Wohnungsprojekt auf altem Sportplatz in Löhne: Warum es nur langsam voran geht

Löhne. Der ehemalige Sportplatz am Twelsiek hätte sich nach dem Willen der Mehrheit im Rat schon längst in eine blühende Wohnlandschaft verwandeln sollen. Platz für 40 Wohnungen könnte die Fläche bieten. Das Projekt zieht sich allerdings. Die Probleme schlummern auf dem Platz und unter der Erde: Die Rotgrand-Schlacke-Schicht muss entfernt werden. Eine Hausmülldeponie ein paar Meter tief im Boden macht der Verwaltung darüber hinaus Kopfzerbrechen. Jetzt wurden Bodenproben entnommen. Es soll geklärt werden, ob Rotgrand und Schlacke auf der Deponie Reesberg entsorgt werden können. Unterdessen zeichnet sich zumindest für einen Teil der Fläche eine andere Nutzung ab. An vier Stellen auf dem alten Bolzplatz setzt Unternehmer Stefan Neumann die breite Schaufel seines Baggers an. Etwa zwei Meter tief gräbt er Löcher in die Erde. Geologe Hans-Joachim Hoffmann, Geschäftsführer der Firma &bdquo;Geo scan“ aus Ladbergen hat vorher festgelegt, wo der Bagger die Löcher ausheben soll. &bdquo;Es wurden schon vor zwei Jahren Untersuchungen gemacht. Jetzt hat die Deponie noch Nachuntersuchungen verlangt“, sagt der Geologe. Es gehe um den pH-Wert und den Gesamtkohlenstoffgehalt des Bodens. &bdquo;Die Chancen stehen gut, dass nach der Übermittlung der Ergebnisse das endgültige Okay kommt“, sagt Ralf Isemann von der Stadtverwaltung. 7.500 Tonnen müssen abgebaggert werden Die Löcher, die der Bagger geschaufelt hat, geben einen Blick auf die Bodenschichten frei. Der oberste Streifen ist die Rotgrand-Schicht, auf der Fußball gespielt wurde. Darunter folgt ein Streifen mit Schlacke, der in seiner Struktur bröseligem Asphalt ähnelt. &bdquo;Der dunkle Boden, der dann kommt, ist die gewachsene Erde“, sagt Hans-Joachim Hoffmann. Die Rotgrand-Schlacke-Schicht, die abgetragen werden muss, ist etwa 40 Zentimeter stark. Wenn die Deponie Reesberg zustimmt, dass der Boden dort sein Endlager finden kann, dann sollen die Arbeiten möglichst schnell beginnen. &bdquo;Wir kalkulieren mit Kosten von rund 400.000 Euro“, sagt Isemann. Etwa 7.500 Tonnen müssten abgebaggert werden. Baudezernent Ulrich Niemeyer geht davon aus, dass die Ergebnisse der neuen Untersuchung bis Ende August vorliegen. Dann folgt die Ausschreibung, um den günstigsten Anbieter für die Entsorgung zu finden. Ein Grund, warum es schon sehr lange dauert, eine endgültige Entscheidung über die Entsorgung zu treffen, liegt an der Suche nach Alternativen. Absage vom Straßenbauer &bdquo;Wir haben lange nach kostengünstigeren Möglichkeiten gesucht“, sagt Niemeyer. Grundsätzlich sei denkbar, dieses Material auch als Untergrund im Straßenbau zu verwenden. &bdquo;Wir haben mit dem Bauunternehmen gesprochen, dass die Arbeiten auf dem Scheidkamp macht. Dort könnte das Zeug gut verwendet werden. Das wurde vom Unternehmen aber abgelehnt. Das Risiko wird als zu groß angesehen, dass es doch noch Probleme mit Inhaltsstoffen des Materials gibt“, sagt Niemeyer. Wenn Rotgrand und Schlacke entfernt sind, dann kommen erneut die Experten vom Kampfmittel-Räumdienst. &bdquo;Die waren schon mal da. Weil der Rotgrand viel Metall enthält, war es nicht möglich, komplett auszuschließen, dass sich auf dem Gelände Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg befinden“, sagt Isemann. Die Messergebnisse würden durch den hohen Metallanteil verfälscht. Sollten die Bombenexperten nichts finden, kann das Problem angegangen werden, das ein Stück tiefer im Boden schlummert. Das Gelände wurde vor Jahrzehnten als Hausmüll-Deponie genutzt. In etwa acht Meter Tiefe befindet sich der Müll. Auch an den Stellen, an denen sich der Müll befindet, wurden bereits Proben entnommen. &bdquo;Die Beprobungen sind aber erst dann umfassend möglich.“ Müll könnte in der Erde bleiben Wenn es gut läuft, würde der Müll wohl zum größten Teil in der Erde bleiben. Diese Fläche im östlichen Teil des Platzes darf allerdings nicht bebaut werden. Das Grundstück gehört in diesem Bereich des alten Sportplatzes der Stadt. Die andere Hälfte befindet sich in Privateigentum. Für den städtischen Teil des alten Bolzplatzes steht die Nutzung schon fest. &bdquo;Wir würden lieber heute als morgen ein relevantes Stück des Sportplatzes kaufen“, sagt Axel Brinkmann, Inhaber von Edeka-Brinkmann an der Königstraße. Die Erweiterung des Grundstücks hinter dem Gebäude würde zum größten Teil als Rangierfläche für die Lkw genutzt, die den Händler mit Lebensmitteln versorgen. &bdquo;Unsere Anliefer-Situation würde deutlich entzerrt. Es ist hier schon sehr eng“, sagt Brinkmann. Es sei ein Glücksfall, dass hinter dem Marktgebäude eine freie Fläche zur Verfügung stehe. Er hoffe, dass jetzt wirklich Bewegung in die Sache komme. &bdquo;Es hieß schon ein paar Mal, dass es jetzt relativ schnell geht.“ Der Unternehmer plant, ausschließlich zu asphaltieren. Das wäre auf dieser Fläche erlaubt. Geduldsprobe für den Unternehmer Brinkmanns Geduld könnte erneut auf die Probe gestellt werden. &bdquo;Für die gesamte Fläche werden wir nach Abschluss der Untersuchungen einen Bebauungsplan erstellen“, sagt Niemeyer. Denn wenn die Untersuchungen ergeben, dass es auch im westlichen Teil des Geländes kein Problem mit Ausschwemmungen der Schadstoffe von der Deponie im Osten gibt, soll der Plan, dort Wohnungen zu bauen, intensiv verfolgt werden. &bdquo;Die Fläche würden wir dann in Absprache mit dem jetzigen Eigentümer entwickeln“, sagt Niemeyer. Bis so ein Bebauungsplan aufgestellt ist, kann es schnell mal ein Jahr dauern.

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