Löhne. Sophie Luchtmeier und Lukas Linnebrügger haben ihre Jobs in Deutschland gekündigt und reisen für unbestimmte Zeit durch die Welt. Die Corona-Pandemie hat ihre Reisepläne zwar geändert, die Lust, neue Länder und Kulturen kennenzulernen, aber nicht geschmälert. Statt Richtung Asien hat sich das Löhner Paar nach Portugal aufgemacht. Die Reise ihres Lebens haben sie jetzt mit einem Heimatbesuch unterbrochen. Weihnachten feiern sie zu Hause in Löhne. Doch damit ist ihre Reise nicht beendet. Im Januar wollen sie wieder aufbrechen. Zu In loser Folge berichtet die Krankenschwester auf nw.de von ihren Erlebnissen.
Überraschung! Mit diesen Worten standen wir am Abend des 29. November plötzlich in den Wohnzimmern unserer Familien und blickten in ungläubige Augen. Neben der Freude war die Verwunderung groß, so glaubte man uns doch noch auf Pico in Portugal (Azoren), wo wir die letzten drei Monate verbracht haben. Um die Verwirrung perfekt zu machen, posteten wir am Morgen des Tages extra noch den portugiesischen Sonnenaufgang auf Social Media. Dadurch glaubte natürlich jeder, dass wir uns noch auf den Azoren befinden. Dass der Sonnenaufgang der des Vortages war, konnte natürlich keiner ahnen.

Die Rückreise hat mehrere Gründe
Nachdem der erste Schock verdaut war, kam eine große Frage auf: Was macht ihr in Deutschland? Darauf gibt es verschiedene Antworten. Als erstes gibt es einige organisatorische Dinge zu regeln, denn unsere alte Auslandskrankenversicherung deckt keine Corona-Infektionen ab. Für unser neues Reiseziel muss aber eine solche Abdeckung vorhanden sein. Die Versicherungen kann man allerdings nur von Deutschland aus abschließen, aus dem Ausland zahlt man erheblich höhere Beiträge.

Die Flugkosten ins neue Land unterschieden sich von Portugal nicht zu Deutschland und außerdem wird es dort warm, also findet die lange Jeans und die Jogginghose keinen Platz mehr in unserem Reisegepäck. Bevor wir das nun alles nach Deutschland schickten und Weihnachten ohne unsere Familien verbringen würden, war der Plan geboren für Weihnachten nach Hause zu reisen.
Azoren waren kein Risikogebiet
Zu dem Zeitpunkt war das noch uneingeschränkt möglich. Jetzt sitzen wir also im kalten Deutschland im Lockdown, sind aber froh, nicht in Quarantäne gemusst zu haben, denn die Azoren waren zum Zeitpunkt unserer Ausreise kein Risikogebiet.
Ziemlich genau einen Monat sind wir jetzt noch in Deutschland und am 23. Januar 2021 geht die Reise weiter. Und zwar nach Mexiko! Wir freuen uns auf Sonne, Strand und Meer und auf eine Fortsetzung unserer Reise.
Im allerersten Artikel haben wir über unser Budget gesprochen. Wir haben insgesamt 50 Euro für uns beide pro Tag eingeplant. Wie wir feststellen mussten, ist das in Europa nahezu unmöglich. In den drei Monaten Portugal haben wir zusammen 63 Euro am Tag ausgegeben. Unser Roller, den wir gekauft haben, steht noch auf Pico und wartet darauf verkauft zu werden. Falls wir den Kaufpreis wieder rein bekommen sollten, wären wir bei 53 Euro pro Tag, was schon ziemlich nah an unserem ursprünglichen Ziel liegt.
Weihnachtsfeier schon im November
Für Mittel- und Südamerika ist das Budgetziel weiterhin das gleiche. Genaue Pläne für die nächste Zeit haben wir noch nicht gemacht, wir lassen uns treiben und schauen wohin es uns verschlägt. Perspektivisch von Mexiko Richtung Süden.
Auch wenn wir Weihnachten nun nicht auf den Azoren verbringen werden, haben wir doch ein paar weihnachtliche Grüße von Pico mitgebracht. Denn kurz bevor wir geflogen sind, haben wir Weihnachten mit unserem Host Amanda einfach vorgezogen. Wir haben selbstgemachten Apfelpunsch und Glühwein getrunken, Weihnachtsmusik gehört und den Baum geschmückt. Letzteres hat besonders den Katzen gefallen, denn die haben die Kugeln wieder runtergeholt, die wir aufgehängt haben.