Buchturm mit Krimi-Keller geplant: Umbau des Löhner Bahnhofs startet

Löhne. Konzerte, Lesungen, Kleinkunst, das Pubquiz der NW. Die Liste der Veranstaltungen, mit dem viele Löhnerinnen und den Löhner Alten Wartesaal im Bahnhof in Verbindung bringen, ließe sich ein ganzes Stück weiter fortsetzen. Beim Baustellenrundgang durch den Bahnhof ist es schwer vorstellbar, dass im Wartesaal in den letzten Jahren Tausende Besucher schöne Stunden verbrachten. Der Saal ist in den nächsten zwei Jahren das Zentrum für die Großbaustelle des Bahnhofsumbaus. Statt Bühne und Theke beherrschen große Styroporplatten den Raum. Sie liegen auf einem großen Haufen mitten im Saal. Dort, wo bis vor einigen Wochen noch die gemütlichen Sessel zum Verweilen einluden. &bdquo;Die dienten der Wärmedämmung und haben auf der Decke des Saals gelegen“, sagt Marc Recksiek. Der Mitarbeiter der städtischen Immobilienwirtschaft ist der Projektverantwortliche für den Umbau des Bahnhofs. Die Platten wurden auf den Dachboden getragen und auf den Fußboden im Dachgeschoss gelegt, der gleichzeitig die Decke des Saals bildet. &bdquo;Wir hatten Glück, dass die Platten durch eine Öffnung im Boden in den Saal geworfen werden konnten. Das hat den Arbeitern viele Wege erspart“, sagt Recksiek. Lesen Sie auch: Der Löhner Bahnhofsverein zieht in historisches Wasserschloss Ulenburg Alter Wartesaal in Löhne entrümpelt Im Spätsommer ist der Bahnhofsverein in die Ulenburg umgezogen. &bdquo;Anschließend hat eine Firma das Gebäude entrümpelt. Alte Möbel und viele andere Gegenstände, die sich über Jahrzehnte in dem weitläufigen Gebäude angesammelt hatten, mussten raus, bevor der nächst Schritt folgen konnte. &bdquo;Zurzeit werden zum Beispiel die Bodenbeläge entfernt oder auch die Wandverkleidungen, Leitungen und WCs“, sagt Alexander Jost, Leiter Immobilienwirtschaft. Am Tag des Baustellenrundgangs sind die Arbeiter auf dem Dachboden des Gebäudes aktiv. Sie haben die Fußbodenbretter in den zahlreichen Räumen zum größten Teil entfernt. In einer großen Mulde, die am Hintereingang des Bahnhofs steht, liegen die Bretter wie auf einem großen Mikadostapel. Bis zur Weihnachtspause ist dieser Bauabschnitt abgeschlossen. Dann geht es ans Eingemachte. Wenige Meter entfernt vom bisherigen Haupteingang des Alten Wartesaals wird im Frühjahr der Boden aufgestemmt. Es muss Platz geschaffen werden für das sogenannte Bücherherz. Es wird sich über mehrere Ebenen dort erstrecken, wo sich derzeit der Eingang zum heutigen Bistro und dessen Küche befindet. Für den Umbau: Parkplätze am Löhner Bahnhof fallen weg - diese Alternativen gibt es Buchturm mit Krimi-Keller im Löhner Bahnhof Das ist ein dreigeschossiger Buchturm, der rundum Luft hat. Dort befindet sich dann der Hauptteil der Medien der Stadtbücherei. Vom Krimi-Keller mit Sherlock-Holmes-Atmosphäre über die schöne Literatur im Erdgeschoss bis zum Sachbuch-Bereich in der ersten Etage mit Übergang in die Bahnhofshalle soll jeder Bereich seine ganz eigene Wirkung bekommen. Das Bücherherz ist aus Stahl und wiegt entsprechend viel. &bdquo;Dafür brauchen wir im Keller ein eigenes Fundament, das die Last tragen kann“, sagt Jost. Mit dem Bücherherz verbunden sein wird eine von Glas umschlossene Galerie, die bis in die Bahnhofshalle reicht. Aktuell läuft das Ausschreibungsverfahren für den Rohbau. Im Gegensatz zum Lehrschwimmbecken, wo es für einige Gewerke nur sehr wenige Unternehmen gab, die sich am Verfahren beteiligt haben, sieht es für die Arbeiten im Bahnhof besser aus. &bdquo;Weil die Arbeiten witterungsunabhängig sind, sind solche Baustellen im Winter beliebt“, sagt Recksiek. Entsprechend groß sei das Interesse am Projekt. Mit insgesamt zwei Jahren Bauzeit rechnen die Fachleute. Bürgermeister Christian Antl freut sich, dass jetzt richtig losgeht. &bdquo;Wir werden auch noch einen offiziellen Spatenstich mit Schippe im Sand machen“, sagt er. Auch für Löhnes neuen Bürgermeister ist der Umbau des Bahnhofs ein Leuchtturmprojekt. &bdquo;Das wird hier ein ganz besonderer Ort der Begegnung“, sagt er. In der Region sei dieses Konzept schon ziemlich einmalig. &bdquo;Wir schaffen hier ein Community-Center, einen Dritten Ort, in dem sich die Menschen ganz zwanglos in einer schönen Atmosphäre ohne Konsumzwang treffen können.“ Auch interessant: Bahnhofsvorplatz in Löhne wird umgestaltet: Das sind die Pläne für Parkplätze und Co. Löhner Großprojekt kostet 12,5 Millionen Euro Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Löhne Umsteigen - Der Dritte Ort im Bahnhof Löhne (@loehne_umsteigen.der_3._ort) Die Bürger möchte die Stadt bei den Bauarbeiten auf dem Laufenden halten. Am Bauzaun vor dem Haupteingang des Bahnhofs sollen Visualisierungen aufgehängt werden, die zeigen wie der Bahnhof aussehen wird, wenn der Umbau abgeschlossen ist. &bdquo;Wir wollen im Eingangsbereich zum Alten Wartesaal durch ein Guckloch in der Sperrholzplatte möglichst oft einen Blick auf die Baustelle ermöglichen“, sagt Jost. Auch Führungen über die Baustelle sind denkbar. &bdquo;Dafür würde sich der Tag des offenen Denkmals am 13. September 2026 anbieten. Dann hat sich sicher schon eine Menge getan. Da lässt sich bestimmt schon einiges zeigen“, sagt Ursula Nolting, Sprecherin der Stadt. Die Kosten für den Umbau des Bahnhofs werden mit rund 12,5 Millionen Euro veranschlagt. Zehn Millionen Euro davon sind Fördermittel. Diese stammen aus der Städtebauförderung und dem EFRE-Programm der EU. EFRE steht &bdquo;Europäischer Fonds für regionale Entwicklung“. Mehr Infos: 10 Millionen Euro für den Löhner Bahnhof

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