Für 35 Millionen Euro: Herford soll eine neue „Eisarena“ bekommen

Herford. Zwei Eisflächen in Wettkampf-Größe, Platz für bis zu 2.500 Zuschauer, ein begrüntes und mit Solaranlagen ausgerüstetes Dach, eine Photovoltaikfassade und ein sportmedizinisches Zentrum mittendrin: Das sind die Eckdaten für Herfords neue &bdquo;Eisarena“ – direkt neben dem Freibad &bdquo;Im kleinen Felde“. 160 Meter lang und 120 Meter breit soll sie werden und befindet sich in Sichtweite zur bisherigen Eishalle, die nicht nur in die Jahre gekommen ist, sondern auch keinen Platz mehr für die immer steigende Zahl an Fans des Eissports bietet. &bdquo;Wir sind am absoluten Optimum“, sagt Milan Beversdorff, stellvertretender Vorsitzender des hiesigen Eishockeyvereins, der zusammen mit den Stadtwerken und Bürgermeister Tim Kähler (SPD) nun die Pläne für den Neubau vorgestellt hat. Bereits seit Jahren verzeichnet der Verein eine immer größer werdende Beliebtheit des Sports, die nun zum Problem geworden ist. Allein rund 90.000 Besucher nutzten die Eisbahn jährlich in ihrer Freizeit. Und die Spiele der &bdquo;Ice Dragons“ waren in der vergangenen Saison an 15 Spieltagen ausverkauft – wenn auch die Auslastung durch ein Gericht auf 1.029 Zuschauer deutlich begrenzt wurde, da sonst die Lärmbelastung zu hoch wäre. Alte Eishalle verbraucht rund zwei Millionen Kilowattstunden Energie Hinzu kommen von Vereinsseite noch einmal rund 100.000 Nutzer jährlich. Schon jetzt, so der Eishockeyverein, seien die Eiszeiten für die kommende Saison so gut wie ausgebucht. &bdquo;Das Eis ist nur frei, wenn der Eismeister das Eis wieder befahrbar und glatt macht“, so Beversdorff. Aber nicht nur der Platzmangel ist ein Problem der Halle – auch der Energieverbrauch lässt aufhorchen. Allein 420.000 Kilowattstunden an Strom hat die Halle im Jahr 2024 verbraucht. Rund 1,5 Millionen Kilowattstunden Erdgas kommen hinzu. &bdquo;Wir haben die Eissaison vor ein paar Jahren verlängert“, sagt Markus Diering, Betriebsleiter der Freizeiteinrichtungen in Herford, was vor allem zu Herausforderungen in den Sommermonaten geführt hat. &bdquo;Unsere Kompressoren laufen am Limit. Die Technik in der Halle ist für einen solch intensiven Einsatz nicht ausgerüstet.“ Mit der neuen &bdquo;Eisarena“ soll nun alles anders werden. Durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und energieerzeugenden dunkelgrünen Lamellen als Fassade soll die Arena künftig mehr Strom produzieren als sie verbraucht. Der Überschuss soll unter anderem für das Freibad genutzt werden. Hintergrund: Aus Herforder Freibad &bdquo;Im kleinen Feld“ soll für 17 Millionen Euro ein Kombibad werden So soll Herfords neue &bdquo;Eisarena“ einmal aussehen Herfords neue &bdquo;Eisarena“ wird dreigeschossig Kopf hinter den Plänen ist der österreichische Architekt Micheal Jahn. Jahn hat bereits mehrere Eishallen, etwa in Frankfurt, umgesetzt. Geplant sind in Herfords Arena drei Geschosse. Im Erdgeschoss befinden sich die beiden Eisflächen mit einer Größe von jeweils 60 x 26 Metern. Die eine dient an Spieltagen als Spielfläche für die Dragons. Ansonsten stehen beide Eisflächen fürs Training, das klassische Eislaufen und für Vereine bereit. Allerdings ist nur die Freizeitfläche ganzjährig nutzbar. Die andere Fläche nur an sieben bis acht Monate im Jahr. &bdquo;Die restliche Zeit wird sie als Event- und Messefläche genutzt werden können“, so Jahn. Das Besondere: Die Besucherströme werden über zwei Zugänge aufgeteilt. Zuschauer nutzen die Eingangstreppe und diejenigen, die aufs Eis wollen, gehen unter der Treppe durch in die Arena. Lesen Sie auch: Ein Blick hinter die Kulissen der Eishalle Tribünen bieten Platz für bis zu 2.500 Zuschauern Im ersten Obergeschoss finden sich die Tribünen. 2.500 Zuschauer sollen hier Platz finden, je 50 Prozent Steh- und Sitzplätze soll es geben. Ein großer Gastrobereich mit Glasfronten findet sich dort ebenso. Ein Stockwerk höher sollen unter anderem neun Logen, etwa für Fernsehteams, entstehen, ebenso ein Fitnessbereich. Innerhalb der &bdquo;Eisarena“ wird es zudem ein sportmedizinisches Zentrum geben, in dem unter anderem orthopädische und unfallchirurgische Behandlungen durchgeführt werden können. Auch der überregionale Breiten- und Leistungssport soll künftig hier betreut werden. &bdquo;Ein echtes Alleinstellungsmerkmal“, wie Jahn betont, der jährlich rund 40.000 Patienten im neuen Zentrum erwartet. Bürgermeister Tim Kähler sieht in der neuen &bdquo;Eisarena“ großes Potenzial. &bdquo;Eine Stadt lebt nicht nur davon, dass man ein Haus oder eine Wohnung hat, arbeiten geht und schläft. Sondern Attraktivität eines eins Standortes heißt auch: gute Freizeit- und Sportangebote und auch Identifikationspunkte zu schaffen. Und der Eishockeyverein ist ein solcher Punkt.“ &bdquo;Eisarena“ kostet samt Sportzentrum 35 Millionen Euro Die Kosten für die &bdquo;Eisarena“ samt Sportzentrum belaufen sich auf rund 35 Millionen Euro. Finanziert werden soll sie entweder durch das Sondervermögen des Bundes oder über das PPP-Modell. Hier würde die Stadt das Grundstück und die Grundinfrastruktur bereitstellen, während Privatinvestoren die Baukosten und den Betrieb tragen. 300.000 Nutzer werden in der neuen Arena jährlich erwartet. Ende August will der Stadtwerke-Aufsichtsrat grünes Licht geben und die weiteren Schritte einleiten. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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