Wie dieser gebürtige Grieche aus Löhne zum Dudelsackspielen gekommen ist

Löhne. In Konstantinos Sakkos Wohnung stehen mehrere Figuren schottischer Dudelsackspieler. Im Fernseher reihen sich Bilder grüner, weiter Landschaften aneinander. Der gebürtige Grieche hat dafür aber einen Grund, denn er ist vom Dudelsack fasziniert - und spielt ihn auch. Der Ursprung des Dudelsacks ist nicht abschließend geklärt, doch in Schottland liegt er nicht. Das weiß auch Sakkos: &bdquo;Das Instrument gab es im Mittelalter schon in ganz Europa.“ Der Grund, warum Dudelsackspielen mit Schottland in Verbindung gebracht werde, liege darin, dass die Briten das Instrument in Militärmusik nutzten. Daher gebe es auch unterschiedlichste Arten des Dudelsacks. &bdquo;Ich kann auch den orientalischen Dudelsack spielen.“ Nichtsdestotrotz lernte Konstantinos Sakkos in Griechenland erst mal nur Flöte. Er wuchs in Nordgriechenland auf, nicht weit weg von historischen Ruinen, in denen er spielte. Mit 18 Jahren trat er in die griechische Armee ein. Als die Sowjetunion zusammenbrach, wanderten viele griechische Firmen in Billiglohnländer aus. Für die Firma seines Vaters war das katastrophal. Eine neue Heimat in Löhne So ging sein Vater einige Zeit nach Deutschland, um dort neu zu starten. Sakkos sollte eigentlich in Griechenland bleiben, mit 24 Jahren entschied er sich 1994 jedoch dazu, auch nach Deutschland zu kommen. Im Gegensatz zu seinem Vater, der zurück nach Griechenland ging und eine neue Firma gründete, blieb Sakkos hier und entdeckte nach einiger Zeit den Dudelsack. Im Jahr 1998 fing der gebürtige Grieche an, das Instrument zu erlernen. Es dauere sieben Jahre und sieben Generationen, bis der Dudelsack beherrscht werde. Das sagte ihm zumindest mal ein echter Schotte. Tatsächlich reichten Sakkos sechs Monate, um in der Bielefelder Band mitzuspielen, in der er das Pusten lernt. In den Jahren spaltete sich die Gruppe mehrfach auf, sodass Sakkos heute mit den Celtic Highlanders der privaten Musikschule in Oerlinghausen spielt. Um sich das teure Hobby aber auch leisten zu können, spielt er auch alleine auf Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und bei anderen Anlässen. Das Geld, welches er damit einnimmt, reinvestiert er direkt in sein Hobby. &bdquo;Wenn ich den Dudelsack und die Uniform trage, bin ich ein reicher Mann“, scherzt Sakkos. Sein Outfit ist knapp 6.000 Euro wert. &bdquo;Der festliche Hut kostete alleine 700 Euro.“ Auch interessant: Wasserorgel selbst gebaut: Exklusive Einblicke in einen besonderen Garten in Löhne Fürs Üben nutzt der Löhner ein leiseres Übungsinstrument Für den Nachbarschaftsfrieden spielt Sakkos auch bei Anlässen der anderen Anwohner. &bdquo;Ich musste schon bei Beerdigungen spielen“, erzählt er. Ganz so laut wird es bei ihm aber ohnehin nicht, denn zum Üben wird nicht der tatsächliche Dudelsack genutzt, sondern ein eigenes Übungsinstrument, das einer Flöte ähnelt. Das ist nicht ganz so laut, reicht aber vollkommen aus. Andernfalls hätte der gebürtige Grieche wohl auch mehr Probleme mit den Nachbarn. Vor allem zu Beginn habe er täglich eine Stunde am Abend üben müssen. Dabei komme es auf die Fingerfertigkeiten an. &bdquo;Die Hände müssen ganz weich sein, um die schnellen Wechsel hinzubekommen, also das, was den Dudelsack eigentlich wirklich ausmacht.“ Daran erkenne der Übungsleiter Anfänger und nicht so gute Spieler. Nichtsdestotrotz ist er selber bescheiden: &bdquo;Ich bin zwar ein guter Spieler, aber kein sehr guter.“ Lesen Sie auch: Auf Mofas durch die Werrestadt: Löhner Zweiradfans drehen am Rad der Nostalgie Das macht der griechische Dudelsackspieler sonst so Spielt Sakkos mal nicht Dudelsack, arbeitet er als Holzmechaniker. Er hat den Industriemeister gemacht und seither bei verschiedenen Unternehmen gearbeitet. Dass er in Deutschland geblieben ist, bereut er nicht. &bdquo;Das deutsche Volk hat mit sehr viel geholfen“, sagt er. Auch wenn die Sprache manchmal schwer sei. Mittlerweile hat er bei verschiedensten Anlässen in ganz Deutschland gespielt, mal mit und mal ohne Band. Ob Benefizkonzerte, Konzerte in Bethel oder türkische Hochzeiten, Konstantinos Sakkos teilt seine Liebe zur Musik und zum Dudelsack gerne. Auf seiner Website www.greek-piper.de gibt es weitere Informationen zu ihm und seinen Angeboten. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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