Viele Zeugnisse kommen per Post

Löhne. Die Schulen sind von der Corona-Pandemie gehörig durcheinander gewirbelt worden. Erst fand der Unterricht nur mit Maske statt, dann in kleineren Gruppen im Wechsel und irgendwann überhaupt nicht mehr – zumindest nicht mehr im Klassenzimmer. Jetzt stellt die eigentlich für den heutigen Freitag anstehende Übergabe der Halbjahreszeugnisse die Pädagogen und ihre Schützlinge vor die nächste Hürde: Wie sollen die Kinder und Jugendlichen an ihre Zeugnisse kommen, ohne sich einer Ansteckungsgefahr aussetzen zu müssen? In sozialen Netzwerken wird das Thema seit Tagen heiß diskutiert. Eltern und Schüler tauschen sich aus, äußern Bedenken, zur Übergabe persönlich erscheinen zu müssen, und kritisieren den Umstand, dass scheinbar jede Schule anders vorgeht. Dieses vermeintliche Chaos hat allerdings Methode. Denn einen griffigen Masterplan vom Schulministerium aus Düsseldorf gibt es bei diesem Problem – wie bei vielen anderen Problemen zuvor auch – nicht. Die Schulen hätten &bdquo;in diesem Jahr bei der Zeugnisvergabe flexible Möglichkeiten" teilte Ministerin Yvonne Gebauer (FDP) mit. &bdquo;Über die konkrete Ausgestaltung der Übergabe entscheiden die Schulen in eigener Zuständigkeit." Und so handhaben auch in Löhne die Schulen die Zeugnisvergabe unterschiedlich. Zeitfenster für die Übergabe Die Grundschule Gohfeld hat für die Übergabe am Freitag ein Zeitfenster geschaffen. Unter dem Dach des Schulgangs stehen im Freien die Lehrer bereit. "Pro Stunde gibt ein Lehrer die Zeugnisse aus", sagt Schulleiterin Christiane Röder. Die Eltern wüssten Bescheid, dass ausreichend Abstand gehalten werden müsse. 33 Mädchen und Jungen nutzen hier aktuell die Notbetreuung. "Die dürfen ihre Zeugnisse dann selbst mit nach Hause nehmen", sagt Röder. Auch gebe es einige Zeugnisse, die die Schule per Post verschickt. Die Halbjahreszeugnisse gibt es nur für die 3. und 4. Klassen. Für die 1. und 2. Klassen stehen erst am Ende des Schuljahres die Zeugnisse an. Für die Viertklässler sind die Zeugnisse besonders wichtig, sagt Röder. Hier geht es schließlich um die Anmeldung bei einer weiterführenden Schule. An der Städtischen Realschule ist die Vergabe unterschiedlich geregelt. Die Jahrgangsstufen 5 bis 8 erhalten ihre Zeugnisse per Post. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 müssen die Zeugnisse persönlich abholen. "Jeder Schüler hat einen Zeitkorridor", sagt Lehrerin Julia Buchholz. Nur für den Moment der Abholung dürfen die Schüler in die Schule. Mit Maske und Abstand. Für die persönliche Übergabe habe man sich entschieden, weil sich Schüler mit diesen Zeugnissen um eine Ausbildungsstelle bewerben können. "Dazu kommt, dass auch die Anmeldephase für die gymnasiale Oberstufe beginnt", sagt Julia Buchholz. Für beide Varianten wolle man ausschließen, dass ein Zeugnis auf dem Postweg verloren gehe. Zeugnistelefon Wie stehts zur Zeugnisvergabe richtet die Bezirksregierung Detmold wieder ein Zeugnistelefon ein. Eltern und Schüler der Real-, Sekundar- und Gesamtschulen sowie Gymnasien und Berufskollegs können sich mit rechtlichen Fragen zur Versetzung, Notengebung und Schullaufbahn an die Mitarbeiter der Schulaufsicht wenden. Das Zeugnistelefon ist am Freitag, 29. Januar, und Montag, 1. Februar, jeweils von 8 bis 16 Uhr unter Tel. (0 52 31) 71 48 48 geschaltet. Darüber hinausgehende Hilfe bekommen Schüler und Eltern bei den schulpsychologischen Beratungsstellen im Regierungsbezirk. Informationen zu den Beratungsstellen gibt es bei den Schulämtern vor Ort oder im Internet unter www.schulpsychologie.de.

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