Angriff auf Löhner Bürgermeisterkandidaten - Warum die Polizei nicht eingeschaltet wurde

Löhne. Der CDU-Bürgermeisterkandidat Borzoo Afshar zieht seine Kandidatur zurück. Darüber informiert die Führungsspitze der Löhner CDU am Montagabend, 30. Juni. Die Partei hat zu einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz in den kleinen Sitzungssaal des Rathauses eingeladen. Am Gespräch nehmen auch der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Andre Schröder, der Fraktionsvorsitzende Maik Büssing und Niklas Korff, Vorsitzender der Jungen Union, teil. Sichtlich bewegt erläutert Afshar den Grund für seien Rückzug. &bdquo;Ich bin am Freitag körperlich angegriffen worden. Dieser Angriff war vorsätzlich“, sagt der 49-Jährige. Daraus ziehe er jetzt die Konsequenzen. &bdquo;Ich halte meine Kandidatur nicht weiter aufrecht. Ich habe Angst um meine Familie und muss sie schützen“, sagt Afshar. Es habe schon vor diesem Angriff, bei dem Afshar unverletzt blieb, Anfeindungen gegen ihn und seine Frau gegeben. Mit dieser Attacke sei aber eine Grenze überschritten worden. Seine Entscheidung hat Afshar am Freitagabend dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Maik Büssing mitgeteilt. &bdquo;Wir bedauern seinen Entschluss sehr. Wir können aber diesen Schritt absolut nachvollziehen“, sagt Büssing. Er habe mit Afshar lange über die Situation diskutiert. &bdquo;Der Schutz der Familie steht an oberster Stelle“, betont er. Anfeindungen in den sozialen Medien sei man gewohnt. Beschmierte Wahlplakate seien keine Seltenheit. &bdquo;Dieser körperliche Übergriff geht aber entschieden zu weit.“ Neuer Löhner CDU-Bürgermeisterkandidat muss schnell her Afshar hat sich bewusst dagegen entschieden, die Polizei einzuschalten. &bdquo;Das würde noch mehr Belastungen und Unruhe in meine Familie bringen“, sagt er. Polizeisprecher Uwe Maser sagt am Dienstag auf Anfrage der NW, dass es im laufenden Wahlkampf nach Einschätzung der Polizei im Kreis Herford bisher keine körperlichen Übergriffe gegeben habe. &bdquo;Wenn ein Verdacht besteht, dass es einen politischen Hintergrund hat, dann würde in so einem Fall der Staatsschutz in Bielefeld eingeschaltet“, sagt Maser. Hintergrund: Borzoo Afshar geht erneut für CDU ins Rennen um das Bürgermeisteramt .responsive23-XmvXbjRQuIReqDp1-parl-sitzverteilung-loehner-rat { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-XmvXbjRQuIReqDp1-parl-sitzverteilung-loehner-rat { padding-top: 76.92%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-XmvXbjRQuIReqDp1-parl-sitzverteilung-loehner-rat { padding-top: 100%; } } Afshar wäre gerne Bürgermeister geworden. &bdquo;Der Wahlkampf lief gut. Es war viel besser als vor vier Jahren. Auch die Arbeit als stellvertretender Bürgermeister hat mir viel Spaß gemacht. Es war immer ein Gewinn für mich, mit so vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu kommen“, sagt er. Seine Pflichten wolle er bis zum Ende der Legislaturperiode wahrnehmen. Er wird sich auch wieder zur Wahl als Ratsherr stellen. &bdquo;Sollte ich wieder gewählt werden, werde ich darüber nachdenken, welche Funktion ich in der neuen Fraktion übernehme“, sagt er. Für die Löhner CDU bedeutet der Rückzug von Afshar, dass jetzt innerhalb von weniger als einer Woche ein neuer Bürgermeisterkandidat gefunden werden muss. &bdquo;Bis zum 7. Juli um 17.59 Uhr müssen die Unterlagen für einen neuen Kandidaten im Rathaus abgegeben werden“, sagt der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Andre Schröder. So geht die Kandidatensuche der Löhner CDU weiter Es sei Glück gewesen, dass man Juristen der CDU-Landesgeschäftsstelle am Wochenende erreicht habe. &bdquo;Die haben dann bis Sonntagabend geprüft, ob die Zeit noch reicht. Das ist der Fall“, sagt Schröder. Jetzt muss eine neue Aufstellungsversammlung für die Wahl eines neuen Kandidaten oder einer neuen Kandidatin abgehalten werden. &bdquo;In den nächsten Stunden müssen wir viele Dinge klären. Wir werden es schaffen, eine neue Person aufzustellen“, sagt Maik Büssing. Über einen neuen Kandidaten habe man sich noch keine Gedanken gemacht. &bdquo;Dazu ging das alles viel zu schnell“, sagt Büssing. Am Tag nach der Erklärung von Borzoo Afshar, sich zurückzuziehen, ist für die CDU das Prozedere etwas klarer. &bdquo;Wir diskutieren aktuell unterschiedliche Varianten“, sagt Schröder. Wichtig sei, dass die Fristen eingehalten würden. &bdquo;Da sind wir mit den Juristen des Landesverbandes im ständigen Austausch.“ Er hoffe, dass die Aufstellungsversammlung am Wochenende stattfinden kann. &bdquo;Wir könnten es aber auch noch am Montagvormittag machen“, sagt der Stadtverbandsvorsitzende. Borzoo Afsharwar hoch motiviert Borzoo Afshar wäre im September zum zweiten Mal als Kandidat der CDU für das Amt des Bürgermeisters angetreten. In die Kommunalwahl 2020 ging die CDU mit denkbar schlechten Voraussetzungen. Nach einem parteiinternen Streit um den damaligen Fraktionsvorsitzenden Florian Dowe, der im Jahr 2020 eskalierte und zu seinem Rückzug aus der Politik in Löhne führte, musste sich die Partei neu aufstellen. Auf Afshar entfielen vor 5 Jahren nur 16,9 Prozent der Stimmen. Mit großer Motivation ging er in den Wahlkampf zur Kommunalwahl 2025. &bdquo;Löhne braucht eine Führung der Mitte: klar, vernünftig, verantwortungsvoll.“ Außerdem müsse sich die Politik die Sorgen und Bedürfnisse der Bürger anhören, sagte er nach seiner Wahl zum Kandidaten im März. Parteien und Kandidaten: Alle Infos zur Kommunalwahl in Löhne

Meistgelesen