Wer in Hiddenhausen Bürgermeister werden will – und wer nicht

Hiddenhausen. Erst die Bundestagswahl im Frühjahr, dann die Kommunalwahlen im Herbst. 2025 ist ein echtes Superwahljahr und verlangt den Parteien einiges ab. Besonders die Frage, wer als Bürgermeisterkandidat für Hiddenhausen ins Rennen geht, beschäftigt die Menschen vor Ort: Die CDU hat mit einer denkwürdigen Kandidatenkür für Aufsehen gesorgt, die SPD schweigt seit Wochen zu dem Thema und die kleineren Parteien wagen sich langsam aus der Deckung. Wer tritt an und wer nicht? Das ist Ausgangslage für die Kommunalwahl: SPD: Entscheidung weiter verschoben Noch immer ist nicht klar, mit wem die SPD als Bürgermeisterkandidat in den Kommunalwahlkampf zieht. Alles deutet auf Amtsinhaber Andreas Hüffmann hin – eine finale Entscheidung steht aber noch aus. Erst Ende kommender Woche will sich Hüffmann äußern. Zu hören ist, dass die Entscheidung allerdings längst gefallen sein soll. Größere Bedenken seitens Hüffmann seien nicht bekannt. Hüffmann ist 2020 überraschend für die SPD als Bürgermeisterkandidat nominiert worden und setzte sich in der Stichwahl mit 60,79 Prozent der Stimmen gegen seinen CDU-Konkurrenten Ulrich Hempelmann durch. Die SPD stellt den Bürgermeister in Hiddenhausen bereits seit rund 50 Jahren durchgehend. CDU: Kandidat nach internen Streitereien gefunden Ulrich Hempelmann hat eigentlich auch 2025 vorgehabt, noch einmal anzutreten, gab auf der Wahlversammlung Mitte Dezember dann aber überraschend seinen Rücktritt bekannt. Grund dafür sei das Vorpreschen vom Gemeindevorsitzenden Alexander Hüttemann gewesen. Dieser habe sich, so die Vorwürfe, ohne Absprache selbst als Kandidat vorgeschlagen. Und so haben sich die CDU-Mitglieder schließlich mit 22 zu neun Stimmen für Alexander Hüttemann, als ihren Bürgermeisterkandidaten entschieden. Der 36-Jährige will als Chef von Hiddenhausen unter anderem die Themen knapper Wohnraum, die hohe finanzielle Belastung von Familien und neue Angebote für Jugendliche in den Blick nehmen. Protokoll einer denkwürdigen Kandidatenkür: Alexander Hüttemann entscheidet CDU-Machtkampf für sich Die Linke: Besser aufgestellt als 2020 Dass die Partei Die Linke erstmals in Hiddenhausen Kandidaten für den Gemeinderat aufstellen wird, sei &bdquo;eher unwahrscheinlich“, sagt Kreissprecherin Inge Höger – gänzlich ausgeschlossen sei dies allerdings nicht. &bdquo;Wir haben im letzten halben Jahr viele neue Mitglieder gewinnen können und vielleicht traut sich der ein oder andere diese Aufgabe ja zu“, so Höger. Man sei auf jeden Fall besser aufgestellt als noch bei der vergangenen Wahl 2020, einen eigenen Ortsverband gibt es aber weiterhin nicht. Mit einer endgültigen Entscheidung rechnet Höger erst im März oder April. &bdquo;Unser Fokus liegt jetzt erst einmal auf der Bundestagswahl am 23. Februar“, so die Sprecherin. Die Linke kämpft hier um den Wiedereinzug ins Parlament. Fest steht schon jetzt: Einen eigenen Bürgermeisterkandidaten für Hiddenhausen werden die Linken nicht aufstellen. &bdquo;Das wäre vermessen“, sagt Hoger. FDP: Sebastian Kühnemund wird Spitzenkandidat Auch die Liberalen verzichten erneut auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten, werden aber sehr wohl um den Einzug in den Gemeinderat kämpfen. Sebastian Kühnemund wird die FDP dabei als Spitzenkandidat vertreten. Das