Schwere Vorwürfe: Stadt Löhne soll Sorgen vor Überflutung ignoriert haben

Löhne. Seit Jahren machen sich die Anwohner des Börstelkamps Sorgen, wenn es mal wieder zu stark regnet. Der Ostscheider Bach fließt aus Richtung Werster Straße in Richtung Werre. An den Rändern von Äckern und Wiesen verläuft das Gewässer. Beim Starkregen am Samstag ist es dann passiert. Der Bach flutete die Grundstücke und Teile der Häuser von drei Anwohnern. Die hatten schon seit Jahren bei der Stadt auf die Gefahr durch Hochwasser hingewiesen. Allerdings vergeblich. Am Samstag war das Grundstück von Bernd Kruse für ein paar Stunden eine Insel. Das Wasser kam von beiden Seiten. Der Bach konnte die Wassermengen nicht aufnehmen, flutete erst zwei Maisfelder, von denen die drei Häuser auf zwei Seiten umgeben sind. Dann drängte das Wasser von beiden Seiten mit Macht auf das Grundstück von Bernd Kruse. Das Grundstück von Kruse liegt von den drei betroffenen Flächen am tiefsten. In seinem Garten stand auch am Montag noch das Wasser. Gewächshaus und Gemüsebeet sind voller Schlamm. &bdquo;Als hier das Wasser am Samstag stand, wurde mir Angst und Bange“, sagt der Rentner. Zum Thema: Unwetter flutet in Löhne zahlreiche Keller und wirft Bäume um Fast wäre das Wasser im Wohnzimmer gewesen Im Nachbarhaus wohnt Sohn Michael Kruse mit seiner Familie. &bdquo;Unsere Garage wurde geflutet. Wir konnten nichts tun, weil wir am Wochenende in Hamburg waren“, sagt er. Die Wohnung der Kruses blieb nur verschont, weil sie etwas höher liegt als die Garage. Etwa die Höhe einer Treppenstufe hat die Kruses vor Schlamm im Wohnzimmer gerettet. &bdquo;Da hat wirklich nicht viel gefehlt“, sagt Michael Kruse. Bei Nachbar Philipp Brandt war das Wasser im Keller. &bdquo;Es stand 5 Zentimeter hoch, unsere Pumpe hat Schlimmeres verhindert“, sagt er. Immer bei Starkregen machen sich die Anwohner Sorgen. Oft kommt es zu Hochwasser. Meistens bleiben die Grundstücke verschont. &bdquo;Wir fordern von der Stadt seit Jahren, dass der Bach regelmäßig freigeschnitten werden soll und vom Schlamm befreit wird. Aber es kümmert sich keiner“, sagt Brandt. Am 15. August 2024 schreibt die Familie Brandt eine Mail an die Verantwortlichen der Stadt: &bdquo;Nach unserem Austausch im Oktober/November 2023 sind weiterhin keine Arbeiten auf der Ausgleichsfläche am Börstelkamp und am Bach erfolgt. Trotz der Versprechungen der Stadt Löhne“. Eine Mail der Stadt vom 25. Oktober 2023, in der zugesagt wird, sich zu kümmern, liegt der NW vor. Lesen Sie auch: Fast 200 Notrufe nach Unwetter: Feuerwehren, THW und DRK im Kreis Herford im Dauereinsatz Die Untätigkeit der Stadt Die Untätigkeit habe katastrophale Folgen: Bäume und Sträucher würden den Bachlauf komplett überwuchern. &bdquo;Nach starkem Niederschlag steht der Bachlauf bis zur Kante. Das war heute Nacht der Fall. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Wenn es weiter regnet, dann gibt es hier große Überschwemmungen“. Das Problem sei nicht so sehr das hochstehende Gras. &bdquo;Weil hier seit Jahren nichts gemacht wurde, verschlammt der Bach immer mehr. Dazu kommt, dass sich Äste und Müll sammeln und den Ablauf des Wassers zusätzlich erschweren“, sagt Brandt. Geschehen ist nach Angaben der Nachbarn auch bisher nichts. &bdquo;Wir haben die Nase voll, hier tut sich überhaupt nichts“, sagt Brandt. Am Montagmorgen haben die Anwohner erneut versucht, mit der Stadt Kontakt aufzunehmen. Endlich mit Erfolg. Zwei Mitarbeiter der Stadt seien gegen Mittag gekommen und sagten zu, sich um das Problem zu kümmern. &bdquo;Die haben gesagt, dass der gesamte Bachlauf ausgebaggert werden soll“, sagt Brandt. Ursula Nolting, Sprecherin der Stadt, bedauert den Umgang der Stadt mit dem Problem. &bdquo;Es wird in Zukunft einen besseren Kommunikationsfluss geben“, sagt sie. Es sei an vielen Stellen im Stadtgebiet an der Durchlässigkeit von Gräben und Bachläufen gearbeitet worden. &bdquo;Unsere Mittel sind aber eingeschränkt und wir müssen immer wieder Prioritäten setzen.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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