Kreis Herford. Seit Dienstag sind 72 neue Corona-Infektionen im Kreis Herford dazu gekommen, informiert der Kreis. Die Zahl der Genesenen steigt von 780 auf 789. Kreisweit gibt es nun 463 aktuell bestätigte Fälle. Insgesamt sind im Kreisgebiet 1.260 bestätigte Infektionen bekannt. Zudem werden sich die Bürgermeister des Kreises und Landrat Jürgen Müller am Donnerstag über das weitere Vorgehen beraten.
Der Inzidenzwert ist weiter gestiegen und liegt nun bei 161. Im Kreis Herford gibt es insgesamt acht Todesfälle, wobei 6 (laut Totenschein) an Corona verstorben sind und 2 mit Corona. Derzeit befinden sich 13 Personen in stationärer Behandlung. Die aktuell infizierten Personen verteilen sich auf Herford (171), Spenge (8), Bünde (125), Löhne (63), Vlotho (26), Enger (27), Rödinghausen (9), Hiddenhausen (22) und Kirchlengern (12).
Viele Kontaktpersonen sind infiziert
Bei den aktuellen Fällen handelt es sich überwiegend um Kontaktpersonen zu bereits Infizierten, schreibt Kreissprecher Patrick Albrecht. Darunter sind auch oft mehrere Personen innerhalb größerer Familien sowie Personen aus dem Freundeskreis, vereinzelt auch Arbeitskollegen. Auch Reiserückkehrer (30) befinden sich unter den 463 aktuell bestätigten Fällen. In den Schulen und Kitas ist die Infektionslage weiter unauffällig.
Bis auf die bereits erwähnte Bünder Firma Gerresheimer mit 30 Infizierten gibt es keine weitere Häufung von Corona-Fällen in größeren Betrieben im Kreis. Bereits in der letzten Woche wurden 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma getestet, heute folgen die restlichen 650. Die Ergebnisse werden ab morgen erwartet. Das Gesundheitsamt befindet sich im engen Austausch mit dem Unternehmen.
Unklar, woher der Infekt kommt
„Wir werten weiter täglich das Infektionsgeschehen aus, allerdings sind weiterhin keine größeren Cluster und Infektionsschwerpunkte zu erkennen", erklärt Krisenstabsleiter Markus Altenhöner. Einige Infizierte wissen zudem nicht, wo sie sich infiziert haben könnten. Mit einem Abnehmen der Fallzahlen wird zunächst nicht gerechnet.
„Die Fallzahlen werden sich die nächsten Tage in ähnlichen Bereichen bewegen, wie wir sie derzeit haben", ergänzt Dr. Marie-Luise Kluger, Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes. Das hat unter anderem folgenden Grund: „Die Erfahrungen haben uns gezeigt, dass sich Kontaktbeschränkungen, wie sie mit dem Erreichen der 7-Tage-Inzidenz von über 50 bei uns in Kraft getreten sind, erst zeitversetzt in geringeren Infektionszahlen bemerkbar gemacht haben", so Markus Altenhöner.
Bürgermeister und Landrat beraten sich
Bezüglich weiterer verschärfter Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Lage wartet der Kreis Herford die heutigen Ergebnisse der Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder ab. Darüber hinaus steht der Kreis Herford im regelmäßigen Austausch mit anderen Städten und Kreisen aus der Region, um möglichst einheitlich auf das Infektionsgeschehen zu reagieren.