Löhner Raumausstatterin gestaltet mit Wellen und Wasser ein besonderes Meisterstück

Löhne. Im Eingangsbereich vom Wülker Decopoint steht ein Kanu. Dass es nicht wenige Ausflüge hinter sich, nicht wenige Geschichten zu erzählen hat, ist dem Boot durchaus anzusehen. Neben dem Kanu verbirgt sich hinter Vorhängen und Gardinen eine eigene kleine Welt, die die Tiefen des Wassers als Inspiration nutzt. Gestaltet hat den kleinen Raum Kelly Andres. Er ist ihr Meisterstück. Und das Kanu davor gehört dazu. In ihm hat Andres schon einige Touren unternommen, nachdem sie es vor ein paar Jahren auf einem Gebrauchtboote-Markt gekauft hatte. Es sei ein anspruchsvolles Gefährt. &bdquo;Es verzeiht nichts, aber es macht auch irre Spaß“, sagt die 29-Jährige. Ihre Leidenschaft für den Kajaksport hat sie schon als Schülerin am Weser-Gymnasium in Vlotho entdeckt. Jetzt diente diese Leidenschaft als Inspiration für ihre praktische Meisterprüfung als Raumausstatterin. Dass sie einmal Raumausstatterin wird, entschied sich für Andres erst recht spät. Nach ihrem Abitur 2014 und einem Auslandsjahr in den USA studierte Andres zunächst Kunst und Englisch auf Lehramt. Im Laufe des Studiums habe sie dann aber gemerkt: &bdquo;Mein Herz schlägt da nicht für.“ Bei ihrer Umorientierung stieß sie dann auf den Beruf des Raumausstatters. &bdquo;Den kannte ich vorher gar nicht.“ Dass es die richtige Wahl war, wurde schnell klar. 2023 wurde sie bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk NRW-Landessiegerin und zweite Bundessiegerin. Auch interessant: Einzigartig in Löhne: So arbeiten Handwerk und Handel unter einem Dach zusammen Was zum Handwerksberuf &bdquo;Raumausstatter“ dazugehört Insgesamt wünscht sie sich, dass ihr Handwerksberuf etwas besser bekannt wird. &bdquo;In Deutschland verbindet man uns ja oft hauptsächlich mit Gardinen“, meint sie. Dabei gehören dazu insgesamt vier Bereiche, zählt Andres auf: &bdquo;Das erste ist der Licht-, Sicht- und Sonnenschutz, bei Wülker bieten wir außerdem noch den Insektenschutz an.“ Dazu kommen das Polstern sowie die Boden- und die Wandgestaltung. &bdquo;Allerdings nur Tapeten und Wand- und Deckenbespannung.“ Alle vier Bereiche spielten natürlich auch eine Rolle in der Meisterprüfung. Und bei Andres findet sich in all dem die Liebe zum Kajaksport wieder. Vielleicht war es der Funke des Persönlichen, der dafür gesorgt hat, dass sie als Beste ihres Jahrgangs abgeschnitten hat. &bdquo;Ziel war nicht der Ort, sondern das Gefühl“, erklärt sie. Vorgabe bei der Meisterprüfung war es, einen Rückzugsort auf einer Freizeitmesse zu gestalten. &bdquo;Ich habe mir dann erst ganz unterschiedliche Sachen überlegt, aber der Kajaksport war es dann, wo auch mein Herz dran hing“, berichtet Andres. Und das Gefühl auf dem Wasser sei eines, wo sie selbst am meisten Ruhe finde. Sie habe mit ihrem Konzept einen größtmöglichen Kontrast zu der fiktiven Messe schaffen wollen. Messen sind laut, bunt, hell und trubelig. Lesen Sie auch: Nur drei Auszubildende in OWL: 16-jähriger Löhner möchte Hufschmied werden So sieht das Meisterstück der Löhnerin aus Kelly Andres Raumgestaltung ist dementsprechend das genaue Gegenteil: dunkel, ruhig und etwas abgeschottet durch halbtransparente Vorhänge. Die Inspiration für Farben und Formen hat sie ebenfalls von ihren Ausflügen im Kanu, dem Eintauchen ins Wasser, der Ruhe einer natürlichen Höhle, die sie einst entdeckt hat. Ein paar Einblicke in diese Ausflüge sind als Fotos an eine Pinnwand in der Meisterkoje gepinnt. Ausgangspunkt für ihr Raumdesign ist eine Fototapete an der hinteren Wand. Sie zeigt eine aufgewühlte Wasseroberfläche. &bdquo;Die Fototapete war das erste, was feststand“, berichtet Andres. Farb- und Formgebung von Boden, Gardinen und Polster schlossen sich daran an. Apropos Polster: Wenn die Fototapete den Ton angegeben hat, ist der gemütliche Sessel in der Mitte des Raums für Andres das Element, das ihr am meisten am Herzen liegt. &bdquo;Das Polstern war das, was mir bei der Prüfung den meisten Aufschwung gegeben hat.“ Weg zum Arbeitsplatz: Woher kommen die Auszubildenden bei Löhner Unternehmen? Sie hatte sechs Tage Zeit für das Meisterstück .responsive23-HEuCGOXh0aXUShEI-ttc-linechart-absolventen-raumausstatter { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-HEuCGOXh0aXUShEI-ttc-linechart-absolventen-raumausstatter { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-HEuCGOXh0aXUShEI-ttc-linechart-absolventen-raumausstatter { padding-top: 142.86%; } } Sechs Tage hatten die Prüflinge Zeit, ihren Raum auszustatten. Eine sehr intensive Zeit, meint Kelly Andres. &bdquo;Die Prüfung ist hart.“ Am Ende aber stand ein Ergebnis, auf das die frisch gebackene Meisterin stolz sein kann. &bdquo;Es ist ein schöner Moment, zu merken, dass man das Bild im Kopf auch umsetzen kann.“ Und Lob bekam sie auch. Die Prüfer seien so begeistert von ihr gewesen, dass sie im nächsten Jahr selbst Gastdozentin im Meisterkurs wird. Abgelegt hat Andres ihre Prüfung gemeinsam mit neun anderen Raumausstattern aus ganz Deutschland in Oldenburg. Dort hat sie auch zwei ihrer Meisterkurse absolviert und für diese Zeit in einer WG gewohnt. Jetzt ist sie aber wieder zurück in Löhne und ist beim Wülker Decopoint an der Oeynhausener Straße im Einsatz, wo sie seit dem Ende ihrer Ausbildung 2020 gearbeitet hat. Bei ihrem Weg zur Meisterprüfung habe sie ihr Arbeitgeber sehr unterstützt. &bdquo;Ohne diese Unterstützung wäre ich nicht an diesen Punkt gekommen.“ Chef Dirk Wülker sei sogar nach Oldenburg gefahren, um beim Aufbau zu helfen. Zu sehen ist die besondere Meisterkoje beim Wülker Decopoint voraussichtlich noch einige Wochen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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