Kreis Herford. Was viele Experten prognostiziert haben, macht sich auch im Kreis Herford bemerkbar: Die Corona-Zahlen steigen weiter. Der Inzidenz-Wert erhöht sich am Donnerstag auf 172,0, am Mittwoch lag er bei 161,6. Demnach meldet das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG) 80 neue Corona-Fälle. Insgesamt gibt es aktuell 543 infizierte Menschen im Kreis Herford.
Der Kreis Herford hat weiter den höchsten Inzidenz-Wert in Ostwestfalen-Lippe. Insgesamt haben sich 1.340 Menschen im Kreis angesteckt, 789 gelten davon als gesund. An diesem Donnerstag beraten sich die Bürgermeister des Kreises und Landrat Jürgen Müller über das weitere Vorgehen. nw.de wird im Laufe des Tages über die möglichen Folgen für den Kreis berichten. Bei den Gastronomen rund um Bünde und Enger/Spenge herrscht Entsetzen angesichts des zweiten Lockdowns. nw.de hat mit einigen bereits gesprochen. Lesen Sie hier: Corona-Schock für Kultur und Restaurants im Bünder Land | NW+ und Lockdown für die Gastronomie in Enger und Spenge | NW+
Probleme beim Straßenverkehrsamt
Darüber hinaus gibt es am Freitag weitere Infos über den Ausbruch im Bünder Unternehmen Gerresheimer. Dort wurden alle Mitarbeiter am Mittwoch getestet. Dass die Gesundheitsämter überlastet sind, wird an einem Fall in einer Kita in Löhne deutlich. Erst teilte der Kreis mit, dass alle Tests negativ seien, später räumte er einen Fehler ein.
Die Folgen der Krise wirken sich auch auf das Straßenverkehrsamt aus, nw.de berichtete bereits über hohe Wartezeiten. Wie der Kreis informiert, komme es im direkten Kundenkontakt sowie bei der Abarbeitung von verschiedenen Anliegen zu Einschränkungen und Verzögerungen.
Kreis kann personell nicht nachlegen
„Leider können wir unser Straßenverkehrsamt in diesen Tagen nicht personell verstärken, weil viele Mitarbeiter der Kreisverwaltung für die Bewältigung der derzeitigen Corona-Lage eingesetzt werden", erklärt Kreisdirektor und Krisenstabsleiter Markus Altenhöner. Vor dem Hintergrund dieser besonderen Situation bittet der Kreis um Verständnis. „Es tut uns leid, dass nicht alle Anliegen im Straßenverkehrsamt sofort bearbeitet werden können", so Altenhöner weiter.
Wie geht's weiter? „Die Fallzahlen werden sich die nächsten Tage in ähnlichen Bereichen bewegen, wie wir sie derzeit haben", sagt Marie-Luise Kluger, Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes. Das hat unter anderem folgenden Grund: „Die Erfahrungen haben uns gezeigt, dass sich Kontaktbeschränkungen, wie sie mit dem Erreichen der 7-Tage-Inzidenz von über 50 bei uns in Kraft getreten sind, erst zeitversetzt in geringeren Infektionszahlen bemerkbar gemacht haben", so Markus Altenhöner.