Die deutlich geschrumpften Röteteiche gehören zu den wenigen verbliebenen Lebensräumen der Amphibien im Kreis Herford. Auch andere Arten sitzen auf dem Trockenen - was Tierschützer aber auch freut.
Spenge-Bardüttingdorf. Die vergangenen heißen Sommer haben den Röteteichen an der Düttingdorfer Straße in Bardüttingdorf arg zugesetzt. Einige führten Monate lang gar kein Wasser, lediglich zwei Tümpel waren im September noch übrig geblieben von den eigentlich neun Teichen. Nach den Regenfällen der letzten Wochen füllen sie sich nun allmählich wieder. "Aber das ist gar nicht schädlich, wenn die Teiche im Winter trocken fallen", macht Klaus Kernebeck, beim Kreis Herford verantwortlich für Naturschutz und Regionalplanung, deutlich. "Dann kann man in diesem Bereich mal so richtig durchforsten, ohne nasse Füsse zu bekommen. Es ist für die Pflege dieses Areals positiv." Derzeit sind Mitarbeiter des Kreises damit beschäftigt, Bäume und Büsche zurück zu schneiden. "Das sind jährlich wiederkehrende Arbeiten", so Kernebeck. Dabei behalten die Verantwortlichen im Blick, dem hier beheimateten Laubfrosch gute Lebensbedingungen zu bieten. Im Kreis Herford sind die Röteteiche der einzige Bereich, an dem noch Laubfrösche leben.
Goldfische sind verschwunden
Durch die Trockenheit der letzten beiden Sommer seien Tierarten verschwunden, "die nicht hierher gehören", sagt Klaus Kernebeck. "In den vergangenen Jahren hat es durch ausgesetzte Goldfische Probleme gegeben, die den Laich der Laubfrösche und anderer Amphibien gefressen haben", macht er deutlich. Wichtig sei dann im Frühjahr aber, dass während der Laichphase wieder Wasser in den Teichen vorhanden sei. "Wasser wird zum Ablaichen und auch während der Entwicklungsphase der Laubfrösche und Amphibien gebraucht."
In den letzten Jahren seien Pflege und Entwicklung dieses Areals nach den Bedürfnissen des hier beheimateten, unter Naturschutz stehenden Laubfrosches ausgerichtet worden. "Die Tiere brauchen Licht, daher wurden die Bäume abschnittweise immer deutlich zurück geschnitten." Das alles sei in Absprache mit den jeweiligen Eigentümern geschehen. Im nächsten Jahr soll dieses Konzept etwas abgeändert werden. "Dann wird angetestet, bestimmte Areale durch Rinder zu beweiden und so das Nachwachsen von neuen Bäumen einzudämmen und den Grasbewuchs klein zu halten." In der Nachbarschaft sei ein Landwirt, der die Rinder zur Verfügung stellen könnte.