Volt Löhne: Frischer Wind in der hiesigen Parteienlandschaft

Löhne. Die Volt-Partei wurde 2017 als Reaktion auf den Brexit und den weltweit wiedererwachenden Nationalismus gegründet. Als paneuropäische Partei wollen sie dem die Vision eines geeinteren Europa entgegenstellen. Nun hat die Partei seit Mai auch einen Ableger in Löhne. Volt möchte nicht wie andere Parteien sein. Darum gibt es auch keinen Ortsverband, sondern ein &bdquo;City Team". Laut eigenen Angaben gehören dem mittlerweile sechs Mitglieder an. In ganz OWL seien es bisher 70 bis 80 Mitglieder. Benjamin Kellermann (41), Volker Hegemann (47) und Christian Eikmeyer (39) gehören zum Löhner Team. Für alle drei ist es die erste Parteimitgliedschaft, weil sie sich bei anderen Parteien bisher nicht so wiedergefunden haben. Und sie haben große Ziele. Erste Wahl in fünf Jahren &bdquo;Langfristig möchte Volt in allen Parlamenten vertreten sein – von der kommunalen bis zur europäischen Ebene", sagt Hegemann. Bei der diesjährigen Kommunalwahl in Löhne werden sie aber noch nicht antreten. Doch bei der nächsten Wahl fünf Jahre später ist auch das erklärtes Ziel. Vorher gehe es vor allem darum, auch in Löhne Präsenz zu zeigen und mehr Mitglieder zu werben. Denn bei den anstehenden Landtags- und Bundestagswahlen wird Volt Deutschland mit dabei sein. Schon bei der letzten Europawahl kam Volt in Deutschland auf 0,7 Prozent der Stimmen und konnte damit Spitzenkandidat Damian Boeselager ins Europaparlament schicken. Die Stimmen für Volt in Löhne hätten sogar über dem Durchschnitt für die Partei gelegen. &bdquo;Kein schlechtes Ergebnis für eine Partei, die es erst seit ein paar Jahren gibt", sagt Hegemann. "Wir brauchen europäische Ideen" Was Hegemann, Eikmeyer und Kellermann von Volt überzeugt hat, ist der Fokus der Partei auf ein gemeinsames Europa. &bdquo;Wir brauchen europäische Ideen, keine nationalen Ideen", sagt Eikmeyer. &bdquo;Wir wollen zu den Leuten bringen, wie wichtig Europa und die EU sind." In 17 Ländern ist die Volt-Bewegung bereits als Partei registriert. Sie alle orientieren sich an der Amsterdamer Deklaration, dem Grundsatzprogramm der Partei. &bdquo;Wenn man für die Grünen in Deutschland stimmt oder für die Grünen in Skandinavien stimmt, haben die unterschiedliche Positionen. Volt steht immer für die gleichen Inhalte", sagt Hegemann. Inhaltlich möchte Volt das ganze Spektrum politischer Herausforderungen der Gegenwart abdecken und zentralisieren: von einheitlichen Renten, über nachhaltiges Wirtschaften bis zu einer einheitlichen und gerechten Verteilung von Geflüchteten in der EU. &bdquo;Wir sind für ein multikulturelles Europa, in dem jeder Platz hat", sagt Eikmeyer. &bdquo;In dem kein Platz für Diskriminierung ist." Hoffnung auf mehr Mitstreiter Auf lokaler Ebene lassen sich Volts große Ziele zum Beispiel beim Klimaschutz umsetzen. &bdquo;Es geht darum E-Mobilität und Radverkehr zu fördern", sagt Kellermann. &bdquo;Wir sind auch für einen kostenfreien öffentlichen Personennahverkehr. Beim Umweltschutz wird in Löhne auch schon viel richtig gemacht." Hegemann, der Lehrer an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Löhne ist, hat zudem die Bildungspolitik als Steckenpferd für sich gefunden. Momentan arbeite er jede Woche in einer Videokonferenz an einem Bildungspolitikkonzept für die Bundestagswahl mit. Dieser Mitmachcharakter mache die Partei auch einzigartig. Über Videokonferenzen und das Online-Netzwerk von Volt stehen die Mitglieder europa-, landes- und regionalweit in Verbindung. &bdquo;Bei welcher Partei geht so etwas sonst?", fragt Hegemann. Kellermann ergänzt: &bdquo;Man kann bei Volt wirklich aktiv mitarbeiten." Die drei haben die Hoffnung, dass sich dafür auch noch mehr Löhner finden.

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