Hundekot und Alltagsabfall: Löhne kämpft gegen Müll am Straßenrand

Löhne. Eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe, ein benutztes Taschentuch, restentleerte Getränkedosen oder Fastfood-Verpackungen - lang ist die Liste an Müll, der in Löhne immer wieder auf Gehwegen, Straßen oder in der freien Natur landet. Ein Ärgernis für Ordnungshüter und Spaziergänger. Und ein vermeidbares obendrein. Denn Möglichkeiten zur Abfallentsorgung gibt es in Löhne genug, wie aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine FDP-Anfrage hervorgeht. Ende April hatten sich die Liberalen in Person von Ratsmitglied Uwe Neuhaus an das Löhner Rathaus gewandt. Wiederkehrende Unmutsäußerungen aus der Bevölkerung und aus Kreisen der Löhner Landwirte veranlassten die Freidemokraten dazu, sich nach der Zahl und der Entleerung von Papierkörben in der Werrestadt zu erkundigen. Auch Beutelspender für Hundekot spielten dabei eine Rolle. Hohe Dunkelziffer Die Ausführungen von Löhnes Abfallberater Roland Wieg ließen indes nicht lange auf sich warten. Und sie offenbaren ein gleichsam flächendeckendes wie durchdachtes System im Kampf gegen den Müll. Insgesamt 353 öffentliche Papierkörbe und Mülleimer sind laut Wieg im Stadtgebiet installiert. Und das meist an Standorten mit viel Publikumsverkehr. Straßen und Bushaltestellen, Sitzbänke und Spielplätze, auch die Aqua Magica zählt der Abfallberater dabei auf. Zwar räumt er ein, dass nicht jede Bank oder Haltestelle über einen eigenen Papierkorb verfügt. Insgesamt aber dürfte die Zahl der Abfallbehälter noch höher liegen: &bdquo;Schulgelände und Pausenhöfe wurden nicht erfasst“, schreibt Wieg. Ausnahmen bestätigen die Regel Standardmäßig haben die eingesetzten Behälter meist 40 Liter Fassungsvolumen. Ein besonderes Exemplar ist am Else-Werre-Radweg auf Höhe des Festplatzes installiert: Dort steht seit 2019 ein Müllfangkorb, der Radlern das Entsorgen von Abfall im Vorbeifahren ermöglicht. 800 Liter passen dort hinein. Das Gefäß wurde auf Initiative der Landfrauen angebracht. Betreut werden die öffentlichen Mülleimer durch die Stadtwerke Löhne. Zweimal wöchentlich rücken Mitarbeiter aus, um die Behälter zu leeren und auf Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Ausnahmen gibt es auch, etwa an Hotspots mit erhöhtem Publikumsverkehr. &bdquo;Dort wird im Zweifel auch häufiger geleert“, sagt Wieg und nennt als Beispiel den Bereich zwischen Gymnasium und Marktkauf, den unter anderem viele Schüler in Pausen und Freistunden nutzen. Nur wenn die turnusmäßige Leerung auf einen Feiertag fällt, bleiben die Eimer voll. Eine weitere Ausnahme bildet die Aqua Magica: &bdquo;Dort werden die Abfallbehälter in eigener Verwaltung durch die Hausmeister geleert und gewartet“, so Wieg. Hohe Nachfrage nach Beuteln Der Abfallberater hat das System seit seinem Amtsantritt im September 2017 deutlich verschärft. Im Kampf gegen den wilden Müll hatte Wieg schon im Januar 2018 angekündigt, mehr Initiative zu zeigen. Ein Versprechen, das er offensichtlich eingehalten hat: Noch 2018 etwa standen in Löhne nach NW-Recherchen gut 25 Papierkörbe weniger, als heute. Auch die Müllmenge in der Landschaft insgesamt ist deutlich zurück gegangen. Zudem ließ Roland Wieg in seinem ersten Jahr in Löhne gleich 12 neue Hundekotbeutelspender aufstellen, um die Hinterlassenschaften der Vierbeiner einzudämmen. Heute finden sich nach Angaben des Abfallberaters an insgesamt 21 Standorten im Stadtgebiet solche Spender. &bdquo;Diese sind jeweils über Straßenpapierkörben angebracht.“ Zu finden sind sie in allen Ortsteilen, wobei Löhne-Bahnhof mit sieben Exemplaren am besten bestückt ist. In Gohfeld hingegen findet sich lediglich ein Beutelspender an der Weihestraße. Der Verbrauch unterstreicht derweil die Notwendigkeit: Pro Jahr werden laut Wieg rund 200.000 Hundekotbeutel verbraucht.

Meistgelesen