Unwetter-Bilanz im Kreis Herford: Mehr als 200 Einsätze nach starkem Unwetter

Kreis Herford. In der Nacht von Mittwoch, 14. August, auf Donnerstag erfüllten Blitze und Donner den Himmel. Ein Unwetter zog über OWL und verschonte auch den Kreis Herford nicht. Starke Regenfälle sorgten ab 23 Uhr am MIttwoch insgesamt für weit mehr als 200 Einsätze der Feuerwehr in den Gemeinden des Kreises. Lesen Sie auch: Starkregen und Gewitter in OWL Unwetter-Schwerpunkte waren Spenge, Enger und Löhne. Die meisten Einsätze waren wegen überschwemmter Straßen und herausgedrückter Gullydeckel. In Löhne ist das Dach einer Gewerbehalle beschädigt worden, wodurch es einen Wassereinbruch gab. Hierbei wurde jedoch keine Person verletzt. Aufgrund der Menge an Notrufen kam es zeitweise zu technischen Störungen in der Notrufannahme. Diese konnten jedoch nach rund einer Stunde wieder behoben werden. Das Unwetter habe sich wie an einer Schnur von Spenge und Enger über Hiddenhausen und Löhne durch den Kreis Herford bewegt, sagt Kreisbrandmeister Bernd Kröger. &bdquo;Auf der Karte hat sich das grafisch wie eine Schnur dargestellt“, sagt Kröger. Unerwartet sei das Unwetter nicht gekommen, &bdquo;wir haben zum Beispiel das Personal in der Leitstelle noch aufgestockt“, so der Kreisbrandmeister. Auf seinem Weg von seinem Wohnort Spenge in die Leitstelle hatte Kröger selbst mit seinem Geländefahrzeug leichte Probleme, &bdquo;so hoch stand das Wasser auf den Straßen“. Dass es zeitweise zu technischen Störungen in der Annahme der Notrufe kam, sollte im Normalfall nicht passieren, &bdquo;wir hatten jedoch ein wahnsinnig hohes Aufkommen an Anrufen. Auch der Überlauf in den Kreis Minden-Lübbecke hat irgendwann nicht mehr funktioniert“, erklärt Kröger. Der Digitalfunk sei ebenfalls zeitweise von Störungen betroffen gewesen. Hilfe kam von der Polizei, die einen Raum und Annahmeplätze zur Verfügung stellte, auch zahlreiche Notrufe seien von der Polizei an die Feuerwehr weitergeleitet worden, so Kröger. .responsive23-5PeN3akAecoI5BzJ-table-unwetter-tabelle_august2024 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-5PeN3akAecoI5BzJ-table-unwetter-tabelle_august2024 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-5PeN3akAecoI5BzJ-table-unwetter-tabelle_august2024 { padding-top: 142.86%; } } Enger und Spenge Die Stadt Spenge wurde im Kreis Herford am stärksten von dem Unwetter getroffen. Am Donnerstagnachmittag zählte die Feuerwehr 105 Einsätze, die meisten aus der Nacht und in Spenge-Mitte. &bdquo;Es ist noch kein Ende in Sicht“, sagt Thomas Reschke, Leiter der Feuerwehr Spenge. Hauptsächlich wurden Keller ausgepumpt. Auch die Stadt Enger hat einiges abgekriegt. 37 Mal rückte die Feuerwehr in der Nacht aus, vier Mal noch am Morgen. Die meisten Einsätze gab es in Enger-Mitte. Dort waren auch vor allem Keller überflutet. Eine derartige Unwettersituation hat er noch nicht erlebt, sagt sagt Arndt Höpker, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Enger. &bdquo;Ich kenne das nicht, dass Anfang August die Bruchwiesen klitschnass sind“, so Höpker. Das Enger Bruch dient eigentlich als Ausgleichsfläche dazu, große Regenmengen aufzunehmen, konnte das in dieser Nacht aber nicht leisten. Lesen Sie auch: Fast 100 Einsätze nach Unwetter für die Feuerwehr in Spenge Löhne Hinter der Löhner Feuerwehr liegt eine schlaflose Nacht. Das Unwetter am Abend des 14. August hat für insgesamt 85 Einsätze gesorgt, die die rund 100 Löhner Einsatzkräfte im Laufe der Nacht abgearbeitet haben. &bdquo;Alle Löschgruppen der Löhner Feuerwehr waren im Einsatz“, berichtet Einsatzleiter Marvin Haase. Abgesehen von einem umgestürzten Baum seien es vor allem vollgelaufene Keller und überschwemmte oder verschlammte Straßen gewesen, die die Feuerwehr in Atem hielten. &bdquo;Schwerpunkte waren hier Löhne-Ort und Löhne-Bahnhof.