Sperrung von A30-Brücken in Bünde: Umleitungen für Lkw führen durch Hiddenhausen

Hiddenhausen. Auf einen Teil der Gemeinde Hiddenhausen könnte bald mehr Lkw-Verkehr zukommen. Der Grund liegt in der Stadt Bünde. Hier sollen mit der Brücke Weseler Straße und der Brücke Osnabrücker Straße zwei viel befahrene Brücken über die A30 für Lkw, die schwerer als 16 Tonnen sind, gesperrt werden. Für diese Lkw will die Stadt Bünde zwei Umleitungen einrichten, die beide auch über das Gebiet der Gemeinde Hiddenhausen führen. Umleitung 1 Lkw, die in Bünde über die Herforder Straße kommen und auf die Kreuzung Weseler Straße zufahren, sollen nicht in die Weseler Straße abbiegen, sondern werden über die Mindener Straße und den Kreisverkehr in Südlengern auf die Hiddenhauser Straße geführt. Dann geht es in Hiddenhausen weiter über Maschstraße, Löhner Straße und Industriestraße, bis sie am Minden-Weseler-Weg auf der anderen Seite der Brücke wieder auf die Straße kommen. Umleitung 2 Lkw, die aus Richtung Enger über den Minden-Weseler-Weg und die Weseler Straße auf die Brücke zufahren, sollen künftig schon auf Engeraner Stadtgebiet in die Industriestraße geleitet werden. Von dort geht es über Löhner Straße und Maschstraße auf die Bünder Straße, die später zur Herforder Straße wird. Mit den Sperrungen der Brücken für den Schwerlastverkehr kommt die Stadt Bünde einer Anordnung der Autobahn GmbH nach. Die für Autobahnen bundesweit zuständige Behörde hatte festgestellt, dass die Tragfähigkeit dieser Brücken beeinträchtigt ist und dies der Stadt Bünde schon 2022 mitgeteilt. Zwar habe sich die Tragfähigkeit generell nicht verringert, hieß es damals von der Autobahn GmbH. Allerdings müssen sie eine bis zu sechzehnfache Last tragen, wie die Behörde erklärte: &bdquo;Hatte ein Traktor in den 1960er Jahren noch ein Leergewicht von unter 1,3 Tonnen, können moderne Traktoren deutlich über 16 Tonnen wiegen.“ Hinzu kommen Anhänger, die ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 33 Tonnen haben können. &bdquo;Für diese Gesamtgewichte wurden die betroffenen Brücken damals nicht ausgelegt“, erklärte Renée Trippler von der Autobahn GmbH gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Beginn der Sperrung noch unklar Wann genau die Sperrungen in Kraft treten und bis wann die Brücken erneuert werden, steht noch nicht fest. Den Auftrag für die entsprechenden Schilder hat die Stadt Bünde aber bereits im Oktober vergangenen Jahres erteilt. Mit dem Lkw-Verkehr befasste sich jetzt auch der Ausschuss für Gemeindeentwicklung Hiddenhausens in seiner letzten Sitzung unter dem Tagesordnungspunkt &bdquo;Lärmaktionsplanung“. Für die Mitglieder gab es zu Beginn eine Überraschung: Die UWG-Fraktion hatte kurzfristig einen die Tagesordnung ergänzenden Antrag eingereicht. Darin fordert die Fraktion, im Rahmen des Lärmaktionsplans ein Lkw-Durchfahrtsverbot für die Bünder Straße (L545) und die Herforder Straße (B239) einzurichten. Laut Wolfgang Körner-Hemicker von der UWG beziehe sich der Antrag in erster Linie auf den durchgehenden Schwerlastverkehr, der von &bdquo;Bremen über Hiddenhausen nach Frankfurt fährt“. Im in der Beschlussvorlage enthaltenen Entwurf zur Lärmaktionsplanung wird eine solche Maßnahme nicht befürwortet. Fahrverbot nicht ohne Weiteres umsetzbar Ralf Pröpper von RP Schalltechnik stellte dem Ausschuss den aktuellen Entwurf des Gutachtens und mehrere mögliche Maßnahmen zur Lärmminderung vor. Dabei wurde deutlich, dass ein Lkw-Durchfahrtsverbot nicht ohne Weiteres umsetzbar ist. Dafür müsse unter anderem nachgewiesen werden, dass dadurch eine Minderung des Geräuschpegels um mindestens drei dB (A) erreicht werde. Bei einer solchen Prüfung in Unna habe sich gezeigt, dass dadurch lediglich eine Verbesserung von 1,4 bis 1,8 db (A) erreicht wurde. &bdquo;Ein Lkw-Fahrverbot war damit gestorben“, sagte Pröpper. Für eine Verbesserung um drei dB (A) müsse der Verkehr auf einer Straße mit einer Belastung von 20.000 Fahrzeugen am Tag halbiert werden. Pröpper wies darauf hin, dass alle Schallschutzmaßnahmen, die in den Lärmaktionsplan aufgenommen werden, nur im Einvernehmen mit dem Straßenbaulastträger (Straßen NRW) umgesetzt werden können. Ausschuss nimmt Ausführungen zur Kenntnis Vor Umsetzung der Maßnahmen müsse Einigkeit erreicht werden. Für ein Lkw-Fahrverbot müsse zunächst geprüft werden, welche Auswirkungen das im Kreis Herford geplante Konzept für den Schwerlastverkehr hat. Dieses weist Vorrangrouten für den Lkw-Verkehr aus, die in die Navigationsgeräte der Lkw eingefügt werden sollen. Als weitere Maßnahme zur Lärmminderung soll zudem geprüft werden, welche Auswirkungen eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten auf den Hauptverkehrsstraßen hat. Alternativ solle eine Prüfung der Lärmsanierung durch passiven Schallschutz erfolgen. Der Ausschuss nahm die Ausführungen zur Kenntnis und beauftragte die Verwaltung, die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung beim Lärmaktionsplan durchzuführen. Auch soll die Verwaltung die Einrichtung eines Lkw-Durchfahrtsverbots, wie im UWG-Antrag beschrieben, prüfen.

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