Hits aus dem Hochstift

Schlagerheimspiel in der Warburger Oktoberwoche

Party, Schlager, Warburg: Florian Timm bringt Songs auf die Bühne, die gute Laune verbreiten und zum Abfeiern einladen. Mit seinen Hits und einer energiegeladenen Show will er Party machen. Zusammen mit Oli P.

Mit seiner sympathischen, entspannten Art und stets mit einem Lächeln im Gesicht singt sich Florian Timm in die Herzen aller Fans des modernen Schlagers. | © Florian Timm

Dieter Scholz
06.09.2025 | 06.09.2025, 19:00

Warburg. Seinen bürgerlichen Namen hat er zu seinem künstlerischen gemacht: Florian Timm. „Ich singe schon mein ganzes Leben“, sagt der gebürtige Vinsebecker und erinnert sich auf den ersten Auftritt, den er mit sechs Jahren daheim hatte. In der Warburger Oktoberwoche wird er mit Oli P. auftreten. Schlagerspaß im Festzelt. Im Hauptberuf ist Florian Timm Pädagoge an der Förderschule in Brakel-Frohnhausen. Wir erwischen ihn in der Pause. Für die NW nimmt sich 28-Jährige gern Zeit, erzählt von der Karriere, die er nach überstandener Coronazeit nun weiter anschieben will.

Mit 13 mischte er in einer Schülerband mit. Die gebe es immer noch, sagt Timm. Doch sei die Verbindung zwischen den jungen Musikern und ihrem damaligen Sänger abgebrochen. Die Zeit an der Realschule in Nieheim sei „lang vorbei“, merkt er an. Geblieben ist die Leidenschaft fürs Musikmachen. „Professioneller wurde das ganze dann 2014“, sagt Timm. „Und 2017 unterschrieb ich meinen ersten Plattenvertrag.“

Beim Contest „Sing a Song“, den „Radio Hochstift“ im Sommer 2014 veranstaltet hatte, wurde Timm Dritter. „Als einziger Schlagersänger unter den Teilnehmenden“. Pop und Rap waren unter denen, die sich im Radio dem großen Publikum stellen wollten, da eher angesagt. Gemeinsam mit dem Paderborner Sender entstand anschließend die Single „Was willste denn am Ballermann, im Hochstift biste besser dran“. Text und Musik gab die Redaktion vor, „ich durfte die Stimme sein“, erklärt Timm. Der Song gefiel als Hochstift-Hit und Stadionhymne des Paderborner SC. „Ich wurde zum regionalen Star“, sagt er mit einem Augenzwinkern, aber nicht ohne ein bisschen Stolz.

Der Brakeler Sänger weiß sich in illustrer Runde

Timm geht für ein Jahr ins Praktikum. Eventmanagement, das interessiert ihn. In der Zeit lernt er beim ehemaligen Management der Sängerin Anna-Maria Zimmermann den Produzenten Benjamin Brümmern kennen. Brümmern, der Titel unter anderem für Roland Kaiser geschrieben habe, arbeite auch heute noch mit der Schlagersängerin, die gebürtig aus Gütersloh stammt, zusammen. Und mit ihm. Durch die Verbindung kam es zum Plattenvertrag beim Label Telamo. „Dort stehen viele Schlagergrößen unter Vertrag“, weiß sich Timm in illustrer Runde. Giovanni Zarrella, Hansi Hinterseer, Anna-Carina Woitschack, die Amigos, Ross Anthony, Eloy de Jong, Truck Stop, Ramon Roselli,. G. G. Anderson, Marianne Rosenberg, Bernhard Brink, Thomas Anders, stehen unter anderem auf der langen Liste der Charterfolge.

