So rekrutiert die Verwaltung in Löhne neues Spitzenpersonal

Löhne. Matthias Döding tritt am 1. April die Nachfolge von Beatrix Becker als Dezernent für Jugend, Soziales, Schule, Kultur, Sport bei der Stadtverwaltung an. Im Gespräch mit der NW erläutern Bürgermeister Bernd Poggemöller und Kämmerin Andrea Linnemann, die auch Personalchefin der Verwaltung ist, das Verfahren. Die CDU hat für die nächste Ratssitzung eine Anfrage zum selben Thema gestellt. Beatrix Becker war seit 2017 Dezernentin. Sie geht Ende Februar offiziell in den Ruhestand. Ihren letzten Arbeitstag hatte sie bereits Ende Dezember. Vom Rat wurde Becker ebenfalls offiziell im Dezember verabschiedet. Sie war knapp 30 Jahre bei der Stadt Löhne. Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger begann vor einigen Monaten. &bdquo;Wir haben dafür ein sehr transparentes Verfahren. Grundsätzlich werden Stellen bei uns zunächst intern ausgeschrieben. Mit unserem Personalrat haben wir dazu eine entsprechende Dienstvereinbarung“, sagt Linnemann. Nur wenn sich intern keine geeignete Bewerberin oder kein geeigneter Bewerber finde, werde eine Stelle extern ausgeschrieben. Der einzige Bewerber &bdquo;Wir freuen uns, dass wir bei der Nachbesetzung der Dezernentenstelle jemanden aus dem Haus gefunden haben. Das ist auch ein schönes Ergebnis von Personalentwicklung“, sagt die Personalchefin. Matthias Döding sei der einzige Bewerber gewesen. Das liege auch an den Anforderungen. &bdquo;Nur eine Handvoll Mitarbeiter erfüllt die Voraussetzungen“ , sagt Bürgermeister Bernd Poggemöller. Bewerben konnten sich Amtsleiter. Sie mussten ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium nachweisen und die Befähigung zum höheren Dienst haben. Durch diese Voraussetzungen sei die Zahl der potenziellen Kandidaten überschaubar. Mit Matthias Döding hat sich der Leiter des Schulverwaltungsamts beworben. Allerdings sei es natürlich nicht ausreichend, der einzige Bewerber für eine Stelle zu sein. &bdquo;Wichtig war für uns seine Motivation und die Präsentation seiner Vorstellungen für diese besondere Aufgabe“, sagt Poggemöller. Döding habe überzeugt und man freue sich auf die Zusammenarbeit. Anspruchsvoll und zeitintensiv Poggemöller ist froh, dass die Nachfolge mit einem aus seiner Sicht sehr überzeugenden Kandidaten geregelt werden konnte. &bdquo;Diese Stelle ist anspruchsvoll und fordert auch einen hohen Zeiteinsatz“, sagt er. Als Dezernent für Jugend, Soziales, Schule, Kultur und Sport müssen man bei den entsprechenden Ausschusssitzungen präsent sein. Dazu komme auch die Arbeit in verschiedenen Gremien, oft außerhalb der regulären Dienstzeiten. &bdquo;Für die deutlich höheren Anforderungen an diese Position wird im Verhältnis zur Bezahlung eines Amtsleiters nicht wesentlich mehr Gehalt bezahlt. Das sind etwa 300 Euro netto zusätzlich“, sagt der Bürgermeister. Das führe dazu, dass es für Dezernentenstelle oft eher wenig Bewerbungen gebe. &bdquo;Wenn wir diese Stelle extern hätten ausschreiben müssen, dann wäre es nicht sicher gewesen, ob wir überhaupt passende Bewerbungen bekommen hätten“, sagt Linnemann. Auch bei anderen Stellen, die öffentlich ausgeschrieben werden, sei es oft nicht einfach jemanden zu finden. Die Frage der Parteimitgliedschaft Matthias Döding freut sich auf seine neue Aufgabe. &bdquo;Die Stadt Löhne gilt mit ihrer guten Infrastruktur in den Bereichen Soziales, Jugend und Bildung als vorbildlich. Gerade vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen bei knappen Kassen gehe ich mit großem Respekt an diese Aufgabe und freue mich über das entgegengebrachte Vertrauen von Bürgermeister und Personalrat“, schreibt er in einem kurzen Statement. Die CDU möchte auch wissen, ob die SPD-Mitgliedschaft von Matthias Döding eine Rolle bei der Besetzung gespielt habe. &bdquo;Definitiv nicht. Ich bin allerdings über jeden Bürger froh, der sich in einer demokratischen Partei engagiert“, sagt der Bürgermeister. Bei der Besetzung von Stellen im Rathaus dürfe das aber kein Kriterium sein. &bdquo;Wir dürfen Bewerbern noch nicht mal diese Frage stellen. So wie wir auch Frauen nicht fragen dürfen, ob sie schwanger sind“, sagt Personalchefin Linnemann. Die einzigen Stellen, die von einer Verwaltung öffentlich ausgeschrieben werden müssen, sind die von Beigeordneten. &bdquo;Die haben wir aber schon seit vielen Jahren nicht mehr“, sagt Poggemöller. Der bisher letzte Beigeordnete der Stadt Löhne war der spätere Bürgermeister Heinz-Dieter Held. Der letzte Beigeordnete Er hatte diesen Job zum Jahr 2004. Er wurde mit Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Kurt Quernheim und der CDU-LBA-Ratsmehrheit abgewählt. Der Karriereknick war für Held nicht von Dauer. Er schlug Quernheim in der Kommunalwahl 2009 und war bis 2015 Bürgermeister und so der direkte Vorgänger von Bernd Poggemöller. &bdquo;Über dieses Thema muss die Politik entscheiden“, sagt Poggemöller. Aus dieser Richtung habe es seit der Abwahl von Held keine Initiativen gegeben, die Stelle von einem oder mehreren Beigeordneten wieder einzurichten. In Bad Oeynhausen gibt es drei Beigeordnete. Diese müssen von einer Ratsmehrheit gewählt werden. Daraus ergibt sich, dass diese Wahlbeamten mit einem Parteiticket unterwegs sind. &bdquo;Es ist eine Entscheidung der Parteien, ob man auf diesem Weg mehr Einfluss nehmen möchte. Das stand hier seit vielen Jahren nicht zur Debatte“, sagt Poggemöller. Der Bürgermeister kann gut damit leben. &bdquo;Wir können die Aufgaben der Verwaltung in ihrer jetzigen Struktur gut organisieren.“ Neben Matthias Döding gibt es noch zwei weitere Dezernenten bei der Stadtverwaltung. Andrea Linnemann ist als Stadtkämmerin für die Finanzen und die Steuerung der Verwaltung zuständig. Ulrich Niemeyer ist Dezernent für Bauen, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung sowie Allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters. Die drei Dezernenten bilden die zweite Führungsebene direkt unter dem Bürgermeister.

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