generalkonsul Schröder wurde am 5. Mai im Plettenberger Ortsteil Siesel im Märkischen Kreis geboren. Er hat in London und Washington internationales Recht studiert und war 50 Jahre lang als Honorarkonsul der Republik Ghana tätig. 1989 hat Schröder, der bis dahin seinen Hauptwohnsitz in Dortmund hatte, das sanierungsbedürftige Wasserschloss Heerse in Neuenheerse erworben und das ehemalige Damenstift zur Wohnresidenz mit angeschlossenem völkerkundlichen Museum umgebaut. Dass Generalkonsul Schröder und seine Ehefrau äußerst vermögend sein müssen, ist allseits bekannt. Das als Abteigebäude errichtete Wasserschloss von 1599 wurde gänzlich ohne öffentliche Mittel vollständig saniert. 2006 haben die Schröders für ihre natur- und völkerkundliche Privatsammlung die &bdquo;Kulturstiftung Schröder" ins Leben gerufen. 2016 war auf dem weitläufigen ehemaligen Neuenheerser Klostergelände für 1,6 Millionen Euro ein neues Museum gebaut worden, wo die 20.000 Exponate umfassende Sammlung angemessen präsentiert werden kann. Und noch immer haben die Schröders viel Geld übrig, aber keine Kinder, denen es vererbt werden könnte. &bdquo;Die Schüler vom Gymnasium St. Kasper und die Kinder der Grundschule St. Walburga sind unsere Kinder, wir sehen sie jeden Tag", sagte Helga Schröder. Darum war es ihr wichtig, dass auch das direkt neben dem Wasserschloss liegende Gymnasium St. Kasper mit einer Stiftung bedacht wird. &bdquo;Diese Stiftung trägt nicht nur den Fortbestand unserer Schule bei, sie ermöglicht auch, dass Kinder ins Internat aufgenommen werden können, die sonst nicht die Möglichkeit hätten", sagte Rektor Pater Thomas Wunram, der auch Vorsitzender des Kuratoriums der Kulturstiftung ist. 106 Hektar Wald bei Neuenheerse Heiko Bulk, Vorsitzender des Bezirksausschusses Neuenheerse, bezeichnete Manfred und Helga Schröder als außergewöhnliche und liebenswerte Mitbürger. &bdquo;Das Ehepaar Schröder hat sich in herausragender Weise für das Allgemeinwohl und für das Ansehen des Ortes Neuenheerse engagiert", sagte Bulk. Die Schröders seien ein Glücksfall für Neuenheerse, betonte Bulk. Josef Lammers, Vorsitzender des Vorstands der Kulturstiftung, erklärte, dass derzeit niemand würdiger für die Bad Driburger Ehrenbürgerschaft in Frage käme. &bdquo;Generalhonorarkonsul Schröder und seine Frau Helga zeichnen sich durch ein Engagement aus, das seinesgleichen sucht", sagte Lammers. Seit 1922 hat die Stadt Bad Driburg offizielle Statuten zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft, die seither durchschnittlich alle zehn Jahre zur Anwendung kommen. Vor Manfred Schröder waren zuletzt der langjährige Eggegebirgsvereinsvorsitzende Konrad Kappe, Kurbadbetreiber Caspar Graf von Oeynhausen-Sierstorpff und der Glashüttenunternehmer Wolfgang Breker mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet worden. Zuletzt hatte Generalkonsul Schröder im August 106 Hektar Waldfläche bei Neuenheerse zurückgekauft und damit das Stiftungsvermögen erweitert. Es handelte sich um den ehemaligen Stiftswald, der in früheren Zeiten das Auskommen des Stifts Neuenheerse gesichert hatte. Im Jahr 868 tauschten die Gründer des Stifts Heerse, die heilige Walburga und ihr Bruder Liuthard, ihr Privatvermögen gegen Ländereien in der Egge. Fast 1.000 Jahre lebten das Stift und das drum herum entstandene Dorf von diesen Gütern. Nach dem jähen Ende durch die Säkularisation 1810 wurde ein Teil des Waldes der Gemeinde Neuenheerse überschrieben. Bei der kommunalen Neugliederung 1975 ging er an die Stadt Bad Driburg über, die den Wald 1997 privatisiert hatte.

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