Warum wegen einer 80-Meter-Baustelle in Herford kilometerlange Umleitungen nötig sind

Herford. Eine wichtige Hauptverkehrsachse in Herford wird in letzter Zeit zunehmend zu einem &bdquo;Baustellen-Hotspot“. Die Rede ist von der Engerstraße. Von Montag, 3. November, an ist die Strecke auf 80 Metern komplett gesperrt. Die offiziellen Umleitungen sind kilometerlang, führen teils durch Nachbarkommunen. Aber warum? Erst in den Herbstferien hat der Landesbetrieb Straßen NRW an diversen Einmündungen zur Engerstraße (L712) die Asphaltdeckschicht erneuert. Stadteinwärts war die Trasse ab dem Westringkreisel mehrere Tage gesperrt. Die Maßnahme ist erledigt. Noch bis Jahresende läuft indes die Erneuerung des Wasserhauptrohrs und diverser Hausanschlüsse an der Engerstraße durch die Stadtwerke. Ein Teilbereich zwischen den Hausnummern 94 und 102 ist halbseitig gesperrt, aber in beide Seiten für Verkehrsteilnehmer nutzbar. Jetzt startet die nächste Baumaßnahme: Die Stadt Herford lässt die Bushaltestelle &bdquo;Im Barrenholze“ – natürlich auf beiden Fahrbahnseiten – barrierefrei ausbauen. Dazu wird die Engerstraße vom 3. bis 19. November zwischen den Einmündungen &bdquo;Zum Haberland“ und &bdquo;Im Barrenholze“ voll gesperrt, heißt es dazu aus dem Rathaus. Die Länge der Baustelle: rund 80 Meter. Lesen Sie auch: Einfahrt verboten: Wo Hunderte Autofahrer in Herford derzeit Verkehrsverstöße begehen XXL-Umleitungen eingerichtet Wer den offiziellen Umleitungen folgt, um die Sperrungen zu umgehen, muss hingegen kilometerweit fahren. So verläuft die Ausweichstrecke für den stadtauswärts – also Richtung Enger – fließenden Verkehr als U7 über die Umgehungsstraße (B239/B61), die Bielefelder Straße, die Laarer Straße, Lübbecker Straße, Diebrocker Straße, den Rüterweg wieder auf die Engerstraße. Noch abenteuerlicher klingt die Umleitungsstrecke für Verkehrsteilnehmer, die in die Herforder Innenstadt wollen. Die führt nämlich als U6 weiträumig erstmal durch zwei Nachbarkommunen – nämlich über das Stadt- bzw. Gemeindegebiet von Enger und Hiddenhausen, dann über den Westfalenring, die Hiddenhauser Straße, die Löhner Straße und die Bünder Straße. Aber sind solche XXL-Umwege wirklich nötig, um einen recht kleinen, gesperrten Teil Landesstraße zu umgehen? Zumal viele Ortskundige sich andere Wege suchen dürften – beispielsweise über die Füllenbruchstraße. Auf eine kurzfristige Anfrage der NW liefert die Stadtverwaltung eine prompte Antwort, in der sie die Notwendigkeit der gewählten Umleitungsstrecken untermauert. Warum die Ausweichstrecken gewählt wurden Denn wenn eine Straße gesperrt wird, müsse der Verkehr nach den entsprechenden Richtlinien RSA 21 (Richtlinien zur verkehrsrechtlichen Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen) und RUB (Richtlinien für Umleitungsbeschilderungen) über geeignete Umleitungsstrecken geführt werden. &bdquo;Diese Straßen müssen für die Verkehrsmenge und Fahrzeugarten, die normalerweise die gesperrte Strecke nutzen, geeignet sein“, wird Stadtsprecherin Susanne Körner konkreter. Im Falle der gesperrten Engerstraße – die eine Landesstraße ist – gilt: Wird eine wichtige Straße – also eine Autobahn, eine Bundes-, Landes- oder Kreisstraße – gesperrt, soll der Verkehr über eine andere Straße derselben Kategorie umgeleitet werden und nicht durch Wohngebiete, 30er-Zonen oder Ähnliches. &bdquo;Deshalb ist die Umleitung in diesem Fall so angeordnet worden“, betont Rathaussprecherin Körner. Wegen der Sperrung an der Engerstraße kommt es auch zu Routenänderungen der dort verkehrenden Buslinien. Die drei Haltepunkte &bdquo;Am Knie“, &bdquo;Frentrupweg“! Und – logischwerweise – &bdquo;Im Barrenholze“ werden für die Zeit der Baumaßnahme nicht bedient. Betroffen sind die Linien S1, 465, 468 sowie die Schulbuslinie 421. Auch interessant: Engerstraße in Herford während der Herbstferien gesperrt Hier sind Ersatzhaltestellen Immerhin: Die Umleitung für den ÖPNV ist um ein Vielfaches kürzer als für den übrigen Kraftfahrzeugverkehr. Die Busse umgehen die Sperrung über die Hochstraße, den Oetinghauser Weg, die Oststraße und die kleine Anliegerstraße Zum Haberland. Ersatzhaltestellen für Fahrgäste und Schüler sind an der Hochstraße (1), an der Oststraße (2) und an Zum Haberland eingerichtet worden. Die entsprechenden Fahrpläne an den Haltepunkten sollen bis spätestens Montag, hieß es am Freitag von den Verantwortlichen. Die Anlieger rund um den von der Sperrung betroffenen Bereich der Engerstraße waren im Vorfeld von der Stadt schriftlich über die Verkehrseinschränkungen informiert worden. Allerdings war in den jüngsten Schreiben davon die Rede, dass die Baumaßnahme an der Haltestelle – und somit die Sperrung – nur bis zum 14. November dauern sollten. &bdquo;Und jetzt sind es auf einmal fünf Tage mehr geworden, wie kann das sein?“, wundert sich ein Anlieger. Laut Aussage der Stadtverwaltung hänge diese Diskrepanz damit zusammen, dass der Haltepunkt-Umbau eigentlich früher hätte beginnen sollen. Fest steht: Am Ende gilt ohnehin die Binsenweisheit &bdquo;Es dauert, solange es dauert“. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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