Pilzerkrankung nach Barber-Shop-Besuch in Herford: Mutter erhebt schwere Vorwürfe

Herford. Die Mutter eines 15-Jährigen erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Barber-Shop in Herford. Ihr Sohn soll nach einem Friseurbesuch eine Pilzerkrankung davon getragen haben und muss nun schwere Medikamente nehmen. &bdquo;Der Besuch in dem Barber-Shop ist rund drei Wochen her“, sagt die Mutter, die namentlich nicht genannt werden möchte. Ihr Sohn habe sich einen sogenannten &bdquo;Undercut“-Haarschnitt schneiden lassen, dabei wird der Nackenbereich ausrasiert. Wenig später nach dem Besuch in dem Barber-Shop habe sich im Nacken des Jungen eine juckende, nässende Wundstelle gebildet. &bdquo;Ich bin mit meinem Sohn zum Hautarzt gegangen, der stellte dann eine Pilzerkrankung fest“, so die Mutter weiter. Schwere Medikamente und Lebertest Nun muss der Junge für einen Zeitraum von drei Wochen schwere Medikamente einnehmen, die den aggressiven Pilz bekämpfen sollen. &bdquo;Die Medikamente sind derart stark, dass am Ende der Behandlung ein Lebertest gemacht werden muss“, so die 34-Jährige weiter. Dass sich der Jugendliche die Pilzerkrankung in dem Barber-Shop geholt haben muss, steht für die Mutter außer Frage. Sie glaubt, dass dort mit einem unzureichenden Hygiene-Standard gearbeitet wird, die Messer nicht ordentlich desinfiziert und gereinigt werden. Ärzte warnen bereits seit längerer Zeit, dass besonders in Barber-Shops, die sich auf Trendfrisuren wie unter anderem den &bdquo;Undercut“ spezialisiert haben, das Risiko einer Ansteckung erhöht ist. Lesen Sie auch: Hautpilz breitet sich auch in Minden-Lübbecke aus: Das sagen Friseure und Barbershops Mit unsauberen Messern gearbeitet? Das beruhe häufig auf kontaminierte Gegenstände wie Kämmen, Rasierern oder Handtüchern. Doch lässt sich diesbezüglich tatsächlich nachweisen, dass in dem Herforder Barber-Shop unsauber gearbeitet wird? &bdquo;Ich habe das Gesundheitsamt darüber informiert und hoffe, dass dort kontrolliert wird“, sagt die Mutter im Gespräch mit der NW. Sie geht davon aus, dass in dem Salon mehrere Kunden hintereinander frisiert werden, ohne dass die benutzten Werkzeuge ausreichend desinfiziert worden sind. Offenbar ist das kein Einzelfall, wenn man sich die Rezensionen und Bewertungen im Internet zu besagtem Betrieb anschaut. Dort werden weitere Fälle beschrieben und auch vor &bdquo;dreckigen Maschinen und Krankheiten“ gewarnt. NW-Informationen zufolge soll es in dem Barber-Shop zwar einen Friseurmeister geben, dieser habe aber die einzelnen Friseurstühle in dem Laden an ungelernte Kräfte untervermietet. Infektionsgefahr: In vielen Gütersloher Barbershops fehlt qualifiziertes Personal Friseurstühle untervermietet? Das Herforder Gesundheitsamt möchte sich auf NW-Anfrage zu dem Fall nicht äußern und verweist auf die Pressestelle im Kreis Herford. Wie Pressesprecher Patrick Albrecht auf Nachfrage mitteilt, sei das Gesundheitsamt über diesen und weitere Sachverhalte informiert. Über mögliche Maßnahmen wollte er sich aber nicht äußern. Doch was sagt der Betreiber des Herforder Barber-Shops zu den Vorwürfen? Im Gespräch mit der NW bestätigt er, dass es hin und wieder solche Fälle gäbe. Doch die Ursache für einen Hautpilz sieht der Friseurmeister woanders verortet. &bdquo;Nach dem Ausrasieren muss geduscht werden“, so der Betreiber des Barber-Shops. Allzu häufig würden gerade Jugendliche nach dem Friseurbesuch aber beispielsweise Sport treiben oder sich an den frisch rasierten Stellen kratzen. Das sagt der Herforder Barber-Shop-Betreiber &bdquo;Dann kann es natürlich zu einer Pilzerkrankung kommen“, führt er weiter aus. Er könne auch nichts dafür, wenn ein Kunde nach dem Besuch in seinem Barber-Shop einige Tage später in eine &bdquo;Keller-Kaschemme“ geht, um sich die Haare nachschneiden zu lassen. Auch bezüglich der angeprangerten Hygiene-Bedingungen hat er eine eigene Meinung und führt eine Desinfektion der Gerätschaften vor. Seinen Angaben zufolge passiere diese Maßnahme nach jedem einzelnen Kunden. Und auch der Vorwurf, seine Friseurstühle in dem Barber-Shop an Branchenfremde unterzuvermieten, dementiert der Mann: &bdquo;Hier arbeite ich als Friseurmeister und hin und wieder ein Auszubildender“. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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