Streit um ein Plakat in Löhne: Gegenseitige Vorwürfe nach Demo gegen Rechts

Löhne. Im Nachklang zur Demo gegen Rechtsextremismus Anfang März auf dem Findeisenplatz ist offenbar neuer Streit entbrannt. Während die Bezirksregierung Detmold noch die Beschwerde der Löhner Bürger-Allianz über die Rolle von Bürgermeister Bernd Poggemöller bei der Kundgebung prüft, wehrt sich die LBA jetzt ihrerseits gegen Vorwürfe aus Kreisen der Veranstalter. Die wiederum rudern in Teilen zurück. Im Zuge der Dienstaufsichtsbeschwerde (die NW berichtete) hatten sich einzelne Organisatoren der Veranstaltung &bdquo;Löhne steht auf“ verstimmt über die Eingabe von LBA-Chef Hermann Ottensmeier gezeigt. Insbesondere ein Plakat zur Kundgebung wurde dabei zum Zankapfel: In einem ersten Entwurf waren dort sämtliche Organisationen abgebildet, die auch beim ersten Vorbereitungstreffen zugegen waren. Auch die LBA tauchte dort auf, obwohl sie einer Veröffentlichung nach eigenen Angaben zu keinem Zeitpunkt zugestimmt habe. Zwei Versionen machen die Runde Aus Veranstalterkreisen hieß es zuletzt hingegen, die Bürger-Allianz habe durchaus eine Teilnahme an der Demo signalisiert und sei daher auch bei der Erstellung des Plakates berücksichtigt worden. Erst später habe die LBA einen &bdquo;Rückzieher“ gemacht, was eine Neugestaltung des Aufrufes nötig gemacht habe. Dass durch den neuerlichen Druck zusätzliche Kosten entstanden seien, habe unter den Organisatoren für Unmut gesorgt. Lesen Sie auch: &bdquo;Unschlüssige Argumentation“: Löhner Bürger-Allianz läutet nächste Runde im Demo-Streit ein Diese Darstellung bezeichnen Vertreter der LBA nun als falsch. Eine Teilnahme am ersten Treffen räumen sie zwar ein. Allerdings habe man sich dort lediglich in eine Anwesenheitsliste eingetragen – ohne dabei den Namen der Wählervereinigung zu nennen. Von einer Autorisierung oder gar Beteiligung am Demo-Aufruf könne daher keine Rede sein. Und auch die angeblich entstandenen Zusatzkosten streitet die LBA ab. &bdquo;Das Plakat, auf dem die LBA abgebildet war, ist nie gedruckt worden“, heißt es. Im Gegenteil sei der erste Entwurf lediglich in digitaler Form veröffentlicht worden, woraufhin die Bürger-Allianz eine Korrektur eingefordert habe. Verbreitet worden sei dann ausschließlich eine neue Fassung, auf der die LBA fehlte. Wie die Organisatoren reagieren Letzteres bestätigt auch Linda Stucke-Troks, die nicht nur die Kundgebung offiziell angemeldet hatte, sondern auch für die Gestaltung des umstrittenen Plakates verantwortlich war. &bdquo;Die Version mit der Löhner Bürger-Allianz ist zu keinem Zeitpunkt in gedruckter Form veröffentlicht worden“, sagt sie auf Nachfrage der NW. Lesen Sie auch: Demo gegen Rechts in Löhne: Kommunalaufsicht weist LBA-Vorwürfe als haltlos zurück Digital habe der Entwurf aber die Runde gemacht. Unter anderem die Löhner CDU veröffentlichte den Aufruf auf ihrer Facebookseite, wo es noch heute mitsamt LBA-Schriftzug zu finden ist. &bdquo;Daraufhin erfolgte ein Einwand der LBA, auf den wir sofort reagiert haben“, sagt Stucke-Troks. So habe man sich nicht nur für das Missverständnis entschuldigt, sondern auch ein neues Plakat gestaltet und in Druck gegeben. Wurde das Plakat gedruckt oder nicht? Ganz falsch aber sei die Darstellung aus Veranstalterkreisen dennoch nicht, schränkt Stucke-Troks ein. Denn auch der erste Entwurf sei durchaus schon in den Druck gegangen und habe entsprechend Geld gekostet. Die Pfarrerin spricht von etwa 30 betroffenen Exemplaren. &bdquo;Das kann die LBA aber nicht wissen, weil diese Exemplare nie irgendwo aufgehängt oder verteilt wurden“, nimmt sie die Bürger-Allianz in Schutz. Einen Vorwurf könne man der LBA in diesem Punkt daher nicht machen – zumal sie auch nur durch ein Missverständnis überhaupt auf dem Plakat gelandet sei. Dass das Plakat mit LBA-Schriftzug tatsächlich gedruckt wurde, belegt derweil ein Pressefoto, das anlässlich einer Ankündigung zur Kundgebung entstanden ist. Darauf sind neben Linda Stucke-Troks und Bürgermeister Bernd Poggemöller auch weitere Organisatoren zu sehen, fünf von ihnen halten das besagte Poster in der Hand. Zumindest auf diese Weise ist die Printversion der umstrittenen Variante an die Öffentlichkeit gelangt.

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