teilt die Partei auf Anfrage dieser Redaktion mit. &bdquo;Über die Reihenfolge der weiteren Kandidatenliste stimmen wir uns noch intern ab“, sagt Kühnemund. Der 44-jährige Industriekaufmann ist verheiratet, hat zwei Söhne und war bis 2020 Geschäftsführer seiner eigenen Marketingfirma &bdquo;sebkue“. Mit der FDP will er wieder Fraktionsstärke (mindestens 2 Sitze) erreichen. Bei der Wahl 2020 reichte es letztlich nur für einen Sitz. Hintergrund: Die FDP in Hiddenhausen war tot – jetzt hat sie sich neu gegründet Bündnis Sahra Wagenknecht: Partei will in Hiddenhausen mitmischen Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat auch im Kreis Herford zahlreiche Unterstützer. Vor allem in den Sozialen Netzwerken ist eine lokale Unterstützergruppe aktiv. Ihr Koordinator: Christoph Zabe-Brechtel. Das ehemalige Grünen-Mitglied ist Jurist und lehrte rund ein Jahrzehnt lang an international renommierten Hochschulen, wie der Xi’an Jiaotong-Liverpool University in China. Laut Zabe-Brechtel werde es keinen BSW-Bürgermeisterkandidaten geben. &bdquo;Unser Fokus liegt auf dem Aufbau stabiler Strukturen in den Gemeinden. Nur so können wir gezielt an Themen arbeiten, die den Bürgerinnen und Bürgern in Hiddenhausen am Herzen liegen“, sagt er auf Nachfrage. .responsive23-35qyaIEmUrBnhLCf-bar-vertical-europawahl-ergebnisse-herford { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-35qyaIEmUrBnhLCf-bar-vertical-europawahl-ergebnisse-herford { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-35qyaIEmUrBnhLCf-bar-vertical-europawahl-ergebnisse-herford { padding-top: 142.86%; } } Derzeit werde geprüft, ob Kandidaten für den Gemeinderat aufgestellt werden sollen oder nicht. &bdquo;Eine Entscheidung darüber wird zeitnah getroffen“, sagt Zabe-Brechtel. UWG: Diesmal wohl kein Bürgermeisterkandidat Zu &bdquo;80 Prozent“ sei sich die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) sicher, dass sie bei der Wahl im Herbst keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen werde. &bdquo;Man müsse erst einmal jemanden finden, der das macht“, ist von der UWG zu hören. Eine Entscheidung werde in den nächsten Wochen getroffen. 2020 ging die UWG mit Eckard Gläsker als Bürgermeisterkandidat in die Wahlen. &bdquo;Ob ich nochmal antreten möchte, weiß ich noch nicht“, sagt Gläsker. &bdquo;Für ganz ausgeschlossen halte ich es aber nicht.“ Der Rechtsanwalt konnte 6,52 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und landete nur knapp hinter den Grünen. Klein, aber selbstbewusst: Wer steckt hinter der Unabhängigen Wählergemeinschaft? Bündnis 90/Die Grünen: Noch alles offen Die wiederum haben sich mit der Kommunalwahl noch nicht allzu intensiv beschäftigt. &bdquo;Wir brauchen noch etwas Zeit“, sagt der Fraktionschef im Hiddenhausener Gemeinderat Bernhard Weil. Inwiefern die Grünen einen Bürgermeisterkandidaten aufstellen werden oder nicht, sei eine Entscheidung der Partei und werde rechtzeitig entschieden. &bdquo;So ein Theater wie bei der CDU wird es bei uns aber nicht geben“, so Weil. Auch die Kandidatenliste für den Gemeinderat werde erst in den kommenden Wochen zusammengestellt. &bdquo;Die Frist dafür ist erst im Sommer“, sagt Weil. Die AfD hat sich auf unsere Anfrage bis Redaktionsschluss (6. Januar, 17 Uhr) auch bisher nicht zurückgemeldet.

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