Enger. Jetzt ist es auch offiziell: Der neue Stadtbrandinspektor in Enger heißt Arndt Höpker. Bei einer offiziellen Feier im Rathaus überreichte ihm Bürgermeister Thomas Meyer die Urkunde. Schon seit zwei Jahren hatte der neue Feuerwehr-Chef die Wehr kommissarisch geleitet. Meyer erkannte: „Das war sicherlich nicht einfach.“ Und so sei er „sehr zuversichtlich“, dass Höpker mit den beiden Stellvertretern Jean Marc Orth und Heiko Janßen diese Aufgabe hervorragend erledigen werde. Orth ist seit 2024 Leiter des Löschzuges Enger-Mitte und Janßen stellvertretender Zugführer in Oldinghausen-Pödinghausen. Beider stehen schon sehr lange engagiert im Dienst der Feuerwehr. Und Höpker hat Pläne: „Wir können die Feuerwehr nicht so lassen, wie sie jetzt ist. Wir müssen sie zukunftsfähig machen.“
Höpker ist ein „Feuerwehrkind“ durch und durch. Schon am 1. März 1992 trat er in die Wehr ein. Kein Wunder: Schließlich war schon sein Vater Wolfgang von Mitte der 80er-Jahre bis 2002 Löschzugführer in Enger-Mitte. Seitdem ist der 48-jährige Mitarbeiter der Post mit Überzeugung ein Mann der Feuerwehr. 1995 wechselte er in den aktiven Dienst, von 1996 bis 2008 war er Stadtjugendfeuerwehrwart und dann übernahm er 2008 den Löschzug Enger-Mitte. Seit 2015 war er stellvertretender Leiter der Feuerwehr Enger.
Jetzt hat Kreisfeuerwehrchef Bernd Kröger ihm in der Feierstunde im großen Ratssaal mit zahlreichen Gästen aus der Feuerwehr die neuen Dienstabzeichen mit den zwei silbernen Sternen auf die Schulterklappen gesteckt.
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Zahl der Feuerwehreinheiten in Enger soll sich mehr als verdoppeln
Höpker plant, die Wehr umzubauen. Zum Wohle der Bürger. Und auch zum Wohle der Feuerwehrmänner. Der Grund dafür ist ein einfacher und liegt in der Struktur der Stadt Enger begründet. „Enger ist eine Schlafstadt“, sagt der neue Feuerwehr-Chef. Das bedeutet, dass auch zahlreiche Feuerwehrmänner nicht direkt in der Widukindstadt arbeiten; sie also auch nicht vor Ort sind, wenn es tagsüber brennt.
Höpker: „Wir müssen aber sicherstellen, dass wir 24/7, dass wir an 365 Tagen, die Fahrzeuge ans Rollen bekommen können.“ Ein Konzept dafür hätten die benachbarten Wehren in Hiddenhausen, Spenge oder auch Löhne bereits erarbeitet. „Und auch wir sind dabei. Daniel Beckmann aus der Feuerwehr-Leitstelle hat uns seit einiger Zeit in dieser Sache beraten.“
Nach Höpkers Vorstellungen soll „die Last auf viele Schultern verteilt werden.“ Seien bisher bei Einsätzen jeweils Einheiten alarmiert worden, so gelte es jetzt, Fahrzeuge zu alarmieren. Bisher gibt es im Engeraner Stadtgebiet 5 Einheiten mit Dreyen, Enger-Mitte, Enger-Nord, Oldinghausen-Pödinghausen und Westerenger. Demnächst - möglichst ab September - sollen es dann 13 sein.
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Engeraner Feuerwehr soll schneller arbeiten können
Durch diese kleineren Teileinheiten sei es möglich, brandereignis-spezifischer zu agieren. Dann müssten jeweils wirklich nur die Feuerwehrleute ausrücken, die - dem Brand angepasst - tatsächlich benötigt würden. Grundlage dafür sei die Erfahrung aus vergangenen Einsätzen. Durch diesen neuen Ansatz werde die Wehr zudem schneller arbeiten können. Und die Motivation steige. „Denn dann sind lediglich die Leute vor Ort, für die es tatsächlich etwas zu tun gibt.“ Zuerst, so vermutet Höpker, könne es zu „murren“ bei der Umstellung kommen. Aber er hoffe danach auf „eine große Zufriedenheit“.
Für die nächste Zeit nimmt sich Höpker einerseits vor, die Wehr auf einem guten Ausstattungsstand zu halten. „Wir müssen jetzt die neue Drehleiter beschaffen und brauchen auch einen Ersatz für das Tanklöschfahrzeug. Und einen neuen Gerätewagen Logistik. Und auch einen Einsatzleitwagen.“ Zudem ist sein Ziel, die Ausbildung weiter voranzubringen. „Auch ein notwendiger Ansatz, um zukunftsfähig zu bleiben.“ Aber das wolle er in der Feuerwehrleitung „als Team“ planen.
Überhaupt setzt er auf Aufgabenteilung. Seine neuen Stellvertreter sind - zunächst noch - kommissarisch Jean-Marc Orth, Leiter des Löschzugs Enger-Mitte, und der stellvertretende Leiter der Löschgruppe Oldinghausen-Pödinghausen, Heiko Janßen. Höpkers Ansatz als Chef aller Feuerwehrleute in Enger lautet: „Ich möchte mit allen vernünftig, gut und konstruktiv als Team zusammen arbeiten. Mein Ziel ist es, die Feuerwehr der Stadt als Ganzes zu sehen. Dabei gilt es natürlich, dass die jeweiligen Löschgruppen weiterhin in ihren Ortsteilen verwurzelt bleiben und aktiv am gemeinschaftlichen Leben teilnehmen.“ Derzeit sieht er sich und seine 150 aktiven Kameradinnen und Kameraden „da auf einem sehr guten Weg.“ Höpker bleibt zunächst sechs Jahre im Amt. „Und wenn es dann heißen sollte: „Das war´s“ - dann hoffe ich, dass die anderen sagen: „So schlimm war´s nicht.“