Jetzt geht Bielefeld den nächsten Schritt zur Verkehrswende

Bielefeld. In diesen Tagen beginnen die Arbeiten am Niederwall für die erste von 38 Mobilstationen, die in den nächsten Jahren, über die ganze Stadt verteilt, gebaut werden sollen. Mit ihnen soll das Umsteigen für alle, die ohne eigenes Auto unterwegs sind, erleichtert werden. Wann es losgeht, das wollte die Stadt auf Nachfrage nicht sagen, wohl aber, dass die Anlage im Sommer schon fertig sein soll. Wie das zu schaffen ist und wie eine ganze Station auf das kurze Stück zwischen Einmündung Altstädter Kirchplatz auf der einen und Körnerstraße auf der anderen Seite passt, wird klar, wenn man sich das Vorhaben genauer ansieht. Am Niederwall ist bereits das frühere Jahnplatz-Baubüro zu einem Fahrradparkhaus umgebaut. Direkt davor soll die Mobilstation (Größe L) entstehen. An der Einmündung Altstädter Kirchplatz wird eine Sitzbank platziert, daneben reihen sich, eingefasst von zwei Info-Stelen, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Lastenräder, Leihräder (&bdquo;Mein Siggi“), E-Scooter sowie eine Rad-Reparaturstation und weitere Sitzbänke. Auf der Rathausseite entstehen zwei Car-Sharing-Plätze. Soweit die Planung. An den Details wird im Amt für Verkehr offenbar noch gefeilt. Viel Zeit dafür bleibt nicht: Im Juli 2025 soll die L-Station bereits fertig sein. Dort sollen &bdquo;unterschiedliche Verkehrsträger gebündelt werden und so der Umstieg erleichtert werden“, bekräftigen die Fachleute aus dem Amt für Verkehr. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Körnerstraße bleibt dauerhaft Einbahnstraße Anschließend wird die Verkehrsführung im Bereich Niederwall/Körnerstraße angepasst: Die Körnerstraße soll vom Kfz-Verkehr dauerhaft nur noch in eine Richtung (zur Turnerstraße) befahren werden dürfen. Für Radfahrer dagegen sind beide Richtungen freigegeben, wie das inzwischen auch in vielen anderen (kleinen) Straßen in Bielefeld der Fall ist. Geplant sind an der Körnerstraße auch noch Behindertenstellplätze und Ladezonen. Mobilstationen soll es stadtweit in vier Größen geben. Die kleinste Variante S bietet mindestens Platz für eine Radabstellanlage und einen Car-Sharing-Platz. Sie soll etwa im Wellensiek (Grewenbrink), in Sennestadt (Rheinallee) und in Jöllenbeck (Am Brinkkotten) eingerichtet werden. In der Variante M soll laut Machbarkeitsstudie ebenfalls Car-Sharing, aber mit unterschiedlichen Fahrzeugtypen, vorgehalten werden, zusätzlich gibt es dort Bus- und Straßenbahn-Haltestellen, Leihangebote für Rad & Co. sowie einen Radservice mit Luftpumpe und Schlauchautomat. M-Stationen sind unter anderem an den Bahnhöfen Bielefeld-Senne, Windelsbleiche und Oldentrup, in Bethel, an der Rudolf-Oetker-Halle/FH und in Milse vorgesehen. &bdquo;Sehr große Mobilstationen“ (L) umfassen darüber hinaus E-Tretroller, Fahrradboxen, Wetterschutz, Kiosk, Bäcker oder Ähnliches, Paketstation und Schließfächer. Sie sollen beispielsweise an den Bahnhöfen Brackwede, Brake und Sennestadt, im Stieghorster Zentrum, in Sieker und in Schildesche entstehen. Variante XL nur am Bielefelder Hauptbahnhof Von der größten Variante XL wird es stadtweit nur eine einzige geben: am Bielefelder Hauptbahnhof. Sie wird zusätzlich eine &bdquo;Sammelschließanlage“ für Fahrräder, WC und (einen) Geldautomaten bekommen. Ganz vorn auf der Umsetzungsliste steht als Nächstes die Mobilstation an der Brackweder Kirche/Berliner Straße. Ein erster Planungsantrag wird laut Verwaltung Ende Januar beim Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe, eingereicht. &bdquo;Der finale Antrag folgt dann im Dezember 2025.“ Werde die Förderung bewilligt, könne der Antrag für &bdquo;frühzeitigen Maßnahmenbeginn“ gestellt werden, voraussichtlich im Frühjahr 2026. Im Frühjahr/Sommer 2026 könnte dann mit dem Bau begonnen werden. Lesen Sie auch: Fahrrad-Käfige für 150.000 Euro ersetzen Bielefelder Parkplätze Andere Stadtteile müssen sich in mehr Geduld üben. Darunter auch Sennestadt: Die L-Station am Krackser Bahnhof etwa soll laut Amt für Verkehr erst &bdquo;in den kommenden Jahren“ realisiert werden. Vieles gibt es dort jedoch schon: überdachte Fahrradabstellanlagen etwa und eine gesicherte &bdquo;Sammelschließanlage mit digitalem Zugangssystem“ für Fahrräder. Info-Stele und Car-Sharing sollen &bdquo;zeitnah“ ergänzt werden. Park&Ride in Sennestadt Ungünstiger sieht es dagegen für Park&Ride-Plätze aus, für die laut Sennestädter CDU extra eine städtische Fläche vorgehalten worden sei (mindestens 15 weitere Stellplätze). Aufgrund der &bdquo;ungünstigen Anbindung des Bahnhofs an das Fernstraßennetz, die für stadteinwärts Einpendelnde mit großen Umwegen verbunden ist“ sieht das Amt für Verkehr zunächst keine Möglichkeit für einen weiteren Ausbau von P&R.

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