Schwere Jahre für Löhne: Kämmerin rechnet mit tiefroten Zahlen bei den Steuereinnahmen

Löhne. 2024 war kein gutes Jahr für die Wirtschaft und auch kein gutes Jahr für den Löhner Haushalt. Dass viele Unternehmen unter Druck stehen, zeigte sich am Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen im letzten Jahr. Die Stadt musste ein Haushaltssicherungskonzept aufstellen. In den nächsten Jahren wird es nicht wirklich besser. Das macht Kämmerin Andrea Linnemann bei der Einbringung des Haushalts für das Jahr 2025 deutlich. Dabei sieht es in diesem Jahr gar nicht so schlecht aus. Die Kämmerin macht in ihrer Rede deutlich, dass das Jahr 2024 deutlich schlechter lief als geplant. Kalkuliert haben die Finanzexperten der Stadt mit einem Haushaltsloch von rund 13,3 Millionen Euro. Am Ende des Jahres fehlten nach dem heutigen Stand rund 18 Millionen Euro in der Kasse. Im Vergleich dazu wirkt das Haushaltsloch, das in diesem Jahr droht wie ein kleiner Flicken. Linnemann rechnet mit einem Fehlbetrag von rund 2,2 Millionen Euro. &bdquo;Nach den Zahlen des vergangenen Jahres ist diese Entwicklung zunächst erstaunlich“, sagt Linnemann. Es zeige sich, dass der kommunale Finanzausgleich funktioniere. &bdquo;Der Rückgang unserer Einnahmen - insbesondere der Gewerbesteuer - war so drastisch, dass wir jetzt durch höhere Schlüsselzuweisungen einen gewissen Ausgleich dafür bekommen“, sagt Linnemann. Das Geld sorge zwar für Erleichterung, es gebe allerdings keinen Grund zur Freude. &bdquo;Damit drückt sich ja auch die Schwäche der heimischen Wirtschaft aus“, sagt sie. Lesen Sie auch: Kommt jetzt die Schuldenlösung für NRW-Kommunen? Tiefrote Zahlen ab 2026 Im nächsten Jahr und den folgenden Jahren sieht es dann wieder zappenduster aus. Das zeigt die Finanzplanung bis 2034. Bis zu diesem Jahr muss ein Haushaltsausgleich gelingen. Wenn alles läuft wie erhofft, dann klappt das mit einem leichten Überschuss von 541.000 Euro. Die mittelfristige Finanzplanung mit diesem Ergebnis ist die Grundlage für die Genehmigung des Haushaltssicherungskonzepts. &bdquo;Nach diesem Einmaleffekt im Jahr 2025 steuern wir auf tiefrote Zahlen zu. Für das Jahr 2026 rechnen Linnemann und ihr Team mit einem Haushaltsloch von 9,4 Millionen Euro. Das führe dazu, dass die Ausgleichsrücklage mit dem Jahresabschluss 2026 verbraucht sei. Bis Ende 2029 sei auch die allgemeine Rücklage in Höhe von 23,8 Millionen Euro verbraucht. Löhne hat dann keinen Cent mehr auf der hohen Kante. &bdquo;Erst ab 2034 können wir die Verschuldung wieder abbauen“, sagt Linnemann. Das gelingt allerdings nur unter optimalen Bedingungen. &bdquo;Wir waren vor einigen Jahren schon mal in einer ähnlichen Lage. Damals befanden wir uns im Stärkungspakt und haben unseren Haushalt innerhalb von zehn Jahren erfolgreich saniert. Damals bekamen wir aber Geld vom Land und die Wirtschaft hat sich gut entwickelt. In unserer jetzigen Situation bekommen wir keine Unterstützung vom Land und es ist völlig offen, wie die Wirtschaft sich entwickelt“. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Wie kann das Hallenbad finanziert werden? Die finanziellen Möglichkeiten der Stadt blieben auch beim Eintreffen der Erwartungen eingeschränkt. &bdquo;Das bedeutet natürlich nicht, dass wir wichtige Projekte für die Stadt nicht umsetzen“, sagt Linnemann. Geld für den wahrscheinlichen Neubau der Grundschule Löhne-Ort hat sie ebenso eingeplant wie die Mittel für den Umbau des Bahnhofs. &bdquo;Dieses Projekt hat eine große Bedeutung für unsere Stadt“, betont sie. Es sei allerdings auch mit nicht unerheblichen Kosten nach der Fertigstellung verbunden. Eine extreme finanzielle Herausforderung werde der Neubau des Frei- und Hallenbades unter diesen Voraussetzungen. Linnemann habe mit der Kommunalaufsicht über dieses Thema besprochen. Diese Behörde ist beim Kreis angesiedelt und kontrolliert die finanzielle Entwicklung von Kommunen, die sich in der Haushaltssicherung befinden. &bdquo;Wir können die Pläne natürlich weiter verfolgen, ich soll Ihnen aber auch sagen, dass wir diese Mehraufwendungen an anderer Stelle kompensieren müssen“, sagt die Kämmerin. &bdquo;In einem absolut engen Korsett müssen wir uns in den nächsten Jahren auf das absolut Notwendige beschränken. Es gibt überhaupt keinen Grund zum Durchatmen“ betont die städtische Finanzexpertin. Wie sich die Parteien in diesem Korsett bewegen wollen, wird sich in den Haushaltsreden zeigen. In den Reden skizzieren sie, wie die Stadt mit der Misere umgehen soll und was sie sich noch leisten soll. Viel spannender ist allerdings, wenn es um Vorschläge der Politik geht, was sich die Stadt möglicherweise nicht mehr leisten soll. Zum Thema: So laufen die Bauarbeiten beim Lehrschwimmbecken in Löhne

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