Herforder Hilfsorganisation Helpchain bangt um Quartier und bittet dringend um Hilfe

Herford. Fein säuberlich hängen die Kindersachen, nach Größen sortiert, an den Kleiderständern. Auch gebrauchte oder sogar funkelnagelneue Textilien, die von Firmen gespendet wurden, sind in der Kleiderkammer des Vereins Helpchain an der Berliner Straße 22 zu finden. Mit diesen Kleidungsstücken versorgt der Verein bedürftige Familien, Kinder sind zahlreich darunter, da sie ja schnell aus ihren Sachen herauswachsen. Doch mit diesem so wichtigen Hilfsangebot könnte es schon bald vorbei sein, wie Eugen Laschinski, Vorstandsvorsitzender des Vereins, im Gespräch mit der Neuen Westfälischen berichtet. &bdquo;Ab dem 1. Januar sollen wir 2.000 Euro Miete zahlen. Doch das ist für uns unmöglich“, sagt Laschinski. Schließlich sei Helpchain eine Non-Profitorganisation, die zum Beispiel Zehntausende Kinder und Erwachsene in der Ukraine mit wichtigen Hilfsgütern versorge. Bisher konnte der Verein die etwa 120 Quadratmeter großen Ladenräume und den Keller für die Erstattung der Nebenkosten nutzen, berichtet Laschinski. Doch nach einem Eigentümerwechsel des Gebäudes sei dies nicht mehr möglich, wofür er grundsätzlich Verständnis habe, wie er betont. Am Anfang stand die Hilfe für ukrainische Flüchtlinge Doch das Hilfsangebot soll unbedingt weitergeführt werden. &bdquo;Wir wollen etwas zurückgeben“, sagt Laschinski, dem die Kleiderkammer sehr ans Herz gewachsen ist. Sie sei ein Angebot, das von vielen Menschen im Kreis Herford angenommen werde. Auch die Möglichkeit, dass alleinerziehende Mütter hier Kinderkleidung, aus denen ihr Nachwuchs herausgewachsen sei, gegen passende, neue Kleidung eintauschen könnten, werde sehr gut genutzt. Lesen Sie auch: 21-jähriger Soldat aus der Ukraine kann nach OP im Klinikum Herford wieder laufen &bdquo;Ursprünglich wurde das Hilfszentrum aufgemacht, um ukrainischen Flüchtlingen zu helfen“, berichtet Laschinski. In dieser Zeit habe man jeden Tag 10 bis 15 ukrainische Familien versorgt. Seit etwa anderthalb Jahren habe diese Bedeutung abgenommen, da es nur noch einen Familiennachzug gebe. Allerdings hat das Domizil mit der Kleiderkammer an der Berliner Straße auch eine Bedeutung als Zwischenlager von Hilfsgütern, die von Herford aus in alle Regionen der Ukraine gebracht werden. Auch Spenden von Unternehmen könnten eine Lösung sein Dazu gehört zum Beispiel Equipment von Zahnarztpraxen, das aus dem Kreis Herford gespendet wird und für die zahnmedizinsche Versorgung von Menschen in der Ukraine zur Verfügung gestellt werde, wie Laschinski berichtet. So sucht der Verein also neue Räume, die möglichst in der Innenstadt liegen sollten, da die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer in der Regel kein Auto hätten und die Anfahrt per Bus organisieren müssten. &bdquo;Wenn wir keine Alternative haben, können wir im Kreis Herford überhaupt nicht mehr helfen“, sagt der Helpchain-Vorstandsvorsitzende. Rund 60 Ehrenamtliche sind jeden Tag für die gemeinnützige Hilfsorganisation im Einsatz. Lesen Sie auch: Herforder Hilfsorganisationen bringen Stromgenerator und Hilfsgüter in die Ukraine Man habe zwar noch ein Lager in einem Gewerbegebiet in Enger, das aber aus verschiedenen Gründen kein Ersatz für die Räume an der Berliner Straße in Herford sein könne, so Laschinski. Dort lagern aktuell rund 2.000 Geschenke, die Laschinski passend zu Weihnachten in die Ukraine bringen will, um damit Kindern eine Freude zu machen. Der Verein ist für Unterstützung dankbar Eine Alternative zum Umzug in neue Räume könnte auch sein, dass sich Firmen bereit fänden, je 200 Euro im Monat zu spenden, um so die Finanzierung der Miete für den Laden in der Berliner Straße aufzubringen. Da der Verein Helpchain als gemeinnützig anerkannt sei, könne er für diese Summe eine Spendenbescheinigung ausstellen, betont Laschinski. Der Vereinschef mag sich gar nicht vorstellen, was wäre, wenn die Räume an der Berliner Straße schon in wenigen Tagen leer geräumt werden müssten und bittet deshalb Menschen oder Firmen, die Hilfe anbieten können, um eine rasche Kontaktaufnahme. Laschinski ist durchgehend per E-Mail zu erreichen unter: eugen.laschinski@helpchain.eu oder mobil unter Tel. 0152 56390620. Über die Weihnachtstage bis einschließlich 27. Dezember ist er dort aber ausschließlich per WhatsApp erreichbar, da sich Laschinski in dieser Zeit in der Ukraine befindet.

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