Bordell-Hochburg: Mehr als einhundert Prostituierte arbeiten im Kreis Herford

Kreis Herford. Im Kreis Herford gibt es so viele legale Prostituierte wie nirgendwo anders in Ostwestfalen-Lippe. Nach offiziellen Zahlen arbeiten im Rotlichtmilieu derzeit 111 Frauen (Stand 2023), das ist zwar ein leichter Rückgang zum Vorjahr (127 Frauen), der Kreis bleibt aber mit Abstand Spitzenreiter in der Region. Platz zwei belegt mit 93 Prostituierten die Stadt Bielefeld, in ganz OWL waren 2023 425 Frauen als Prostituierte gemeldet. Die Dunkelziffer, also die Frauen, die nicht offiziell gemeldet sind und oftmals gegen ihren Willen zur Prostitution gezwungen werden, dürfte allerdings noch weitaus höher liegen. Und genau dies ist ein großes Problem, auf das derzeit eine Ausstellung im Städtischen Museum Herford aufmerksam macht. Auch Irina (33) musste jahrelang für ihren Zuhälter als Prostituierte arbeiten. Ihr eigener Freund lockte die in Bulgarien lebende Frau mit Aussicht auf ein besseres Leben nach Deutschland. &bdquo;Er wollte sich mit mir etwas aufbauen, weil wir jung waren und kein Geld hatten, eigentlich nichts hatten“, sagt Irina in einem Interview. Doch in Deutschland angekommen geht es für Irina direkt ins Bordell. &bdquo;Alles war eine große Lüge“, sagt sie heute. &bdquo;Geh doch rein!“: Irina wird zur Prostitution gezwungen .responsive23-moatjzuTcv0Cwger-choro-bordelle-im-kreis-herford { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-moatjzuTcv0Cwger-choro-bordelle-im-kreis-herford { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-moatjzuTcv0Cwger-choro-bordelle-im-kreis-herford { padding-top: 142.86%; } } Ihr erster Kunde war ein Mann zwischen 40 und 50 Jahren. Sie versuchte sich, wegzudrehen, stellte sich mit dem Rücken zu ihm, und dachte, sie könne sich frei entscheiden, mit wem sie aufs Zimmer geht. Doch dem war mitnichten so. &bdquo;Geh doch rein! Geh doch rein! Das ist deine Arbeit, du musst das machen“, forderte eine Kollegin von ihr. &bdquo;Es war irgendwie wie eine Vergewaltigung, weil, wenn du etwas musst, was du nicht möchtest, ist es doch eine Vergewaltigung. Du bekommst Geld dafür, aber du möchtest es nicht machen“, sagt Irina Jahre später über ihren ersten Tag als Prostituierte. Lesen Sie auch: Werden Sexarbeiterinnen besser geschützt? Das sagt ein Bordell-Besitzer Erst als sie schwanger wurde, schaffte sie es, mithilfe von Bekannten und der Amalie-Beratungsstelle auszusteigen. Heute lebt die 33-Jährige zusammen mit ihrem Kind ein fast normales Leben und auch einen neuen Job hat sie in Aussicht. .responsive23-2NGBiEOg0UghLs4S-ttc-linechart-zahl-der-prostituierten-in-owl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-2NGBiEOg0UghLs4S-ttc-linechart-zahl-der-prostituierten-in-owl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-2NGBiEOg0UghLs4S-ttc-linechart-zahl-der-prostituierten-in-owl { padding-top: 142.86%; } } Ausstellung stellt Schicksale von zehn Frauen vor Irinas Geschichte ist eine von zehn, die Besucherinnen und Besucher in der Fotoausstellung &bdquo;gesichtslos - Frauen in der Prostitution“ sehen können. In seinen Bildern hält der Fotograf Hyp Yerlikaya die Ängste und Sorgen, aber auch die Träume und Hoffnungen der Frauen fest, die er dafür zwei Jahre lang, von 2019 bis 2021, begleitet hat. Ziel der Ausstellung, die bereits in mehreren Städten Deutschlands gezeigt wurde, ist es, die oft prekären Lebensverhältnisse der Frauen sichtbar zu machen. Um ihre Anonymität zu bewahren, werden die Frauen nur mit einer Maske gezeigt. Der Eintritt in die Ausstellung ist kostenfrei. Sie ist noch bis einschließlich 1. Dezember zu sehen. Weitere Infos zur Ausstellung: Foto-Ausstellung in Herford zeigt Realität der Prostitution

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