Mehr: Steinheimer Sänger singt einen Sommerhit, der Mut machen soll

„Für die Debütsingle haben die mich zum Videodreh auf die Insel Fuerteventura geschickt“, ist Timm begeistert. „Sommer unseres Lebens“ hieß der Song des jungen Newcomers. Damit ging es auch zu Stefan Mross ins Fernsehen. „Sonntags, vor einem riesigen Publikum. Zwei Millionen Zuschauer“, nennt Timm die Quote. 2019 erscheint „Ich lieb dich sowieso“. Als charismatischen Sänger mit einer sympathisch-positiven Art präsentiert ihn die Plattenfirma.

In guter Erinnerung blieb der TV-Auftritt bei Moderator Stefan Mross. - © Privat
In guter Erinnerung blieb der TV-Auftritt bei Moderator Stefan Mross. | © Privat

An der Nordseeküste startet ein neuer Karriereabschnitt

In den Corona-Jahren wird es ruhiger um den Sänger aus dem Kreis Höxter. „Man kümmerte sich um die großen Stars“, bedauert Timm. Die „kleinen Künstler“ standen hinten an. Die Chancen schwanden. Ein geplantes Duett-Projekt mit Anna-Maria Zimmermann wurde eingestampft. Timm ist gezwungen, sich zu fokussieren, nimmt die „Vinsebecker Weihnachtslieder“ auf und schafft sich mit der Familie einen Wohnwagen an.

Auch interessant: Vinsebecker Weihnachtslieder für daheim statt für die Kirche

An der Nordseeküste singt er auf einem Campingplatz zum Sommerfest. Zur Freude des Betreibers. Der telefoniert mit der Chefin. „Seitdem toure ich durch die 30 Knaus-Campingsparks in Deutschland“, sagt er. Mit Brümmern kreiert und veröffentlicht er drei Songs für das traditionsreiche Familienunternehmen in Sachen Wohnmobile und Camping. Aktuell liefert Florian Timm mit dem Titel „Fühl‘ dich frei“ die Hymne für die Knaus-Camping-Gruppe und zeige damit „wieder einmal wie frisch und facettenreich der deutsche Schlager sein kann“.

Lesen Sie auch: TV-Auftritt für Vinsebecker Schlager-Sänger Florian Timm

Stargäste: der Warburger Auftritt mit Oli P.

Die Musik, der Schlager sei Leidenschaft und Spaß, sagt Timm. Auch habe er immer an sich geglaubt, nie aufgegeben und das Glück gehabt, die richtigen Leute getroffen zu haben. „Wichtig ist, dass man einen langen Atem behält“, nennt er seine Erfahrung.

Ein glücklicher Mensch: Vor zwei Jahre hatte er geheiratet, lebt heute in Brakel mit Ehemann Pascal. Da wird die Anreise ins Warburger Oktoberwochenzelt nur kurz sein. Timm freut sich auf die große Bühne und den Auftritt zusammen mit den großen Stars. Bei Konzerten von Beatrice Egli, Ella Endlich und Pietro Lombardi hatte er bereits mitgemischt. In Warburg wird es am Oktoberwochenmontag, 29. September, Oli P. sein. „Er folgt mir auf meinem Instagram-Kanal“, bemerkt Timm. „Da hatten wir schon kurz Kontakt.“

Oktoberwoche in Warburg: Bekannter Sänger und neue Fahrgeschäfte beim Volksfest

Von der Magie des Schlagers

Beim Kitajubiläum in Ossendorf hatte sich zu Beginn des Jahres die Warburger Verwaltungsspitze von der Entertainmentkunst des Brakeler Sängers begeistert gezeigt und den Kontakt gesucht. „Als Dorfkind liegen Party und Bühne in meiner DNA“, wirbt Timm. Die Veranstalter legten ihm die Anfrage für die Oktoberwoche auf den Tisch. „Ich mag diese Emotionen, die man von der Bühne senden, aber auch empfangen kann“, sagt Timm am Schluss des Gesprächs. Man schaue in glückliche Gesichter und spüre, wie es den Leuten gefalle und sie „für einen Moment alle Sorgen vergessen“.