Kirchlengern. Eigentlich sollte die Mobilstation in Kirchlengern schon im vergangenen Sommer ihrer Bestimmung übergeben werden. Doch Engpässe bei der Materialbeschaffung der Fenster, der Stahlkonstruktion oder auch der Toilettenanlage sorgen für eine erhebliche Verzögerung. Nun sind diese Schwierigkeiten überwunden und Bürgermeister Rüdiger Meier eröffnete die Mobilstation im Rahmen einer Feierstunde.
„Rund 1.000 Pendler gibt es täglich rund um den Bahnhof in Kirchlengern“, sagte Meier und betonte, dass es auf dem Land oftmals eben nicht ganz ohne Auto ginge. „Die Verkehrswende ist nicht nur ein Wort, es müssen auch Taten folgen. Dort, wo früher eine Wiese war, steht nun unsere Mobilstation“, sagte das Gemeindeoberhaupt über das sichere und trockene „Fahrradparkhaus“ mit 100 Stellplätzen.
Über das Buchungsportal Radbox.nrw könne der Stellplatz gebucht und bezahlt werden, erläuterte Meier. Zusammen mit Peggy Freudenreich aus dem Fachbereich Gebäudemanagement zeigte der Bürgermeister, vorbildlich mit Fahrradhelm, wie das neue Gebäude genutzt wird.
Stellvertretende Landrätin Dorothee Schuster fordert weitere Mobilstationen
Nils Werner vom Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) sprach in seinem Grußwort von einem wichtigen Verkehrsbaustein in Kirchlengern. Die stellvertretende Landrätin Dorothee Schuster forderte den Bau weiterer Mobilstationen für die Region.

Einen besonderen Service lieferte die Ortsgruppe Bünde des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) bei der Einweihung: Interessierte konnten ihre Fahrräder codieren lassen. „Mit unseren Codieraktionen treten wir schon seit Jahren zusammen mit der Polizei erfolgreich gegen den Fahrraddiebstahl an. Durch das Codieren von Fahrrädern trägt der Radfahrer aktiv zum Diebstahlschutz bei“, hieß es vonseiten des ADFC.

Für die Pendler gibt es rund um den Bahnhof etwa 250 sogenannte Park-and-Ride-Plätze. Denn die Mobilstation soll künftig Bus, Bahn, Rad und Car-Sharing miteinander verknüpfen. Im Gebäude der Mobilstation betreibt Dirk Köstring mit seiner Frau Mandy zudem das einzige Reisebüro der Gemeinde.
Erheblicher Teil der Kosten wird über Fördergelder gedeckt
Neben einem für eine Gebühr von 50 Cent nutzbaren barrierefreien WC gibt es zudem eine Doppel-Schnellladesäule für E-Autos. Am Rad-Service gibt es für kleinere Reparaturen eine Notfallsäule mit Luftpumpe und Werkzeug.
Ein Radverleih wird vom Racing-Team-Löhne organisiert. Das Car-Sharing wird durch die MK Autovermietung betreut. Auf dem Gelände der Mobilstation gibt es außerdem kostenloses WLAN.
Beim Bau der Mobilstation sind nach Angaben der Gemeinde insgesamt Kosten in Höhe von 210.000 Euro für die Park-and-Ride-Plätze sowie 800.000 Euro für den Hochbau entstanden. Die Maßnahmen wurden durch den Zweckverband Nahverkehr Westfalen Lippe und den Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe gefördert: die Park-and-Ride-Anlage mit einer Zuwendung in Höhe von 177.900 Euro und das Gebäude der Mobilstation mit einer Zuwendung in Höhe von 512.600 Euro.