Nach Angriff auf Bürgermeisterkandidat: Dieser Löhner wagt den Neustart für die CDU

Löhne. Die Löhner Christdemokraten haben einen neuen Bürgermeisterkandidaten: Nach dem Rückzug von Borzoo Afshar aus dem Rennen um das höchste Amt der Stadt setzt die CDU jetzt auf ihren Fraktionsvorsitzenden Maik Büssing. Mit dem 48-jährigen Hochschulprofessor an der Spitze hofft die Union auf den entscheidenden Impuls im Wahlkampf – und auf ein bisschen Ruhe nach zuletzt aufreibenden Wochen. Applaus brandete auf, als das Ergebnis im Obernbecker Schützenhaus bekannt gegeben wurde: Einstimmig sprachen sich die anwesenden Christdemokraten für Maik Büssing als neuen Bürgermeisterkandidaten aus. Ein wohltuendes Votum für die Mission, erstmals in der Geschichte der Stadt Löhne einen Bürgermeister mit CDU-Parteibuch im Rathaus zu installieren. &bdquo;Ich verspreche euch: Die nächsten Wochen werde ich und werden wir hart arbeiten“, bedankte sich Büssing dann auch für des Vertrauen. &bdquo;Ich trete nicht an, um Zweiter zu werden.“ Hintergrund: Angriff auf Löhner Bürgermeisterkandidaten - Borzoo Afshar zieht sich zurück Zuvor hatte der 48-Jährige seine Pläne für den Wahlkampf kurz skizziert. Insbesondere die städtische Finanzpolitik, die Büssing laut CDU-Chef Andre Schröder &bdquo;wie kein Zweiter kennt“, kritisierte der neue Bürgermeisterkandidat dabei scharf. Haushaltslöcher und massive Verschuldungen könnten nicht das Ziel der Union sein, betonte Büssing. &bdquo;Wir stehen für eine solide Haushaltspolitik und für Vernunft ohne Leuchttürme.“ Auch immer neuen Steuererhöhungen erteilte er eine Absage – erst recht, wenn sie zur Finanzierung von Großprojekten geplant würden. &bdquo;Wir sind nicht dafür da, um Denkmäler zu bauen, sondern für die Interessen der Löhnerinnen und Löhner.“ Mit Büssing setzt die Löhner CDU im Rennen um das Bürgermeisteramt auch auf ihr lautestes Sprachrohr in der Werrestadt. Der Mennighüffer ist seit Mitte der 1990er Jahre Mitglied der Union und seit 20 Jahren im Ortsvereinsvorstand aktiv. 2020 kandidierte er erstmals für den Rat der Stadt Löhne, erreichte in seinem Wahlbezirk 25,36 Prozent der Stimmen und zog schließlich über die Reserveliste ins Gremium ein. Die CDU-Fraktion wählte ihn daraufhin zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden und nach dem Rückzug Horst Martin Büttners im März 2023 schließlich zum Fraktionschef. Neuer Löhner CDU-Bürgermeisterkandidat übt teilweise scharfe Kritik .responsive23-XmvXbjRQuIReqDp1-parl-sitzverteilung-loehner-rat { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-XmvXbjRQuIReqDp1-parl-sitzverteilung-loehner-rat { padding-top: 76.92%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-XmvXbjRQuIReqDp1-parl-sitzverteilung-loehner-rat { padding-top: 100%; } } In dieser Rolle gelang es Büssing, der Löhner CDU einen neuen Oppositionsgeist einzuhauchen. Die Stadtverwaltung brachte er des Öfteren mit etlichen Anfragen zu verschiedenen Themen ins Schwitzen, in Anträgen und Änderungswünschen zeigte er immer wieder alternative Handlungsoptionen auf. Als Kritiker der Verwaltungsspitze machte er sich unter anderem in der Frage zur Zukunft der Löhner Bäder einen Namen, zudem inszenierte er sich bei Bauvorhaben, Stadtentwicklung Haushaltsdebatten als mahnender Experte für Zahlen und Berechnungen. Auch übte Büssing zuweilen scharfe Kritik an einzelnen Verwaltungsmitarbeitern und Ratsmitgliedern, was ihm allerdings nicht nur Freunde einbrachte. Lesen Sie auch: CDU will gegen die &bdquo;Machtbräsigkeit“ im Löhner Rathaus kämpfen Zuletzt erzielte Maik Büssing eine höhere Aufmerksamkeit, als er im Bielefelder Studio der WDR-Lokalzeit Stellung zu den Angriffen auf seinen Parteifreund Borzoo Afshar bezog. Auf die Frage nach einer möglichen Kandidatur hatte er da noch ausweichend reagiert und lediglich angekündigt, mit &bdquo;einer Idee“ in die Aufstellungsversammlung zu gehen. Jetzt steht der Wahlkampf für die Löhner CDU an Die scheint nun erst einmal aufgegangen zu sein. Wenngleich die erfolgte Nominierung für die Union nur ein erster Schritt sein soll. Bis zur Wahl am 14. September gilt es nun, die Bürgerinnen und Bürger von sich zu überzeugen. Das Ziel, die Vormachtstellung der SPD in Löhne zu brechen und für neue Mehrheitsverhältnisse zu sorgen, halten die Christdemokraten zwar für ambitioniert, aber auch machbar. &bdquo;Da werden wir ab sofort für arbeiten“, so Büssing. Zunächst will die Union aber den Kopf frei bekommen und wieder in ruhigere Fahrwasser steuern. Die Nominierung Büssings war schließlich nur deshalb nötig, weil der ursprüngliche Kandidat Borzoo Afshar vor Wochenfrist seinen Rücktritt erklärt hatte, nachdem es zu einem Angriff auf seine Familie gekommen war. Am Donnerstag, 3. Juli, hatte er schließlich auch die Polizei eingeschaltet. Respekt vor Borzoo Afshar &bdquo;Wir stehen alle hinter der Familie und die Sicherheit unserer Mitglieder hat für uns höchste Priorität“, zollte auch der CDU-Kreisvorsitzende Joachim Ebmeyer der Entscheidung Afshars Respekt. &bdquo;Auch wenn ich ihn gerne als nächsten Bürgermeister von Löhne gesehen hätte.“ Aber auch gegen Maik Büssing auf diesem Posten hätte Ebmeyer nichts einzuwenden. Auch interessant: Löhner Ex-Bürgermeisterkandidat stellt doch Strafanzeige Umbesetzungen im laufenden Wahlkampf sind der Löhner CDU indes nicht ganz fremd. Schon vor der letzten Kommunalwahl musste die Union zweimal ihre Reserveliste umbilden, nachdem zunächst der langjährige Fraktionschef Florian Dowe, später auch Tim-Oliver Urban ihr Ratskandidaturen zurückgezogen hatten.

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