Solarfeld in Rödinghausen soll im November Strom liefern

Rödinghausen. Auf mehr als zwei Hektar Ackerfläche am Schwarzen Weg in Bruchmühlen entsteht aktuell eine sogenannte Freiflächen-Photovoltaikanlage. Anfang des Monats rückten Bagger an, um eine Zuwegung zu schaffen. Das Projekt war in den vergangenen drei Jahren in der Gemeinde Rödinghausen diskutiert worden. 22.000 Quadratmeter misst das Stück Land unmittelbar an der Bahnlinie. 3.100 Tonnen CO2 soll das Solar-Feld jährlich einsparen und 3,3 Megawatt Strom produzieren. Das geht aus Unterlagen für die Gremien in Rödinghausen hervor, die zu dem Projekt Beschlüsse zu fassen hatten. Das Besondere an dem Projekt soll laut den Planern der Firma Faber sein, die das Ganze bereits 2022 dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung vorgestellt haben, dass zwischen den Reihen mit den Solarpanels ausreichend Platz gehalten sein werde, dass darunter und dazwischen Pflanzen wachsen können. Dort könnten zum Beispiel weiter Schafe grasen, hieß es in der Präsentation des Unternehmens. Die Natur solle so unbelastet bleiben wie möglich. Insgesamt sollen dort etwa 5.300 Solar-Module aufgestellt werden. Lesen Sie auch: Förder-Vorschlag für Solarpark in Rödinghausen sorgt für massive Kritik Gemeinde Rödinghausen unterstützt das Vorhaben Im Januar 2023 wurde das Projekt den Anwohnern vorgestellt. Unter anderem von der CDU-Fraktion gab es Bedenken in Bezug auf eine mögliche Blendwirkung der Solarmodule wie auch Geräuschbelastung bei Hagelschauern. Im Februar 2023 hatten die Anwohner dann die Möglichkeit, ihre Bedenken zu dem Projekt zu äußern. Der Gemeinde zufolge seien nur wenige Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit eingegangen, hinzu kämen Stellungnahmen zuständiger Behörden. Die Baugenehmigung wurde dann von der Gemeinde Rödinghausen im März 2025 erteilt. &bdquo;Der Projektträger hat mitgeteilt, dass die Bauarbeiten ab dem 20. Oktober 2025 mit der Aufstellung des Transformators beginnen sollen“, so Gemeindesprecher Niklas Krämer auf Nachfrage der Neuen Westfälischen. Die Gemeinde Rödinghausen unterstützt die Freiflächenphotovoltaik &bdquo;Schwarzer Weg“ als Pilotprojekt für erneuerbare Energien einmalig mit einem Gegenwert in Höhe von 5.000 ökologischen Werteinheiten, was ungefähr rund 13.500 Euro entspricht. &bdquo;Ökologische Werteinheiten dienen dazu, Eingriffe in die Natur rechnerisch zu erfassen. Für das Projekt ergeben sich insgesamt rund 21.000 auszugleichende ökologische Werteinheiten. Der Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität hatte in der Sitzung am 22. August 2023 mehrheitlich für diese Unterstützung seitens der Gemeinde gestimmt“, so Krämer weiter. Lesen Sie auch: Neue Idee aus Paderborn: So sollen OWL-Kreise für Windräder finanziell belohnt werden Kritische Stimmen aus der Politik zum Projekt Dass die Gemeinde das Projekt finanziell unterstützt, stieß bei CDU und FDP vor zwei Jahren allerdings auf Kritik. Reinhard Uthoff (CDU) sagte: &bdquo;Wir müssten eine Förderrichtlinie aufstellen, in der wir genau festlegen, welche Zwecke wir fördern wollen. Dann hätten wir eine Chancengerechtigkeit und kein Gutsherren-Prinzip“, sagte er. Nun einfach ein einzelnes Projekt zu fördern, finde er nicht richtig. Auch Jan Willem Rollman, der 2023 noch der FDP und im Frühjahr dem Bündnis 90/Die Grünen beigetreten ist, sagte damals: &bdquo;Wenn ich richtig informiert bin, gehört die Fläche einer Erbengemeinschaft und sie wird an einen privaten Betreiber verpachtet, der die Solaranlage aufstellt, und damit Geld verdient. Wieso müssen da noch Steuergelder hin?“ Bernd Sacher (SPD) sagte vor zwei Jahren: &bdquo;Es ist ein elementares Bedürfnis unserer Gesellschaft, alternative Energien zu produzieren.“ Da es sich um ein Pilotprojekt handele, befürworte er eine Unterstützung. &bdquo;Damit ist nicht gemeint, dass jede Freiflächen-Photovoltaik-Anlage, die dazukommt, gefördert wird. Hier soll einfach deutlich gemacht werden, dass dieses Pilotprojekt unsere Zustimmung findet und wir es toll finden, dass sich jemand auf den Weg macht“, hob er hervor. Lesen Sie auch: Wie nah sind wir in Deutschland einem Blackout wirklich? Anlage soll schon in drei bis vier Wochen bereitstehen Wie schnell der Bau voranschreitet, zeigt die Tatsache, dass Faber Solartechnik aus Bünde schon in drei bis vier Wochen mit der Anlage ans Netz gehen will, wie Projektentwickler Raoul Kanschat der NW auf Nachfrage mitteilt. Für Faber sei die Anlage ein eher kleines Projekt. Üblich seien Freiflächen-Anlagen um die 100 Megawatt. Das Unternehmen will vor allem die Natur mit in das Projekt einbeziehen. Zwar würden künftig keine Schafe zwischen den Panels weiden, weil sich ein Schäfer doch umentschieden hatte, &bdquo;wir bringen aber regionales Saatgut aus, um hochwertigen Lebensraum für Kleintiere wie Hasen oder Insekten zu schaffen“, so Kanschat. Im Randbereich sollen in einer Kompensationsfläche beispielsweise Insektenhotels entstehen, die von Schulen betreut werden könnten. &bdquo;Wenn es schon mit den Schafen nicht klappt, dann immerhin für Insekten und Kleintiere“, sagt der Projektentwickler. In den nächsten Tagen stehen für Faber Solartechnik noch Termine mit dem Netzbetreiber Westfalen-Weser an. Dann könnte die Anlage im November schon Solarstrom ins Netz einspeisen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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