Brückensperrung für Schwerlastverkehr in Bünde lässt auf sich warten

Bünde. Täglich fahren unzählige Autos über die A30-Brücke der Weseler Straße. Zu viele und vor allem auch zu schwere, wie eine mittlerweile schon mehr als zwei Jahre alte Bewertung der Autobahn GmbH zeigt. Bereits im Sommer 2022 wurden alle betroffenen Kommunen über die Einstufung ihrer Brücken informiert. Eine &bdquo;kritische Einstufung“ gab es gleich für mehrere Brücken im Bünder Stadtgebiet. Spätestens seit dem vergangenen Jahr scheint die Abstimmung über eine Reduzierung der zulässigen Belastbarkeit der Brücke Weseler Straße zwischen der Stadt Bünde als Straßenverkehrsbehörde und dem Kreis Herford als Straßenbaulastträger ins Stocken geraten zu sein. Die Kommunen wurden von der Autobahn GmbH über die Notwendigkeit einer Entlastung der Brückenbauwerke informiert. Das teilt die Autobahn GmbH mit. Vier A30-Brücken sind es allein im Bünder Stadtgebiet: &bdquo;Zum Tierheim“, &bdquo;Heuerlingstraße“, &bdquo;Weseler Straße“ und &bdquo;Osnabrücker Straße“. Laut der Autobahn GmbH gibt es für die Kommunen zwei Möglichkeiten, die Brücken bis zu einer Sanierung vor einer zu hohen Beanspruchung zu schützen: entweder sie richten eine bauliche Einschränkung ein, die den Verkehr in nur eine Richtung fließen lässt (Ampelverkehr), oder aber sie sperrt die Brücken für Fahrzeuge ab einem bestimmten Gesamtgewicht. In diesem Fall gibt die Autobahn GmbH eine Begrenzung von 16 Tonnen an. Für die Straßen &bdquo;Zum Tierheim“ und &bdquo;Heuerlingstraße“ gibt es für die Stadt im Grunde kein Problem, denn zum einen sind sie Gemeindestraßen – gehören also der Stadt Bünde – und zum anderen werden diese Brücken eher selten von schweren Fahrzeugen frequentiert und dienen vorwiegend Fußgängern und Radfahrern als Überquerung der A30. Anders sieht es bei der Brücke der Osnabrücker Straße und der Weseler Straße aus. Während sich Straßen NRW als Straßenbaulastträger der Osnabrücker Straße (L546) mit einer weiteren Vorgehensweise schwertut, gilt für die Weseler Straße längst eine Reduzierung des zulässigen Gesamtgewichts. Doch die Umsetzung ist nicht ganz einfach, denn es ist nicht damit getan, dass die Stadt Bünde als zuständige Straßenverkehrsbehörde einfach die Nutzung der Brücke für Fahrzeuge über 16 Tonnen untersagt. So ist das Vorgehen Als Standardablauf gilt, dass die Autobahn GmbH die Maßnahmen an die Kommunen delegiert, die ihrerseits wieder die jeweiligen Straßenbaulastträger darüber informieren, dass sie entsprechende Maßnahmen zu treffen haben. Die jeweiligen Straßenbaulastträger müssen nun über die Art der Entlastung entscheiden: Einspuriger Ampelverkehr oder Sperrung für Schwerlastverkehr. Die Ausschilderung am Brückenbauwerk selbst trifft der Straßenbaulastträger - bei der Weseler Straße also der Kreis Herford. Die Stadt Bünde weist diese Maßnahme lediglich an und würde dann die notwendigen Umleitungen ausschildern. Ein Verfahren also, in dem es vor allem um Abstimmung geht - und da ist der Bedarf offensichtlich größer als zunächst gedacht, wie eine Nachfrage der NW beim Kreis Herford zeigt. &bdquo;Grundsätzlich ist es so, dass die verkehrsrechtliche Anordnung der Umleitungsbeschilderung für den Bereich der Stadt Enger, der Gemeinde Hiddenhausen und der Gemeinde Kirchlengern durch den Kreis Herford bereits im letzten Jahr erfolgt ist. Die Beschilderung für die Durchfahrtsverbote der Lkw und die entsprechenden Umleitungen erfolgen durch die jeweiligen Straßenbaulastträger. Also für die Stadtstraßen durch die Stadt Bünde, für die Kreisstraßen (Weseler Straße) durch den Kreis Herford und für die Landesstraßen durch Straßen NRW“, erläutert Patrick Albrecht. Ein Teil der Aufgaben wurde mit der teilweisen verkehrsrechtlichen Anordnung also bereits erledigt, wenn auch die Schilder dafür noch nicht aufgestellt wurden. Die Stadt Bünde ordnet die Beschilderung im eigenen Stadtgebiet als Verkehrsbehörde selbst an, der Kreis übernimmt das nur für die Städte und Gemeinden, die keine eigene Verkehrsbehörde haben. Monate werden noch vergehen Doch bis endlich ein Fortschritt – auch an der Brücke der Weseler Straße – sichtbar wird, wird es noch einige Monate dauern, wie Patrick Albrecht mitteilt. &bdquo;Es wird derzeit zwischen allen beteiligten Straßenbaulastträgern koordiniert, wann die Schilder in allen betroffenen Städten und Gemeinden aufgestellt werden. Das muss natürlich zeitgleich erfolgen, damit die Umleitungsstrecken vollständig ausgeschildert sind. Mit einer Umsetzung wird Mitte nächsten Jahres gerechnet, gegebenenfalls auch bereits im Frühjahr.“ Zur Einordnung teilt Albrecht abschließend mit: &bdquo;Es ergibt sich keine Dringlichkeit aufgrund der Stabilität der Brücke. Diese ist vollumfänglich vorhanden. Der Autobahn GmbH geht es darum, perspektivisch die Belastung für Brücken mit einem bestimmten Baujahr zu verringern und diese anschließend zu sanieren.“ Als Grund für die Notwendigkeit zur Entlastung von Brückenbauwerken heißt es von der Autobahn GmbH, dass die Brücken zum Teil schon vor Jahrzehnten erbaut wurden. In den 1970er und 1980er Jahren waren die Lkw aber längst nicht so schwer wie heute. Und auch die Anzahl der Fahrzeuge, die in einem bestimmten Zeitraum eine Brücke überqueren, war wesentlich geringer. Deshalb sei eine Entlastung bis zu einer Sanierung und Verstärkung der Bauwerke notwendig.

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