
Hiddenhausen. Ob Ulrich Rolfsmeyer (SPD), Bürgermeister der Großgemeinde Hiddenhausen, erneut bei den Kommunalwahlen im Herbst des nächsten Jahres antreten wird, lässt er zu diesem Zeitpunkt noch offen. „Ich werde mich im Januar entscheiden", sagte der 63-Jährige im Gespräch mit nw.de.
Seit 2004 ist Rolfsmeyer im Amt und damit der Bürgermeister mit der längsten Amtszeit in der Gemeinde Hiddenhausen. Hat Rolfsmeyer womöglich einen geeigneten Nachfolger inmitten der SPD im Auge? Dazu wollte er sich nicht äußern und sagte nur: „Ich übe meine Aufgabe gerne aus."
Auch die anderen beiden Parteien im Rat zeigen sich noch unschlüssig und wollen noch keinen Kandidaten für die Wahl präsentieren. „Im Frühjahr wissen wir mehr und lassen uns jetzt noch Zeit", erklärte Marcus Söhnchen, Ratsfraktionsvorsitzender der CDU. Söhnchen selbst könnte für die CDU ins Rennen gehen, der Metallbaumeister positionierte sich aber recht deutlich: „Ich habe kein Interesse am Amt, da ich mit meinem Unternehmen genug zu tun habe."
"SPD bekommt Schwierigkeiten"
Bei der letzten Wahl trat Hans-Jörg Düning-Gast gegen Rolfsmeyer an und scheiterte. Söhnchen glaubt, dass die SPD im nächsten Jahr nach den Umfragetiefen auch bei den Kommunalwahlen Schwierigkeiten bekommen könnte.
Die Grünen haben ebenfalls noch keinen Kandidaten ausgewählt. „Wir werden aber keine Probleme haben, einen geeigneten zu finden", betonte Bernhard Weil, Vorsitzender der Ratsfraktion und letzter Kandidat der Grünen bei der Bürgermeisterwahl 2014. In der kommenden Jahreshaupt- und Mitgliederversammlung wollen die Grünen einen Kandidaten bestimmen. Weil möchte den Schwung der Europawahl mitnehmen, als seine Partei 20,5 Prozent der Wähler in der Bundesrepublik für sich gewann.
Seit 1978 dabei
Wie entscheidet sich Rolfsmeyer? Will er erneut fünf Jahre dranhängen? Der Diplom-Verwaltungswirt ist seit 1978 bei der Gemeinde Hiddenhausen in verschiedenen Leitungsfunktionen tätig und verdiente sein Geld zuvor als Bankkaufmann.
Ulrich Rolfsmeyer wurde bei der Wahl im Jahr 2014 mit 67,5 Prozent der gültigen Stimmen gewählt, im Jahr 2009 erzielte er mit 65,7 Prozent ein ähnliches Ergebnis, 2004 lag er bei 56,1 Prozent.
Als Rolfsmeyer im Mai 2014 für das Bürgermeisteramt kandidierte, fühlte er sich noch „zu jung für den Ruhestand". Und nun? Diesmal will er sich nicht in die Karten schauen lassen. Noch nicht.
Andere Kandidaten im Kreis:
Andere Bürgermeister im Kreis haben sich im Gegensatz zu Ulrich Rolfsmeyer bereits positioniert. Tim Kähler (SPD/Herford), Bernd Poggemöller (SPD/Löhne), Bernd Dumcke (SPD/Spenge), Thomas Meyer (SPD/Enger) und Rocco Wilken (SPD/Vlotho) wollen 2020 erneut antreten.
Dagegen zieht sich Wolfgang Koch (CDU/Bünde) zurück. Noch nicht geäußert haben sich Rüdiger Meier (CDU/Kirchlengern) und Ernst-Wilhelm Vortmeyer (SPD/Rödinghausen).