Plötzlich heulen in Löhne die Sirenen – das steckt dahinter

Löhne. Um 10.35 Uhr heulen in ganz Löhne auf einmal die Sirenen. Einige Menschen auf der Straße schauen sich verwirrt an, ist doch gar kein Warntag. Das Wetter ist schön, keine Rauchwolken zu sehen, alles scheint ruhig. Was war los? Der plötzliche Alarm hat seine Ursache darin, dass die Stadt Löhne aktuell neue Sirenen installiert. 14 zusätzliche Sirenen bekommt die Stadt, um im Katastrophenfall möglichst viele Menschen zu erreichen. &bdquo;Um die Funktionsfähigkeit zu testen, wird dann üblicherweise ein stiller Alarm ausgelöst“, erklärt Michael Kolpak, Sachgebietsleiter Feuerwehr und Krisenmanagement bei der Stadt Löhne. So ein stiller Alarm sollte am 23. September eigentlich auch ausgelöst werden. Aus welchem Grund daraus ein lauter Alarm wurde, das kann Kolpak noch nicht sicher sagen. Kurz nach dem Alarm kam dann auch die Entwarnung. Das ist ein Ton, der eine Minute lang anhält. Wer sich da nicht so auskennt, kann aber jetzt trotzdem beruhigt sein: &bdquo;Es ist nichts passiert“, beruhigt Michael Kolpak. Warum die Stadt neue Sirenen bekommt Bei Hochwasser, großen Bränden und anderen Katastrophen muss die Bevölkerung irgendwie gewarnt werden. Sirenen kommt da eine besondere Rolle zu. Nachdem diese zwischenzeitlich vielerorts abgebaut wurden, sind sie in den vergangenen Jahren im Katastrophenschutz wieder in den Blick gerückt – auch in Löhne. Geplant war der Neuaufbau der Sirenen aber schon seit 2017/2018, wie Michael Kolpak von der Stadt Löhne erklärt. &bdquo;In der Folge wurden 18 Standorte benannt.“ Vier davon wurden schon 2020 fertiggestellt. Von den Dächern der ehemaligen Werretalschule, der Goethe-Realschule, der Bertolt-Brecht-Gesamtschule und der Grundschule Löhne-Bahnhof kann seitdem lautstark gewarnt werden. Nicht in jedem Fall mache es Sinn, gleich die Sirenen mit einzuschalten. &bdquo;Wir setzen bei Gefahren einen Warnmix ein“, sagt Kolpak. Dazu gehören die Kanäle der Stadt im Internet, klassische Warn-Apps sowie Radio und Fernsehen. Außerdem können mit einem sogenannten Cell-Broadcast alle Mobiltelefone in einer bestimmten Funkzelle gesendet werden. Und zu guter Letzt können Durchsagen über Lautsprecherfahrzeuge gemacht werden. &bdquo;Als wir 2018/2019 diesen enormen Wassermangel hatten, haben wir diese Methode genutzt“, sagt Döding. Warnmethode je nach Gefahrenlage Wann welche Warnmethode eingesetzt wird, das entscheide der Krisenstab ganz individuell je nach Gefahrenlage. &bdquo;Bei dem Gasleck hier vor dem Rathaus im Herbst haben wir die sozialen Medien und die Internetseite der Stadt genutzt“, berichtet Ordnungsamtsleiter Matthias Kuhle. Auch über die Warn-Apps wurde die Bevölkerung informiert. Cell-Broadcast und noch mehr die Sirenen werden in der Regel nur genutzt, wenn akutere Gefahren bestehen. &bdquo;Wenn jede Woche die Sirene heult, bleibt der Effekt irgendwann weg“, sagt Kolpak. Auch interessant: Lehren aus dem Gasunfall: Wie sich Löhne für Krisensituationen wappnet Und der Effekt ist wichtig, denn den Sirenen kommt im Warnmix eine besondere Rolle zu: Sie sind im Umkreis von jedem zu hören, ganz unabhängig davon, ob gerade das Smartphone zur Hand ist. Und: &bdquo;Sirenen haben einen Weckeffekt“, betont Kolpak. &bdquo;So können wir die Menschen selbst im Schlaf darauf aufmerksam machen, dass da gerade etwas passiert.“ Damit sie auch bei einem Stromausfall funktionieren, sind sie entsprechend mit Batterien ausgestattet. Mit den 14 Sirenen, die jetzt zusätzlich aufgestellt werden, soll nun endlich das gesamte Stadtgebiet abgedeckt werden. &bdquo;Es wurde jetzt im Juni mit der Aufstellung begonnen.“ Ihren Platz finden sie auf städtischen Gebäuden und Grundstücken. Hier werden die neuen Sirenen installiert Aufs Dach kommen sieben der Geräte: etwa bei der Feuerwehr am Markt, bei einigen städtischen Wohngebäuden, den Stadtwerken am Sonnenbrink oder beim städtischen Museum. Weitere sieben Anlagen werden auf Masten montiert, zum Beispiel am Sportplatz Obernfeld oder an der Grundschule Obernbeck. Die Orte seien nach der optimalen Beschallung ausgewählt worden. Darum gebe es in Bereichen mit dichterer Bebauung mehr Sirenen und im ländlicheren Teil Löhnes weniger. Nach der Bebauung richtet sich auch die Höhe, in der die Sirenen angebracht werden. In der Regel ist das in 13 bis 16 Metern Höhe. &bdquo;Die Bebauung soll den Warnton ja nicht verschlucken“, sagt Kolpak. Wer übrigens längst mal wissen wollte, was welcher Sirenenton bedeutet und was bei einer Warnung zu tun ist, kann sich dazu unter anderem auf www.warnung.nrw informieren. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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