Stadt Herford postet Clip: Wahlkampf-Video mit Bürgermeister sorgt für Irritationen

Herford. Mini-Fauxpas am Wahlabend: Als klar ist, dass die Bürgermeisterwahl in Herford in die Verlängerung geht, postet die Stadt Herford ein neues Video auf ihren Social-Media-Kanälen. Zu sehen: Amtsinhaber Tim Kähler. In dem knapp 30 Sekunden langen Clip rechtfertigt er sein Wahlergebnis, macht gleichzeitig Wahlkampf für die anstehende Stichwahl. Im Netz wirft das die Fragen auf, ob so etwas auf einem offiziellen Account der Stadt überhaupt erlaubt sei und ob der Rathaus-Chef womöglich selbst Zugang zu dem Account hat. Auch Konsequenzen werden gefordert. &bdquo;Die letzten fünf Jahre waren sehr ambitioniert und herausfordernd. Und von daher ist es auch völlig klar, dass es unterschiedliche politische Angebote gibt“, sagt Kähler in dem Video. Und weiter: &bdquo;Mein politisches Angebot steht. Und das ist mit 37 Prozent von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt worden. Das ist schon mal eine hervorragende Zahl. Und in der Stichwahl werden wir dann überzeugend sein und die Stichwahl gewinnen.“ >> Zur großen NW-Themenseite: Alle Infos zur Kommunalwahl 2025 in Herford .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-maKOPIxYiF0WgXpG-bar-horizontal-buerg-oberbuergemeisterwahl-wahl { padding-top: 142.86%; } } Gelöschtes Video wird auf Facebook geteilt Bereits wenige Minuten, nachdem das Video gepostet wurde, war es auch schon wieder gelöscht. Doch die Zeit hat gereicht, damit der Clip gespeichert und in einer großen privaten Facebook-Gruppe mit rund 8.000 Mitgliedern neu eingestellt werden konnte. Und prompt hagelt es Kritik. Kähler verstoße gegen das Neutralitätsgebot, ist zu lesen. Zudem macht sich Unverständnis breit, wie die Stadt so etwas überhaupt teilen kann. Doch was steckt nun wirklich hinter dem Video? Auf NW-Nachfrage erklärt die Stadt: &bdquo;Das Video war als Statement zum Ausgang der Wahl gedacht. Wir haben leider zu spät gemerkt, dass es parteipolitisch ist. Das Video zu posten, war falsch. Es ist im Eifer des Gefechts passiert“, so eine Sprecherin. Auch spannend: Nach der Kommunalwahl in Herford: Wer jetzt Kähler und wer Theisen unterstützt Herfords Bürgermeister hat keine Zugangsdaten zum Stadtaccount Die stellt auch klar: &bdquo;Der Bürgermeister greift nicht in die Social-Media-Aktivitäten der Stadt ein und hat auch keinen Zugang zu dem Account.“ Vielmehr sei es eine Fehleinschätzung des Presseteams gewesen. Deshalb habe man sich auch dazu entschieden, das Video zu löschen – 15 Minuten nachdem es gepostet wurde. Tim Kähler selbst spricht im NW-Gespräch von einem &bdquo;ärgerlichen Missgeschick“. Er habe an dem Abend viele Interviews gegeben, auch für die Stadt. Fälschlicherweise seien die parteipolitischen Passagen aus dem Rohmaterial nicht gelöscht worden. &bdquo;Da müssen wir ehrlich sein, und das sind wir auch. Wir haben das intern besprochen“, so Kähler. Auch er betont noch einmal, dass er keinen Zugang zu den Social-Media-Accounts der Stadt habe: &bdquo;Die Pressestelle arbeitet autonom.“ In seiner Rolle als Amtsträger darf Tim Kähler keine städtischen Ressourcen für seinen Wahlkampf verwenden. Im Juni 2022 hatte das auch das Bundesverfassungsgericht klargestellt: &bdquo;Soweit der Inhaber eines öffentlichen Amtes am politischen Meinungskampf zwischen den politischen Parteien teilnimmt, muss er jeden Rückgriff auf die mit dem Amt verbundenen Mittel und Möglichkeiten unterlassen.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Tim Kähler (@timkaehler) Lesen Sie auch: Herfords Bürgermeister irritiert mit Wahlslogan Ehemaliger Bürgermeisterkandidat fragt nach Konsequenzen Pikant: Klaus Oehler, ehemaliger Bürgermeisterkandidat der CDU und 2014 Stichwahl-Gegner von Kähler, hat sich ebenfalls unter dem Facebook-Post geäußert und fragt nach dem &bdquo;peinlichen“ Video-Fauxpas nach Konsequenzen. Er habe dies als Privatperson gefragt, wie er im NW-Gespräch erklärt – nicht in irgendeiner politischen Funktion. Welche Konsequenzen er genau im Auge habe, lässt er offen. Nur so viel: &bdquo;Hier wurde eine Grenze überschritten. Für mich ist wichtig, dass mit fairen Mitteln gekämpft wird“, so Oehler. Constance von Zmuda, die die Facebook-Gruppe gegründet hat, teilte das Kähler-Video. Aber nicht, um ihn zu diskreditieren, wie sie sagt. &bdquo;Es ist das erste Video, was an diesem Abend herauskam. Ich wusste nicht, dass Kähler dort nicht so sprechen darf. Mein Ziel war es, meine Gruppe über die Wahl zu informieren. Ich biete hier jeder Partei eine Plattform und hätte auch ein Video von Anke Theisen geteilt, wenn es eins gegeben hätte“, so von Zmuda, die bei der Kommunalwahl für das Herforder Bürger-Bündnis als Ratskandidatin angetreten war, im Gespräch mit der NW. Dass es anschließend so viele &bdquo;unpassende“ Kommentare gegeben habe, habe sie schließlich dazu veranlasst, den Post am Dienstagnachmittag wieder zu löschen. &bdquo;Es ist unpassend, wie hier auf Leuten und der Stadt rumgehackt wurde“, sagt sie. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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