Filmhund Connor aus Rödinghausen ein letztes Mal im TV zu sehen

Rödinghausen. Connor hat schon viel erlebt. Er war als Blindenhund unterwegs, hat eine Leiche gefunden und wurde sogar schon vom Auto angefahren. Und all das vor laufender Kamera - denn Connor ist ein Filmhund. Der heute zwölfjährige Labrador aus Bruchmühlen hatte seinen ersten Fernsehauftritt im Jahr 2013. Damals war er gemeinsam mit Frauchen Svea Lehmann in einer ZDF-Doku zu besonderen Hund-Mensch-Teams zu sehen und zeigte seine Tricks und Kunststücke im Fernsehstudio. &bdquo;Da habe ich gemerkt, dass er total vor der Kamera aufblüht und ihm das offensichtlich großen Spaß macht“, erinnert sich Svea, die damals selbst erst zwölf Jahre alt war. Und so meldete sie Connor 2015 bei einer Filmhund-Agentur in Dortmund an. Nach einigen gemeinsamen Auftritten mit seiner Besitzerin, zum Beispiel bei &bdquo;KiKa“ und in einem Telekom-Werbespot, folgte 2019 der erste große Fernsehauftritt für den Labrador aus Bruchmühlen ohne Svea. Ein Zeugnis für besondere Dienste Bei der Fernsehserie &bdquo;Weingut Wader“, ein Familiendrama in der ARD, spielte Connor einen Blindenhund - und das erforderte natürlich einiges an Training. &bdquo;Ich habe ein echtes Blindenhund-Geschirr für ihn gekauft und habe dann mit ihm geübt, Menschen zu führen“, sagt Svea, die Grundschullehramt in Osnabrück studiert und mittlerweile noch einen zweiten Hund hat - Border-Collie Ried. Um Connor an die Arbeit mit anderen Menschen zu gewöhnen, kamen beim Training mitunter auch Sveas Freund und ihre Schwester zum Einsatz. Bereits vor seinen Fernsehauftritten trainierte die heute 22-Jährige immer eifrig Tricks mit Connor, zunächst eigentlich nur zur Beschäftigung. Dafür wendete sie die sogenannte Clicker-Methode an - immer, wenn der Labrador ein Kommando richtig ausführte, gab es mit dem Klick ein akustisches Signal und anschließend ein Leckerli als Belohnung. Und das scheint gefruchtet zu haben, mittlerweile kann Connor knapp 100 Tricks und Kunststücke. Da ein solches Talent in einem kleinen Ort wie Rödinghausen natürlich nicht unbekannt bleibt, hatten Svea und Connor schon einige Auftritte bei Dorf- und Schulfesten sowie in Seniorenheimen. Und dafür bekam der Labrador auch eine ganz besondere Belohnung: Bei Sveas Zeugnisvergabe, bekam auch Connor ein eigenes Abi-Zeugnis für seine besonderen Dienste. &bdquo;Ich wusste gar nicht, was los war. Bei meiner Zeugnisvergabe riefen mich die Lehrer am Ende nochmal auf die Bühne“, erinnert sich Svea schmunzelnd, die 2020 ihr Abitur an der Gesamtschule Rödinghausen abgeschlossen hat. Dort bekam sie dann die Urkunde für ihren Vierbeiner überreicht. &bdquo;Man soll gehen, wenn’s am schönsten ist“ Neben etlichen Auftritten in Rödinghausen und Umgebung war Connor schon zehn Mal an Film- und Fernsehproduktionen beteiligt. Und obwohl er oft alleine vor der Kamera stand, war sein Frauchen immer am Set mit dabei und gab ihm die richtigen Zeichen. Ein Klicken war da nicht mehr erforderlich - Handzeichen von Svea, die hinter der Kamera stand, reichten mittlerweile aus, damit Connor beispielsweise auf Kommando bellte oder sich tot stellte. Doch wer so hart arbeitet, hat sich auch den Ruhestand wohlverdient. Am kommenden Sonntag, 19. November, wird Connor seinen letzten Fernsehauftritt haben - bei der ARD-Serie &bdquo;Tiere bis unters Dach“. Für die Dreharbeiten, die bereits letztes Jahr im Juni stattfanden, reisten er und Svea für zwei Wochen in den Schwarzwald. &bdquo;Da waren wir auf einem Bauernhof untergebracht, das war wie Urlaub“, sagt Svea lächelnd. Sie sei sehr dankbar für all die schönen Erlebnisse, die sie schon mit Connor machen durfte. Das Rentnerleben soll der zwölfjährige Labrador, der mittlerweile mit Arthrose zu kämpfen hat, mit langen Spaziergängen im Wald und leckerem Essen genießen, sagt Svea. Solange Connor Lust hat und es gesundheitlich für ihn möglich ist, werden die beiden auch in Zukunft noch zwischendurch auf Seniorentreffen oder Dorffesten zu sehen sein. Doch mit der Filmkarriere ist jetzt definitiv Schluss. &bdquo;Man soll gehen, wenn’s am schönsten ist und das machen wir jetzt“, sagt Svea lächelnd. Letzter Fernsehauftritt am Sonntag Bei seinem letzten Fernsehauftritt am Sonntag heißt Connor &bdquo;Hannibal“ und kommt mit seinem fiktiven Besitzer &bdquo;Otto“ für einen Überraschungsbesuch zum Geburtstag von einer der Hauptfiguren. Doch plötzlich bricht &bdquo;Hannibal“ zusammen und es stellt sich heraus, dass er einen Tumor hat. Ob &bdquo;Hannibal“ noch gerettet werden kann und wie Connor sich in seiner letzten Rolle vor dem Ruhestand schlägt, können Zuschauer im Ersten ab 9 Uhr verfolgen.

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