Mobilstation am Bahnhof wird bald gebaut: Das sind die Vorteile

Kirchlengern. Etwa 1.300 Ein- und Ausstiege gibt es täglich am Bahnhof Kirchlengern. Um das Reisen angenehmer zu machen, soll eine Mobilstation gegenüber vom Bahnhof her. Gesprochen wird über das Projekt schon seit Ende 2018, in diesem Jahr sollen die Arbeiten losgehen. "Baustart soll noch in diesem Jahr sein", sagt Karl-Heinz Saße, zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus. "Wir warten noch auf die Baugenehmigung und dann wird ausgeschrieben." Wo in Zukunft die Mobilstation stehen wird, ist aktuell eine dicht bewachsene Wiese. Die Kommunalpolitiker haben abermals für das Vorhaben gestimmt, nachdem es im Rahmen der öffentlichen Beteiligungen mehrere Rückmeldungen und Anregungen gab: Der geänderte Bebauungsplan wurde nun als Satzung beschlossen. Was ist eigentlich eine Mobilstation? Das NRW-Verkehrsministerium beschreibt es wie folgt: "Mobilstationen verknüpfen verschiedene Verkehrsmittel an einem Ort und ermöglichen Fahrgästen so, flexibel zwischen ÖPNV, Sharing und Co. zu entscheiden." Ausleihen, abschließen, parken - all das soll an der neuen Mobilstation in Kirchlengern möglich sein. Gebaut wird sie vom Bahnhof aus gesehen links vom Familienarztzentrum. Den Zuschlag für die Planung erhielt mit Jens Christian Schneider ein Architekt aus Kirchlengern. Fahrradhalle zum sicheren Abstellen der Räder "Wichtig ist, dass immer ein Ansprechpartner für die Fahrgäste vor Ort ist", sagt Saße. An der Mobilstation können sich Fahrgäste E-Scooter oder E-Bikes ausleihen. Im hinteren Bereich soll es eine Fahrradhalle geben. Hier werden Park- und Abschließmöglichkeiten für Fahrräder, E-Bikes und E-Roller geschaffen. Räder können in Abstellboxen mit elektronischem Zugangssystem geparkt, E-Bikes aufgeladen werden. Die Fahrgäste können Stellplätze online reservieren und buchen. Falls es eine Panne am Rad gibt, kann ein Reparaturservice organisiert werden. Im vorderen Bereich - zur Bahnhofstraße - wird sich ein Büro mit öffentlichen Toiletten befinden. Die Gesamtkosten werden auf etwa 440.000 Euro geschätzt. Was wohl Reisende freuen wird, die frühmorgens unterwegs sind: Wer Lust auf einen Kaffee hat, der bekommt am Kaffeeautomat sein Käffchen. Neben der Mobilstation werden 37 P+R-Stellplätze errichtet. Dazu gibt es Stellplätze für E-Autos und Car-Sharing-Angebote. Für die Parkplätze belaufen sich die Kosten auf etwa 210.000 Euro. Südlich des Bahnhofs gibt es schon länger einen Engpass an Parkplätzen für Pendler, dieses Problem soll dadurch gelöst werden. Bislang wird etwa die Hälfe der Wiese für die Mobilstation sowie Parkplätze gebraucht. "Eine Erweiterung ist nicht ausgeschlossen", sagt Saße. Doch erst einmal müsse geschaut werden, wie die Mobilstation angenommen werde. Förderbescheide liegen nun vor Für die Mobilstation hatte die Gemeinde eine Förderung beantragt. Mit Erfolg: Inzwischen liegen beide Förderbescheide vom Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) und vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) vor, berichtete Saße. Der Zuschuss beträgt 90 Prozent bei den förderfähigen Kosten. Bereits Ende 2018 hatte die Gemeinde die Pläne für eine Mobilstation öffentlich vorgestellt. Doch die Planungen gestalteten sich schwieriger als zunächst gedacht. &bdquo;Das Thema ist leider etwas komplexer, als man annimmt", hatte Karl-Heinz Saße zwischenzeitlich gegenüber der NW gesagt. &bdquo;Es ist immerhin die erste Mobilstation dieser Art in der Region." Es musste ein Konzept für den Betrieb ausgearbeitet werden. Zudem wurde ein externer Betreiber gesucht, da die Gemeinde dies nicht selbst übernehmen wollte. Im Laufe der Planungen stellte sich heraus, dass die Mobilstation etwas kleiner ausfallen sollte als ursprünglich gedacht. Ein Grund für eine kleinere Mobilstation: Mögliche Nutzer kommen aus dem Norden der Gemeinde – und fahren mit der Bahn Richtung Herford/Bielefeld. Sie müssten die Bahnschranken täglich dreimal überqueren, wenn sie ihr Rad in der Mobilstation abstellen wollen, was wiederum die Attraktivität, zumindest bis zum Bau der Unterführung, mindere.

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