“ Große Sorge regte sich zunächst nach der Meldung, an der Kampstraße sei eine Gewerbehalle teileingestürzt. &bdquo;Da war natürlich die erste Frage, ob es da eventuell Verletzte gibt. Zum Glück hat sich zu dem Zeitpunkt niemand dort aufgehalten“, sagt Haase. Die Halle gehört zum Gelände der Firma Kottmeyer an der Kampstraße. Geschäftsführer Horst Kottmeyer beruhigt, dass der Begriff &bdquo;Teileinsturz“ übertrieben sei. So schlimm, wie das klingt, sei der Schaden nicht. Eine Lichtkuppel sei beschädigt worden, wodurch es einen größeren Wassereinbruch gegeben habe. &bdquo;In einer anderen Halle hat auch etwas Wasser gestanden. Wir haben schon reichlich Regenwasser abbekommen“, sagt Kottmeyer. Hiddenhausen In der Gemeinde Hiddenhausen verzeichneten die Einsatzkräfte insgesamt 21 Einsätze. Laut Feuerwehrleiter Mario Daume handelte es sich dabei meist um kleinere Einsätze wie vollgelaufene Keller. Zudem mussten sich die Feuerwehrkräfte um die Bahnunterführung an der B239 in Schweicheln kümmern, die nach dem Starkregen vollgelaufen war. &bdquo;Wir haben die Gullys hochgenommen und die Abflüsse gereinigt, das Wasser ist dann langsam wieder abgeflossen“, berichtet Mario Daume. An der Grundschule Schweicheln war zudem Schlamm von einem Acker in Richtung Schule geflossen. &bdquo;Darum hat sich am Mittwochvormittag der Bauhof der Gemeinde gekümmert.“Die ersten Alarmierungen trafen gegen 23 Uhr ein, bis 3 Uhr in der Frühe waren die letzten Einsatzkräfte beschäftigt. Bünder Land &bdquo;An den hohen Einsatzzahlen in Enger und Spenge im Vergleich zu uns kann man sehen, wie sehr sich solche Auswirkungen auch konzentrieren können“, so Mark Wippersteg, Chef der hauptamtlichen Feuerwache in Bünde und stellvertretender Leiter der Bünder Feuerwehr auf NW-Nachfrage am Donnerstagvormittag. Die Konzentration der Ereignisse auf Enger und Spenge hatte dann zur Folge, dass auf Ebene der Feuerwehrleitung im Kreis Herford beschlossen wurde, dass unter anderem Bünde und Kirchlengern Kräfte in die Nachbarkommune abstellen. &bdquo;Gegen 1 Uhr in der Nacht haben wir den Löschzug Hunnebrock und die Löschgruppen Ahle und Holsen nach Enger und Spenge abgestellt“, sagt Mark Wippersteg und betont, dass dieser eher seltene Vorgang zeige, wie heftig die Unwetterfolgen in den beiden Nachbarstädten waren. Frank Rieke, Feuerwehrchef in Kirchlengern, erklärt gegenüber der NW, dass auch die Elsegemeinde mit der Löschgruppe Südlengern eine Einheit abgestellt hat, um mit elf Feuerwehrleuten zu unterstützen. Zwischen 4 und 5 Uhr morgens seien die Kräfte aus Bünde und Kirchlengern laut Wippersteg und Rieke dann wieder zurück gewesen. Wenig Einsätze in Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen Die wenigen Einsätze in Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen seien eher wenig fordernd gewesen. Sechsmal rückten die Bünder Kräfte aus. Abgesehen von der &bdquo;standardmäßig vollgelaufenen Bahnunterführung der Ahler Straße“, wo ein Auto stecken blieb, handelte es sich bei den übrigen Einsätzen um vollgelaufene Keller. In Kirchlengern hob sich der Schachtdeckel eines Kanals in der Nähe des Rathauses, wie Frank Rieke berichtete. Sechs regenbedingte Einsätze gab es auch in der Gemeinde Rödinghausen, wie deren Feuerwehrchef Marcel Breitenfeld auf NW-Nachfrage berichtet. Er bezeichnete das Geschehen als &bdquo;sehr überschaubar“. Auch &bdquo;am Wiehen“ habe es sich um Wasser in Kellern gehandelt, wobei sich die meisten Einsätze in Kilver abspielten. &bdquo;Wir sind hier noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagt der stellvertretende Chef der Bünder Feuerwehr, Mark Wippersteg.

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