Dieser Buchladen wird in fünfter Generation geführt

Löhne. Schon der wohlklingende Name &bdquo;Haus der Bücher“ zeigt den Kunden, was sie im Innern des markanten dunkelgrauen Eckgebäudes mit der roten Außentreppe erwartet. Und Inhaber Björn Schütte liebt Bücher. Diese Leidenschaft hat er zum Beruf gemacht: Er ist gelernter Buchhändler und das in fünfter Generation. Sein Ururgroßvater Wilhelm Prieß gründete 1888 im ehemaligen Ostpreußen eine Buchhandlung. Durch Kriegswirren musste die Urgroßmutter fliehen und kam über Kopenhagen nach Löhne. Mit im Gepäck auf ihrer beschwerlichen Reise hatte die Buchhändlerin die Registrierkasse der Familie. Bücher zum Staunen, Lernen oder Unterhalten Der Buchladen an der Lübbecker Straße eröffnete 1950. Sechs Jahre später setzte Großvater Heinz Georg Prieß die Tradition fort, Mutter Kirsten folgte. Björn Schütte selbst kam 1998 in das Familiengeschäft, das er neun Jahre später übernahm. Seit 2015 ist das Haus der Bücher in der Steinstraße 51. &bdquo;Die Registrierkasse gibt es noch, die gebe ich nicht weg“, erzählt Schütte. Denn bis vor zwei Jahren stand die alte Kasse auf dem Ladentresen, dann musste sie gegen eine digitale Version ausgetauscht werden. &bdquo;Heute ist der perfekte Tag um ihn mit einem guten Buch gemütlich auf dem Sofa zu verbringen“, sagt Björn Schütte mit Blick nach draußen ins nassgraue Löhner Winterwetter. Der begeisterte Krimi-Leser erzählt fasziniert von seinem letzten, fesselnden Buch um einen umschwärmten Tanzlehrer, der auf dem Boden seiner noblen Villa im Hannoveraner Zooviertel tot aufgefunden wird. &bdquo;Eiskalt tanzt der Tod“ heißt der Titel aus der Hannover-Krimi-Reihe von Susanne Mischke. Aktuell liest er das frisch erschienene Werk von Philipp Winkler mit dem Titel &bdquo;Creep“ über zwei einsame Menschen, die sich in eine digitale Welt flüchten.Denn als sogenannte Creeper werden Menschen bezeichnet, die digital in fremde Wohnungen einbrechen. Zwei Erzählstränge nimmt das Buch dazu auf: Fanni greift in Deutschland auf heimische Überwachungskameras zu und Junya hackt sich in Japan in das Leben der anderen. "Ein richtiges Buch ist ein anderes Leben" Natürlich gibt es im Haus der Bücher nicht nur Krimis: Romane, Garten- und Kochbücher, Kinder- und Jugendbücher, Reiseführer, Bildbände, Biografien, Schul- sowie Wörterbücher. Dazu Bücher zum Anschauen, Staunen, Lernen oder Unterhalten, spannende, traurige und lustige. Und das, was gerade nicht in den Regalen steht, wird bestellt.&bdquo;Ein richtiges Buch ist ein anderes Lesen. Wertiger, gemütlicher und der Geruch von Druckerschwärze gehört einfach dazu“, so Schütte. Daher wundere es auch nicht, dass durch die Pandemie das Buch gefragter war als zuvor. Das Angebot des Traditionsbuchladens ist vielfältig und geht weit über Bücher hinaus: Über 500 verschiedene Zeitungen und Zeitschriften gehen im Monat über den Ladentresen, davon befinden sich 270 gängige Titel in den Regalen. Glückwunschkarten, Schreibwaren, Feinkost, italienische Weine, Gin und Liköre erweitern das Angebot.Das Schwätzchen am Tresen gehört dazu &bdquo;Meine Schwiegermutter importiert seit über 30 Jahren Weine aus Italien“, erzählt der bekennende Weinliebhaber. Sein Lieblingswein kommt aus der Toskana und ist ein kräftiger, trockener Rotwein mit einer fruchtigen Note. Schütte hofft, dass bald wieder Lesungen im Alten Wartesaal stattfinden und er dabei seine Weine vorstellen kann. &bdquo;Ich plane schon die erste Veranstaltung für August“, sagt er. Fast alle seine Kunden kennt er mit Namen und viele kennen den gebürtigen Löhner bereits von klein auf oder aus zahlreichen Sportvereinen. Neuigkeiten werden ausgetauscht, es wird ein Schwätzchen gehalten, zusammen gelacht oder am Lotto-Schalter mitgefiebert.

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