Reise ohne Enddatum: Paar plant Tattoo in jedem Land

Löhne. Der Elefant steht für die unvergessliche Safari auf Sri Lanka, eine Uhrzeit für den Absprung beim höchsten Bungee Jump in Südafrika, für die Reisen nach Dänemark und Ungarn hat sich Sophie Luchtmeier für nur ein Wort entschieden. Die Tattoos auf dem Körper der Löhnerin sind Erinnerungen. "Für jedes Reiseland lass ich mir was tätowieren", sagt Luchtmeier. Viele weitere bleibende Bilder werden alsbald dazu kommen. "Dann muss der andere Arm dran glauben", sagt die 26-Jährige und lacht. Gemeinsam mit ihrem Freund Lukas Linnenbrügger geht es auf eine Reise ohne Enddatum. Der Abflugtag rückt immer näher. Immer im Blick behalten Luchtmeier und Linnenbrügger die aktuellen Nachrichten. Denn die Lage in der Welt kann sich von heute auf morgen drehen. Erst vergangenen Freitag hat die Bundesregierung Spanien bis auf die Kanarischen Inseln als Risikogebiet eingestuft. Die Pandemie ist für die beiden Reisenden allgegenwärtig, Angst haben sie aber nicht. "Auf den Azoren ist es sicherer als hier", sagt Luchtmeier, die vor ihrer Kündigung als Krankenschwester im Klinikum Herford gearbeitet hat. Die Azoren verlangen zwei Corona-Tests Die Inselgruppe im Atlantik ist ihr erstes Ziel. Wer auf die Azoren möchte, muss sich zwei Corona-Tests unterziehen. Nur wer ein negatives Ergebnis vorlegen kann, laut den Reisebestimmungen des Auswärtigen Amts muss der Test 72 Stunden vor Abflug durchgeführt worden sein, darf einreisen. Die beiden Löhner fliegen über Lissabon auf die Azoren. "Wir machen den Corona-Test in Lissabon und bleiben dort zwei Tage", erzählt Sophie Luchtmeier den Plan. So umgehen sie eine Quarantäne direkt bei Ankunft auf der ersten Insel. Alternativ können Reisende nämlich auch bei der Einreise einen Test machen, müssen sich bis zum Ergebnis aber isolieren. Portugals Hauptstadt ist momentan der regionale Schwerpunkt der Corona-Pandemie. Reist die Angst dorthin mit? "Wir schauen uns die Situation vor Ort genau an. Wenn wir nur im Hotel bleiben, dann ist das halt so", antwortet die Krankenschwester, die durch ihre Arbeit genau weiß, wie gefährlich das Coronavirus sein kann. Im Klinikum Herford seien alle Mitarbeiter auf das Worst-Case-Szenario (den schlimmst möglichen Fall) vorbereitet worden. "Ich hatte keine Angst, aber es war eine komische Situation." Man habe noch genauer als sonst etwa darauf geachtet, die Reihenfolge der Arbeitskleidung an- und abzulegen. "Man war voll mit dem Kopf dabei. Wir sind hier mit einem blauen Auge davon gekommen." Die Polaroid-Kamera nimmt Sophie Luchtmeier immer mit Auf den Azoren werde sie sich noch sicherer fühlen, ist Sophie Luchtmeier überzeugt. Denn auf den negativen mitgebrachten Corona-Test folgt vor Ort nach sechs Tagen ein zweiter. "Das muss jeder Reisende machen." Ausgestattet mit Einmalmasken und wieder verwendbaren Stoffmasken sind die Löhner gut vorbereitet. Mit ins Gepäck kommt auch eine Menge Sonnencreme und After Sun. "Das ist oft unglaublich teuer im Ausland." Die Vorfreude steigt. Am Donnerstag geht der Flieger. Jetzt muss Sophie Luchtmeier noch ihren "Vielleicht-Berg" abbauen. Zu viel Gepäck kann nicht mit auf die große Reise. Der Rucksack muss schließlich immer mal wieder geschleppt werden. Laptop, Kamera, Insektenmittel und eine kleine Reiseapotheke sind gesetzt. "Und meine Polaroidkamera muss mit, die begleitet mich immer", sagt die 26-Jährige. Auch ein Notizbuch wandert in den Rucksack. "Da bin ich altmodisch." Asien bleibt aber nach wie vor das Ziel Eigentlich sollte die Reise für die beiden Löhner bereits im Mai gestartet sein, sie wären dann jetzt irgendwo in Asien - ihrer Wunschdestination. Wegen der Pandemie mussten sie sich von Singapur, Indonesien und Vietnam verabschieden - den eigentlichen Traum haben sie aber nicht aufgegeben. Jetzt erkunden sie Europa und sind gespannt auf die vielen schönen Ecken. Asien bleibt aber nach wie vor das Ziel, sagt Sophie Luchtmeier. Dafür ist auch das Malaria-Medikament schon in den Rucksack gewandert. Nach Thailand und Co. gehe es aber nur, wenn die Umstände wie der Krankenversicherungsschutz wieder gegeben sind. "Vorher machen wir uns in Europa eine schöne Zeit." Mit vielen tollen Erinnerung. So dass es bestimmt schwierig wird, welche Motive auf dem Körper der 26-Jährigen für immer festgehalten werden.

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