Herford diskutiert Millionenbeiträge für Nordwestdeutsche Philharmonie und Theater

Herford. Nur einen Tagesordnungspunkt mit zwei Unterpunkten gibt es bei der Sondersitzung des Kulturbeirates am Montag, 28. Oktober, um 17.30 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Rathauses. Punkt a) sind die Finanzierungsbeiträge der Stadt Herford für die Nordwestdeutsche Philharmonie (NWD) und das Landestheater Detmold in den Jahren 2026 bis 2031 und Punkt b) eine Kooperationsvereinbarung der Überkreuzfinanzierung zwischen den Kreisen Herford und Lippe sowie den Städten Herford und Detmold. 2025 steuert die Stadt 1,07 Millionen Euro als größter kommunaler Geldgeber zum 7,4 Millionen-Etat der Philharmonie bei, der Kreis Herford etwas über 900.000 Euro, der Kreis Lippe 361.000 Euro, die Stadt Detmold 177.000 Euro. Weitere 13 Kommunen im Trägerverein zahlen zwischen 3.455 Euro und knapp 130.000 Euro. Dazu kommen rund 547.000 vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und 3,4 Millionen Euro vom Land. Seit 2016 werden die Mitgliedsbeiträge vom Trägerverein in jeweils mehrjährigen Finanzierungskonzepten festgeschrieben. Das derzeit gültige Konzept läuft Ende 2025 aus. Lesen Sie auch: Der neue &bdquo;Chef“ der Nordwestdestschen Philharmonie in Herford ist ein guter Bekannter In interkommunalen Verhandlungen wurde ein neues Finanzierungskonzept erarbeitet, das ab 1. Januar 2026 gelten soll und daher zeitnah von allen Beteiligten beschlossen werden muss. In Herford sind das der Kulturbeirat, der Haupt- und Finanzausschuss und schließlich der Stadtrat. Wo gespart wird Wegen eines unerwartet hohen Tarifabschlusses mit einem Plus von 10 Prozent war für das laufende Jahr eine außerplanmäßige Erhöhung auf das auch für das Jahr 2025 angesetzte Niveau der Beiträge erfolgt. Zugleich wird auch gespart. Für die neue Finanzierungsperiode von 2026 bis 2031 wird angestrebt, 74 der 78 Planstellen im Orchester und 9 Planstellen in der Verwaltung besetzen zu können. Da etwa 85 Prozent der Gesamtausgaben tarifgebundene Personalausgaben sind, soll eine an die Kostenentwicklung angepasste Dynamisierung in der Finanzierung festgeschrieben werden. Angestrebt wird eine &bdquo;moderate Dynamisierungsautomatik“ von 2,5 Prozent im Jahr. Lesen Sie auch: Nach dem Aus fürs OWL-Forum: NWD-Orchester ist &bdquo;ratlos aber nicht mutlos“ Dazu werde es eine mehrstufige Anpassung der Förderung durch das Land und den LWL geben. Laut Plan wird sich der Etat der NWD von 7,4 Millionen Euro 2025 auf 8,6 Millionen Euro 2031 erhöhen, der Anteil der Stadt Herford von 1,07 Millionen Euro 2025 auf 1,24 Millionen Euro 2031 und der Anteil des Kreis Herford von 912.000 Euro auf 1,06 Millionen Euro 2031. Auch die NWD soll durch eine Deckelung der Ausgaben im Honorar- und Sachkostenbereich und eine Erhöhung der Konzerthonorare für Sinfoniekonzerte in Mitgliedskommunen von 14.000 auf 16.000 Euro und für Chorkonzerte von 9.000 auf 11.000 Euro ihren Teil zur Finanzierung beitragen. Ein Sonderfall Ein Sonderfall in Sachen Kooperation ist Lippe, daher die gesonderte Kooperationsvereinbarung. Der Kreis Lippe (361.900 Euro) und die Stadt Detmold (177.168 Euro) tragen zur Finanzierung des Landesorchesters bei. Umgekehrt unterstützen Kreis und Stadt Herford das Lippische Landestheater, das regelmäßig im Stadttheater gastiert, mit den gleichen Summen. Bis 2031 sollen auch diese Beträge auf 419.700 für die Kreise und 211.500 Euro für die Kreisstädte steigen. Die NWD mit Sitz in Herford gilt seit Jahren als eines der meistbeschäftigten Sinfonieorchester überhaupt. 2024 spielte die NWD 149 Konzerte, davon 17 überregional oder im Ausland und 132 in den Mitgliedsstädten und -kreisen des Trägervereins. 85 Prozent der Konzerte finden in den sechs Kreisen des Trägervereins innerhalb von OWL statt.

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