Bielefelds südlichste Bahnhaltestelle: So verändert der Stadtbahnausbau den Haltepunkt

Bielefeld. Seit einigen Wochen ist klar: Die Stadtbahnlinie 1 soll künftig bis zur Württemberger Allee in Sennestadt fahren. Damit will Mobiel künftig noch mehr Fahrgäste gewinnen. Gerechnet wird mit einem Plus von bis zu 2.500 pro Tag. Klar ist nun aber auch: Bielefelds südlichste Endhaltestelle, an der Waterboerstraße, wird sich von Grund auf verändern. Jetzt hat Mobiel erste Details verraten. Die Senner Endhaltestelle werde im Rahmen des Verlängerungsprojekts vollständig überplant, teilen die Bielefelder Verkehrsbetriebe mit. Der neue Endpunkt – Arbeitstitel Waterboerstraße – wird nach aktuellem Planungsstand ein paar Meter weiterverlegt, auf die andere Seite der Waterboerstraße. Und: &bdquo;Eine Buswendeanlage wird es nicht mehr geben.“ Auf der Fläche der bisherigen Stadtbahn- und Bushalteanlagen soll künftig eine Abstellanlage für Stadtbahnfahrzeuge gebaut werden, erläutert Mobiel. Der Fahrradunterstand wird abgerissen, einen neuen Standort gebe es (bislang) nicht. Abschließbare, dauerhafte Fahrradboxen seien nicht vorgesehen, auch wenn die von der Bezirkspolitik gewünscht werden. Das Gleiche gelte für die Lademöglichkeiten für &bdquo;elektrisch unterstützte Fahrräder“. Parken an Bielefelds südlichstem Haltepunkt wird schwieriger Der kleine Park&Ride-Parkplatz (zwölf Stellplätze) im Winkel Waterboerstraße/Brackweder Straße wird seit langen Jahren nicht nur von den Bus- und Bahnfahrgästen, sondern auch von Menschen genutzt, die im angrenzenden Teutoburger Wald wandern oder spazieren gehen. Daher ist er meistens voll. Doch dort zu parken wird künftig nicht mehr so einfach sein, vielleicht sogar ganz unmöglich werden: Zumindest auf einem Teil der Fläche plant Mobiel seine zukünftige Nahverkehrshaltestelle. Der große Park&Ride-Parkplatz gegenüber, an der Friedhofstraße, bleibt dagegen erhalten. Er stelle aber eine &bdquo;potenzielle Baustelleneinrichtungsfläche (BE-Fläche) für den Zeitraum des Stadtbahnbaus dar“, formulieren es die Planer im schönsten Bürokratendeutsch. Lesen Sie auch: Mit Mobilitätsstationen soll in Bielefeld der Verzicht aufs eigene Auto gelingen Auch an der Waterboerstraße ist in Zukunft eine sogenannte Mobilstation vorgesehen – und zwar eine der Kategorie M. Die verfügt laut Mobilstations-Gutachten in der Regel eben auch über keine Fahrradboxen, erklären die Planer. Wegen der derzeitigen Funktion als Umsteigepunkt seien der Haltestation aber sechs Boxen als Zusatzausstattung planerisch zugewiesen. Doch da das Umsteigen nach Sennestadt hier künftig entfalle, da die Linie 1 durchfahre, entfalle damit auch die Grundlage für die Zusatzausstattung. Bielefelder Haltestelle Rosenhöhe wird attraktiver Die Verkehrsfachleute gehen davon aus, dass sich der Bedarf an Park&Ride und Bike&Ride an dieser Stelle durch die Linienverlängerung verringert, &bdquo;da es für viele Kunden aus Senne und Sennestadt einen direkten Stadtbahnzugang geben wird bzw. alternativ anzusteuernde Haltestellen“. Darüber hinaus werde sich die &bdquo;Zwischenwendeanlage für Verstärkerfahrten der Linie 1 bzw. für eine mögliche zusätzliche Stadtbahnlinie 5“ künftig an der Haltestelle Rosenhöhe befinden. &bdquo;Dieser Umstand wird eine erhöhte Attraktivität der Haltestelle Rosenhöhe erzeugen, zulasten der Haltestelle Waterboerstraße.“ Die Senner Politik hatte die neue &bdquo;Vorzugsvariante“ des verkehrlichen Großprojekts mit der Endstation an der Württemberger Allee bereits in ihrer November-Sitzung mehrheitlich abgelehnt. Es gebe, wie es Bezirksvertreter Joscha Conze an diesem Abend formulierte, durch die verlängerte Stadtbahn quer durch ihren Stadtbezirk &bdquo;keinen Mehrwert für die Senne“. In dieser Woche wird den Bezirkspolitikern – und den Bürgerinnen und Bürgern, die in die Sitzung kommen – die geplante Rückstufung &bdquo;ihrer“ Endstation und das damit einhergehende Zusammenstreichen des bestehenden Parkangebots vorgestellt. Dass diese neuesten Pläne von Mobiel auf Begeisterung stoßen, darf zumindest bezweifelt werden. Termin ist am Donnerstag, 9. Januar, ab 18 Uhr im Sennesaal.

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