Hettich-Rentner erreicht nach 18.000 Kilometern auf dem Rad den Balkan

Kirchlengern/Melle/Albanien. Als Jürgen Jung Anfang Mai 2024 mit dem E-Bike zur 25.000 Kilometer langen Rundreise durch Europa aufgebrochen ist, hatte er noch großen Respekt vor seiner Ankunft auf dem Balkan. Denn die meisten Länder in der südosteuropäischen Region hatte der Frührentner von Hettich in Kirchlengern zuvor noch nie besucht. Nach ein paar Tagen in Albanien hat sich die Nervosität des 63-Jährigen aber gelegt. &bdquo;Seitdem ich hier bin, habe ich die Freundlichkeit der Menschen schon sehr oft kennenlernen dürfen. Sie fahren hupend und mit nach oben gehaltenen Daumen an mir vorbei. Einer ist neben mir hergefahren, hat gefragt, ob ich aus Deutschland komme und hat mir alles Gute gewünscht. Das hat mir den Respekt genommen“, schildert Jung seine Eindrücke aus Albanien. Am 14. April ist er dort mit der Fähre aus Italien angekommen. Zuvor hatte der Meller rund zwei Monate auf Sizilien überwintert. Eine Pause, die ihm nach eigenen Angaben &bdquo;richtig gutgetan“ hat. Denn der Weg dorthin war – wie berichtet – mit einigen unerwarteten Hindernissen gepflastert. Fahrraddiebstahl in Kopenhagen kostet drei Wochen Bereits elf Tage nach der Abfahrt aus seinem Heimatort Melle war ihm auf dem Weg zum Nordkap in Kopenhagen das E-Bike gestohlen worden. Rund drei Wochen musste der 63-Jährige daraufhin auf ein Ersatzrad warten, bis er die Reise fortsetzen konnte – mit durchaus glücklichen Folgen für den selbst gesteckten Zeitplan seiner Europatour. Denn so war der ehemalige Einkäufer von Hettich nicht in das Jahrhundert-Unwetter entlang der spanischen Ostküste geraten. Ende Oktober 2024 hatte es in der Region Valencia in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem Jahr. Zu diesem Zeitpunkt war Jung entgegen seines Plans allerdings erst in Nordspanien angekommen. Zum Thema: Dank Diebstahl? Rentner von Hettich in Kirchlengern entgeht Flutdrama in Spanien Von Gibraltar aus war er dann größtenteils entlang der Mittelmeerküste in Richtung Sizilien geradelt. Dort kam der 63-Jährige Ende Januar an, um dort sein Winterquartier zu beziehen. In der letzten Woche auf Sizilien sei ihm dann jedoch die Kreditkarte gehackt worden. &bdquo;Ich musste eine neue beantragen. Diewurde dann zu meinem Sohn geschickt. Der hat mir die Daten durchgegeben, damit ich Unterkünfte buchen konnte“, schildert Jung. Schließlich habe sein Sohn die neue Karte aber ins italienische Lecce geschickt, wo er sie in Empfang nehmen konnte. Herzerwärmende Begegnungen mit fremden Menschen Abseits der ganzen Unwägbarkeiten auf so einer langen Reise berichtet Jürgen Jung aber immer wieder von herzerwärmenden Begegnungen mit Menschen, die er unterwegs getroffen hat. Sei es nun auf Sizilien der Franziskanermönch und der andere deutsche Radler, der bereits seit 16 Jahren unterwegs ist oder die zwei Schwaben in Albanien, die ihn spontan an ihren Tisch gebeten haben und mit denen er bis in die Nacht zusammengesessen hat. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Jung unterwegs (@jung_unterwegs) Bis Mitte September will Jürgen Jung noch auf dem Rad durch Europa fahren und Land sowie Leute kennenlernen. Nach Albanien wartet Griechenland auf ihn – das 13. Land, welches er auf seiner Reise besucht. 20 Tage möchte er dort bleiben. Da er ab jetzt aber keine festen Termine mehr habe, könnten sich Pläne auch spontan ändern. Nach Griechenland soll es über Bulgarien in die Türkei gehen. Von dort aus wird er anschließend Richtung Heimat radeln. Der Sonnenstrand am Schwarzen Meer, Nordmazedonien, erneut Albanien, Montenegro, Bosnien, Kroatien, Ungarn, Slowenien und die Schweiz liegen dann zwischen ihm und dem Bodensee. Besuche bei beiden Töchtern stehen noch an &bdquo;Da werde ich zwei Radler besuchen, die ich in Norwegen kennengelernt habe. Von da geht es zu meinem Bruder nach Neuhausen ob Eck, zu meiner Tochter, ihrem Freund und meiner Enkeltochter nach Weil am Rhein und dann durch Frankreich, Luxemburg zu meiner anderen Tochter nach Bonn und von da nach Hause“, berichtet Jung. Rund 25.000 Kilometer wird er dann in den Beinen haben. Und auf den ein oder anderen Euro mehr auf dem Spendenkonto hofft der Meller auch noch. Denn von Anfang seiner Reise an war es sein Ziel, während der Fahrt so viele Spenden wie möglich zugunsten der &bdquo;Aktion Lichtblicke“ zu sammeln. Diese unterstützt seit 1998 in ganz NRW Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die in Not geraten sind. Ins Leben gerufen wurde die Aktion von den NRW-Lokalradios. Das Spendenkonto erreicht man über einen QR-Code, den Jung auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Außerdem erfährt man die Kontonummer, wenn man ihm eine E-Mail unter jung@osnanet.de schreibt. Aktuell liege der Spendenstand bei 4.560 Euro, berichtet der 63-Jährige. Wer Jürgen Jung auf seinem Weg folgen will, kann das auf Instagram oder Youtube unter &bdquo;Jung unterwegs“ machen, wo er regelmäßig Updates postet.

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