„Da hat sich selbst Gott geschämt“: Stefan Raab lästert über Herforder Gottesdienst

Herford. Mehr Aufmerksamkeit geht wohl nicht: Entertainer Stefan Raab hat sich in seiner &bdquo;RTL+“-Show &bdquo;Du gewinnst hier nicht die Million“ auf einen Gottesdienst in der Herforder Petrikirche eingeschossen und kräftig über die Eröffnungszeremonie abgelästert. &bdquo;Ich glaube, da hat sich Gott ganz kurz selbst ein bisschen geschämt“, sagt der 58-jährige Fernseh- und Musikproduzent. Doch was war eigentlich passiert? Am Sonntag, 8. Dezember, sendete das &bdquo;ZDF“ einen evangelischen Fernsehgottesdienst aus Herford. Bereits zum fünften Mal wurde dafür die Petrikirche mit Pfarrer Bodo Ries ausgewählt. Zusammen mit Gemeindemitglied Anna Wenske begrüßte er die Zuschauer mit einem Gebet und dazu irgendwie passenden, aber doch kurios wirkenden Handbewegungen. Denn nach jedem Vers klatschten sich Ries und Wenske auf immer neue Arten ab. Am Anfang gab es das klassische Händeschütteln, bei Vers zwei gingen die beiden dann leicht in die Knie und zogen sich symbolisch wieder hoch. Vers drei endete damit, dass sie ihre Hände leicht ineinandersteckten und die ausgestreckten Finger, wie beim Kitzeln, hoch und runterbewegten. Den Abschluss machte ein High-Five zum &bdquo;Amen!“. Evangelische Gottesdienste sind für Katholik Raab Pflichtprogramm Für Stefan Raab und seine neue Show auf dem &bdquo;RTL“-Streamingportal natürlich ein gefundenes Fressen. Für ihn als Katholik seien evangelische Gottesdienste ein &bdquo;absolutes Pflichtprogramm“, weil &bdquo;ich auch mal sehen will, wie man es richtig schlecht machen kann.“ Damit meint er aber ausdrücklich nicht die Handshakes aus Herford, denn die findet er &bdquo;mega cool“. &bdquo;Jede Begrüßung unter Rappern ist ein Dreck dagegen“, so Raab in seiner wohl eher sarkastisch gemeinten Anmoderation. Der knapp 15 Sekunden lange Clip sorgt dann, wie zu erwarten, beim Studiopublikum für Erheiterung. Schon während des Clips ist das Lachen der Menschen zu hören und Raab schiebt anschließend noch seinen Gott-hat-sich-geschämt-Spruch hinterher. Raab sieht in TV-Gottesdiensten einen Wachstumsmarkt Doch damit ist der kurze Fame-Moment für Herford noch nicht vorbei. Raab spricht bei Fernsehgottesdiensten, fast schon abwertend, von einem Wachstumsmarkt, auf den auch er und &bdquo;RTL“ aufspringen sollte. &bdquo;Mit Carmen Nebel zum Beispiel“, so Raab. Und dann wird kurzerhand noch die Audiospur des Clips extrahiert und unter eine Rede von zwei Z-Promis bei den &bdquo;Reality-Awards 2024“ gelegt. Die beiden Männer, einer davon splitterfasernackt, der andere nur mit einer Boxershorts bekleidet, sprechen also die Texte von Ries und Wenske nach. Blick hinter die Kulissen: So läuft ein TV-Gottesdienst in der Herforder Petrikirche ab Raabs Kommentar dazu: &bdquo;Auch gut.“ Und: &bdquo;Wir wollen halt optimieren. Wir probieren viel aus. Wir wollen versuchen, Fernsehen interessanter zu gestalten.“ Petrikirche und der Herforder Pfarrer Ries fühlen sich geadelt Mittlerweile hat auch Pfarrer Ries von seinem ungewollten Raab-Auftritt erfahren. Er selbst fühle sich geadelt, schreibt er auf Facebook. Er freue sich über den Zuspruch, den er durch die &bdquo;RTL+“-Show, die Satire mit Quiz und Wettbewerben kombiniert, erhalten habe. &bdquo;Dass er über unser Eingangswort gestolpert ist, war Absicht“, so Ries. &bdquo;Ursprünglich hatten wir auch noch die Idee, dass die ganze Gemeinde diese Bewegungen mitmacht. Das tut sie nämlich ausgesprochen gerne, aber da haben wir im &bdquo;ZDF“ gemerkt, noch schöner ist es im Fernsehen, wenn es sich auf diese eine Bewegung konzentriert und alle sie in Ruhe mitbekommen.“ Zur Wahrheit gehört aber auch. Zuschauer, die nicht aus Herford kommen oder die eher selten in Gottesdiensten dabei sind, werden die Handgesten nicht sofort verstanden haben. Der komplette &bdquo;ZDF“-Gottesdienst aus der Herforder Petrikirche zum Nachschauen

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