Hier soll neuer Wohnraum in Löhne entstehen

Löhne. Die Zeiten für Häuslebauer waren schon mal besser. Hohe Zinsen und deutlich gestiegene Materialkosten haben den Traum vom eigenen Haus für viele in weite Ferne rücken lassen. Auch der Mietwohnungsbau ist eingebrochen. Viele Löhnerinnen und Löhner suchen bezahlbaren Wohnraum. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im Vergleich zu den Boomjahren deutlich zurückgegangen. Baudezernent Ulrich Niemeyer hofft auf bessere Zeiten. Immerhin befinden sich zwei Baugebiete in der konkreten Planungsphase. Bei einem möglichen dritten wird sich wohl in diesem Jahr entscheiden, ob dort überhaupt gebaut werden kann. Baugebiet Brinkstraße Ein ehrgeiziges Projekt verfolgt die Stadt mit dem Baugebiet Brinkstraße in Mennighüffen. Auf der bisher von der Landwirtschaft genutzten Fläche sollen rund 28 Wohneinheiten in Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern entstehen. Ziel ist, &bdquo;Wohnraum für junge Familien und einkommensschwächere Bevölkerungsteile“ zu schaffen. So hat es die Verwaltung in einer Beschlussvorlage für die Politik formuliert. &bdquo;Wir wollen mit diesem Projekt breite Einkommensschichten erreichen“, sagt Niemeyer. Die Verwaltung hat sich im Sommer 2024 die Rückendeckung von der Politik geholt, durch ein Investorenauswahlverfahren einen Bauträger zu finden, der die gesamte Fläche entwickelt. Dabei geht es um den Bau von zwei Mietshäusern mit je sechs Wohneinheiten, sieben Wohneinheiten in Reihenhäusern und acht Wohneinheiten in Doppelhäusern. &bdquo;Wir bereiten gerade die öffentliche Ausschreibung vor. Die wird im Februar veröffentlicht“, sagt Niemeyer. Die Hürden, dort zum Zug zu kommen, sind höher, als das bei vielen anderen Baugebieten üblich ist. Mit Begriff &bdquo;Klimasiedlung“ lässt sich auf den Punkt bringen, was dort entstehen soll. &bdquo;Das Ziel ist, möglichst klimaschonend zu bauen“, sagt Niemeyer. Entsprechend müssen schon die Baumaterialien gewählt werden. Ökologische Dämmstoffe könnten eine Vorgabe sein. Fest steht, dass Gas- oder Ölheizungen in den Neubauten an der Ringstraße nicht installiert werden sollen. &bdquo;Neben Wärmepumpen wäre auch Geothermie oder Fernwärme denkbar“, sagt Niemeyer. Die Stadt will sich bei den Vorgaben nicht auf Kompromisse einlassen. &bdquo;Wenn uns keine überzeugenden Konzepte vorgelegt werden, dann stoppen wir das Verfahren und warten, bis wir einen neuen Versuch machen“, sagt der Baudezernent. Er ist optimistisch, dass es Bauträger gibt, die an der Fläche interessiert sind und die die Voraussetzungen erfüllen. &bdquo;Das Baugebiet hat mit einer Fläche von 20.000 Quadratmeter noch eine überschaubare Größe. Wir gehen davon, dass es dafür Interessenten geben wird“, sagt er. Im Februar soll die Ausschreibung veröffentlicht werden. Zu einer Auswahl des Bauträgers könnte es dann im Sommer kommen. Mehrgenerationenwohnen Löhne-Bahnhof Auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule Löhne-Bahnhof plant die &bdquo;Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft“ (GSWG) Senne den Bau eines Mehrgenerationen-Quartiers. Auf dem ehemaligen Gelände der Grundschule, die abgerissen werden soll, entstehen sieben Wohngebäude. Laut GSWG sind dort 4.000 Quadratmeter vermietbare Fläche geplant, verteilt auf 55 barrierefreie Wohnungen mit einer Größe von 55 bis 95 Quadratmetern. Mindestens 25 Prozent davon sind für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen. Spätestens im Sommer soll der entsprechende Bebauungsplan beschlossen werden. &bdquo;Wegen möglicher Altlasten kommt es noch zu Bodenuntersuchungen. Das sorgt für Verzögerungen“, sagt Niemeyer. Nach dem Beschluss wolle die Genossenschaft zeitnah den Bauantrag vorbereiten und einreichen. Unklar ist, was mit dem Gebäude der AWO geschieht. Es liegt am Rand der Fläche, direkt an der Königstraße. &bdquo;Es würde sich aus unserer Sicht anbieten, die Fläche in die Planung zu integrieren. Das Projekt würde aber auch nicht scheitern, wenn die AWO das Gebäude dort erhalten möchte. Es geht auch ohne die Fläche“, sagt Niemeyer. AWO-Stadtverbandsvorsitzender Günter Pieper sagt, dass spätestens Anfang Februar entschieden wird, wie die AWO sich verhält. &bdquo;Das ist noch in der Schwebe und hat sich durch das Insolvenzverfahren der AWO OWL verzögert“, sagt Pieper. Wenn die AWO zu einen Verkauf bereit wäre, würde das Gebäude abgerissen. Denkbar wäre, dass die AWO in dem Neubaukomplex Räume nutzen kann. Sportplatz Twelsiek Der alte Sportplatz, auf dem schon seit Jahren nicht mehr offiziell Fußball gespielt wurde, könnte zu einem schönen Wohngebiet in guter Lage werden. Es ist offen, ob es jemals zu einer Bebauung kommt. Das Problem ist, dass ein Teil der Fläche vor Jahrzehnten als Mülldeponie genutzt wurde. Zu überprüfen, ob die Altlasten im Boden problematisch sind und die Gesundheit von künftigen Anwohnern gefährden könnten, ist schwierig. Bevor die ermittelt werden kann, ober der Hausmüll gefährlich ist, ist viel zu tun. Im ersten Schritt muss die Rotgrand-Schicht des alten Ascheplatzes entfernt werden. Weil diese metallhaltig ist, kann erst nach Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht werden, wenn diese abgeschält ist. Würde die Schlacke nicht entfernt, würden die Messgeräte wegen des Metalls keine zuverlässigen Ergebnisse liefern. 40 Zentimeter stark ist diese Schicht. 7.500 Tonnen müssen abgebaggert werden. Ihr Endlager ist die Deponie Reesberg. Die Arbeiten sollen im Februar beginnen. Nach deren Abschluss können die Kampfmittelräumer den Boden untersuchen. &bdquo;Wenn die grünes Licht geben, werden die Altlasten untersucht“, sagt Niemeyer. Sollten sie unbedenklich sein, wäre der Weg frei. &bdquo;Dann könnte dort ein schönes Wohngebiet für 40 Wohnungen entstehen“, sagt Niemeyer.

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